Das Bild zeigt eine Bodenerosion auf landwirtschaftlicher Fläche
Bodenerosion auf landwirtschaftlicher Fläche

Bodenzustandsberichte

Das Bild zeigt das Deckblatt des Bodenzustandsberichts Mainz von 2015
Deckblatt Bodenzustandsbericht Mainz 2015

Die Kenntnis aktueller stofflicher Bodeninformationen ist zur Beurteilung zahlreicher umwelt- und bodenschutzfachlicher Fragestellungen von hoher Relevanz. Von daher werden in Rheinland-Pfalz seit Jahren umfangreiche Bodeninventuren im Auftrag des Landesamtes für Umwelt (LfU) durch das Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) ausgeführt. Die so gewonnenen Bodeninformationen werden anwenderfreundlich als einzelne Gebietsberichte in der Reihe der  Bodenzustandsberichte oder als aggregierter Auswertungsbericht „Hintergrundwerte der Böden von Rheinland-Pfalz“ angeboten. Die Berichte sind sowohl als Druckfassungen als auch als Online-Fassungen verfügbar und können auch über verschiedene Web-Kartendienste des LGB kostenfrei genutzt werden.

Von den bis 2015 veröffentlichten 8 Bodenzustandsberichten wurden in 2015 Online-Fassungen in einem einheitlichen Layout erstellt.

Im Dezember 2016 wurde der Bodenzustandsbericht Gillenfeld veröffentlicht. Ende 2017 erschien der Bodenzustandsbericht Burgbrohl und aktuell wurde als letzter Bericht dieses Projektes der Bodenzustandsbericht Birkenfeld veröffentlicht.

Alle Online-Fassungen der Bodenzustandsberichte stehen über eine gesonderte Seite zum Download bereit.
Die Veröffentlichungen können kostenfrei über die Pressestelle des MUEEF sowie über  Bodenschutz(at)mkuem.rlp.de bezogen werden.

Das Bild zeigt das Deckblatt des LGB-Berichts Hintergrundwerte der Böden in Rheinland-Pfalz 2022
Deckblatt Hintergrundwerte der Böden in Rheinland-Pfalz 2022

Das Programm der Bodenzustandsberichte zielt letztlich darauf ab Hintergrundwerte der Böden von Rheinland-Pfalz abzuleiten. Seit Ende 2022 liegt hierzu der Bericht "Hintergrundwerte der Böden von Rheinland-Pfalz" in aktualisierter 2. Auflage vor. Dieser stellt eine systematische Auswertung der landesweit verfügbaren Datenbestände, insbesondere der detaillierten bisher erstellten Bodenzustandsberichte, dar.

Hintergrund ist, dass für stoffliche Bodenschutzfragestellungen und /-bewertungen valide, möglichst flächendeckende Informationen bodenrelevanter Daten wie z.B. zu anorganischen und organischen Schadstoffen benötigt werden, um eine "Belastung" von einem "normalen Hintergrundwert" abgrenzen zu können. Deshalb wurden seit 1995 im Auftrag des für den Bodenschutz zuständigen Ministeriums (zunächst MUF, dann MUFV und seit 2011 MWVLW) unter fachlicher Betreuung durch das ehemalige Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht (LUWG) umfangreiche Erhebungen zum stofflichen Bodenzustand durch das Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (LGB) durchgeführt.

Das Bild zeigt einen Screenshot des Kartenviewers Hintergrundwerte
Screenshot Kartenviewer Hintergrundwerte

Da bestimmte geologische Ausgangssubstrate eine größere regionale Verbreitung haben, können diese die Böden größerer naturräumlicher Einheiten durch ihre typische stoffliche Zusammensetzung prägen. Entsprechend erfolgt für Auswertungen eine Gruppierung nach diesen bestimmenden Bodensubstratgruppen.

Mit der Kenntnis der statistisch abgesicherten Bodenkennwerte dieser Bodensubstratgruppen lassen sich beispielsweise bezüglich der Schwermetallgehalte die Punktinformationen in die Fläche, d.h. auch auf nicht untersuchte Gebiete, übertragen. Dadurch stehen zur Thematik  Hintergrundwerte der Böden von Rheinland-Pfalz mittels eines vom LGB betriebenen Web-Kartenservers flächendeckende Informationen zum regionalen stofflichen Bodenzustand zur Verfügung.
Da die organischen Schadstoffe zumeist anthropogener Herkunft sind und mittels anderer Verteilungspfade und -mechanismen ("luftbürtige Deposition") in die Böden gelangten und gelangen, kann dieser Übertragungsansatz nicht für organische Schadstoffe verwendet werden. Bei organischen Schadstoffen stellt vielmehr die Nutzung der Flächen - ob Wald, Ackerland, Grünland oder Siedlungsgebiet, etc. - ein zutreffenderes Gruppierungs- und Übertragungsmerkmal in den Bodenzustandsberichten sowie in dem Hintergrundwertebericht dar.

Das Bild zeigt das Deckblatt des Berichts "Bodenbelastungskataster Rheinland-Pfalz" von 1996
Deckblatt "Bodenbelastungskataster Rheinland-Pfalz" 1996

In der Pilotstudie Bodenbelastungskataster wurden 1996 zunächst die Ergebnisse von vorangegangenen Datenerhebungen auf 10 Meßtischblättern (TK 25 = Maßstab 1: 25.000) systematisch zusammengetragen und bewertet. Das Bodenbelastungskataster stellt die Grundlage des ab 1998 folgenden Programms der Bodenzustandsberichte dar. Dabei findet die Bearbeitung in den üblichen Blattschnitten der TK 25 statt. Die Bearbeitungsgebiete wurden so ausgewählt, dass die landesweit flächenmäßig größten Substratgruppen durch eine detaillierte Bearbeitung genauer erfasst sind.

Die Bezeichnung Bodenzustand ist für das Gesamtvorhaben zutreffender, da die Erhebung des aktuellen Zustandes im Vordergrund steht - und nur in Ausnahmefällen die Bewertung des Zustandes auch tatsächlich so ist, dass von einer Belastung gesprochen werden kann.

Erfasst werden sowohl anorganische (Schwermetalle) als auch organische Parameter (Biozide, PCB, PAK, ..) sowie kennzeichnende Bodenparameter wie Korngrößenverteilung und pH-Wert. Seit 1998 wurde das ursprüngliche Untersuchungsspektrum auf weitere organische Schadstoffparameter wie HCB's, Dioxine sowie auf radioaktive Stoffe ausgeweitet. Im jedem Bearbeitungsgebiet für einen Bodenzustandsbericht werden ca. 100-120 Bodenprofile bodenkundlich aufgenommen und beprobt. Im Endergebnis liegen für ca. 300 Proben pro Kartenblatt insgesamt jeweils ca. 140 Untersuchungsparameter vor.

Zur deutlichen verbesserten räumlichen Abdeckung des Bodenzustandes wurde in 2010 ergänzend zur bis dahin erfolgten Bearbeitung in Schwerpunkträumen (i.d.R. TK-Blattweise) eine Bearbeitung in einem landesweiten Raster eingeführt.
Dabei erfolgen im Zeitraum  bis voraussichtlich 2016  an landesweit ca. 1300 Flächen bodenkundliche Profilbeschreibungen und Beprobungen, wobei die bisher bearbeiteten Schwerpunkträume ausgespart werden. Künftig wird hierdurch eine sehr gute Datengrundlage mit einer landesweiten Abdeckung für alle wesentlichen geologischen Substrate und Bodenformen in Rheinland-Pfalz vorhanden sein, die eine Übertragung anorganischer Schadstoffgehalte auf nicht untersuchte Standorte mit höherer Sicherheit erlauben wird.
 

Von den bis 2015 veröffentlichten 8 Bodenzustandsberichten wurden in 2015 Online-Fassungen in einem einheitlichen Layout erstellt. Die Online-Fassungen der Bodenzustandsberichte stehen über eine gesonderte Seite zum Download bereit.

Als "klassische Druckfassung" sind verfügbar: 

  •  Bodenbelastungskataster Rheinland-Pfalz, 1996
  •  Bodenzustandsbericht Blatt 6015 Mainz, 1998, Nachdruck 2002
  •  Bodenzustandsbericht Blatt 5911 Kisselbach, 2000
  •  Bodenzustandsbericht Blatt 6711 Pirmasens-Nord, 2001
  •  Bodenzustandsbericht Blatt 5413 Westerburg, 2003
  •  Bodenzustandsbericht Blatt 6312 Rockenhausen, 2006
  •  Bodenzustandsbericht Blatt 6515 Bad Dürkheim-Ost, 2009
  •  Bodenzustandsbericht Blatt 6208 Morscheid-Riedenburg, 2010
  •  Bodenzustandsbericht Blatt 5703 Bleialf, 2014
  •  Bodenzustandsbericht Blatt 5807 Gillenfeld, 2016
  •  Bodenzustandsbericht Blatt 5509 Burgbrohl, 2017
  •  Bodenzustandsbericht Blatt 6308/6309 Birkenfeld, 2018