| Wald-Klimaprämie

Katrin Eder: „Der Wald steht bei der Bekämpfung des Klimawandels in der ersten Reihe“

Bundesregierung legt Konzept für eine Honorierung der Ökosystemleistung des Waldes und von klimaangepasstem Waldmanagement vor
Naturwald
Naturwald

Vergangene Woche wurde bekannt gegeben, dass die Bundesregierung dem Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages ein Konzept für eine Honorierung der Ökosystemleistung des Waldes und von klimaangepasstem Waldmanagement vorgelegt hat. „Damit wurde eine seit einigen Jahren diskutierte Forderung aufgegriffen, zu der das rheinland-pfälzische Umweltministerium im Januar 2020 mit einem konkreten Vorschlag den bundesweit ersten Anstoß gegeben hatte“, erläuterte Klimaschutzministerin Katrin Eder. 

Der Hintergrund des seinerzeitigen Vorschlags lag in den gravierenden klimawandelbedingten Waldschäden einerseits und der wichtigen Rolle, die intakte und nachhaltig bewirtschaftete Wälder bei der Eindämmung des Klimawandels und für sonstige wichtige Ökosystemleistungen spielen, andererseits. Durch die Einführung einer „Wald-Klimaprämie“ sollten Waldbesitzende dabei unterstützt werden, ihre Wälder im Sinne eines klimaangepassten Waldmanagements wirksam zu pflegen und zu entwickeln. Damit verbinden sich zugleich Effekte für die Sicherung der Klimaschutzwirkung des Waldes und für sonstige Ökosystemleistungen wie etwa den Schutz der Wasserspende, des Bodens und der Biodiversität, die Reinhaltung der Luft oder die waldgebundene menschliche Erholung und Gesundheit.

Die Bedeutung des Waldes für den Klimaschutz liegt in seiner Fähigkeit, atmosphärischen Kohlenstoff im Wege der Fotosynthese zu binden und in den Bäumen zu speichern. Neben der Speicherung im Wald selbst können Holzprodukte erzeugt werden, die diese Bindung während ihres möglichst langfristigen Gebrauchs fortsetzen. Solche Produkte sind zugleich in der Lage, klimaschädlich produzierte alternative Materialien oder fossile Brennstoffe zu ersetzen. „Der Vorschlag unseres Hauses aus dem Jahr 2020 war darauf ausgerichtet, diese gut quantifizierbare Leistung durch jährliche Zahlungen aus den Einnahmen der CO2-Bepreisung zu vergüten. Voraussetzung sollte die Verpflichtung des Waldbesitzenden sein, ein gutes Waldmanagement nach zuvor festgelegten Regeln einzuhalten und dieses auch zu kontrollieren“, erklärte Klimaschutzministerin Katrin Eder. Das vorgeschlagene Finanzierungsmodell zielt dabei auf eine verursachergerechte Beteiligung der Treibhausgasemittenten an den Schäden, die die Wälder in Deutschland klimawandelbedingt erleiden und die die Waldbesitzenden bislang entschädigungslos hinzunehmen haben. Immerhin beziffern sich diese Schäden nach wissenschaftlicher Einschätzung auf mindestens 15 Mrd. Euro – die Klimaschutzleistungen wiederum belaufen sich auf stattliche 7 Prozent der Emissionen im Industrieland Deutschland, wobei die Wirkung von Holzprodukten noch nicht eingerechnet ist.

Die Bundesregierung hat dies nun in ihrem Konzept aufgegriffen und verweist dementsprechend auf die zentrale Rolle von Wäldern und ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung bei der Erreichung der nationalen Klimaverpflichtungen. Auch der Finanzierungsvorschlag des MKUEM findet sich darin wieder. In gleicher Weise gilt dies für den Gegenstand der Förderung in Form eines ersten Moduls des Konzepts, das auf ein klimaangepasstes Waldmanagement nach dort beschriebenen Waldbewirtschaftungsstandards ausgerichtet ist. Schließlich wurde auch der Vorschlag des Umweltministeriums Rheinland-Pfalz zur Einbindung der bestehenden Zertifizierungssysteme in die Administration und Kontrolle der Einhaltung dieser Standards aufgegriffen. 

Staatsministerin Eder resümiert: „Wir freuen uns, dass die Bundesregierung unseren Vorschlag zur Honorierung von Ökosystemleistungen aufgegriffen und ein gut konstruiertes Modell vorgelegt hat. Das ist sehr zu begrüßen und es ist ein Erfolg unseres langjährigen Bemühens in dieser Sache, u.a. auch im Bundesrat. In einigen Punkten, so bei der Mittelausstattung und beim Einbezug des Landeswaldes besteht noch Nachbesserungsbedarf. Ich bin aber zuversichtlich, dass hier in weiteren konstruktiven Gesprächen eine Lösung gefunden werden kann.“
 

#Themen

Wald

Teilen

Zurück