Bahnlärm-Studie

Bahnlärm stellt neben Straßen- und Flugverkehrslärm eine wichtige Lärmquelle dar, die bei Anwohnern von Schienenwegen zu Lärmbelastungen in unterschiedlicher Höhe und Ausprägung führt. Zusätzlich können die betroffenen Anwohner durch erhebliche Erschütterungen (Vibrationen) belastet werden. Bahnlärm entsteht beim Betrieb von Zügen jeglicher Art einschließlich der jeweils zugehörigen Waggons auf Schienenwegen oder -trassen. Dazu gehören auch die durch Rangierarbeiten und im Bahnhofsbetrieb entstehenden Lärmkulissen. Die Emissionen stammen im Wesentlichen aus Zugvorbeifahrten, Brems- und Beschleunigungsvorgängen sowie Roll- und Windgeräuschen und sind unterschiedlich je nach Zugart, Motoren der Zugmaschinen, Stromabnehmer, Fahrwerken von Waggons und Zugmaschinen, Schienenzustand oder Rad-Schiene-System. Bei den Zugarten ist zwischen Personen- und Güterzügen sowie Hochgeschwindigkeitszügen zu differenzieren, wobei schon durch die unterschiedlichen Zuglängen und die aerodynamischen Gegebenheiten verschiedene Geräuschkomponenten resultieren.

Bei Vibrationsereignissen handelt es sich um Einwirkungen infolge mechanischer Schwingungen auf Gebäude, den Baugrund und dem menschlichen Körper. Die von Erschütterungen ausgelösten Schwingungen und damit verbundenen Resonanzen von Gebäuden bzw. Gebäudeteilen können darüber hinaus zum Auftreten von sekundärem niederfrequentem Schall in den Gebäuden führen.

Die Expositionssituation des Menschen gegenüber Bahnlärm hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert. Vor dem Hintergrund eines prognostizierten steigenden Verkehrsaufkommens auf der Schiene ist zudem davon auszugehen, dass die Bedeutung des Bahnlärms als Umweltnoxe weiter zunehmen wird. So ist durch Ausbau und Neubau von Schienentrassen insbesondere das Aufkommen des Güterzugverkehrs bereits jetzt erheblich angestiegen. Hinzu kommt, dass im Güterverkehr z.B. im Hinblick auf lärmärmere Bremssysteme und Fahrwerke bei der europäischen Güterwaggonflotte, ein noch großer Modernisierungsrückstand besteht. Gerade ein höheres Güterverkehrsaufkommen - speziell in den Abend- und Nachtstunden - ist oftmals ein Beschwerdeanlass von Anwohnern von Schienenwegen. In diesem Zusammenhang wird beispielhaft auf die beidseitigen Schienenstrecken im engen Mittelrheintal verwiesen, die vom Güterverkehr in den Nachtstunden intensiv genutzt werden (europäische Nord-Süd-Magistrale).

Seitens der Länder Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen wurde mit Abschluss im Jahre 2015 ein Sachstandsbericht erstellt, der das Ergebnis einer Literaturauswertung über gesundheitliche Wirkungen von Bahnlärmbelastungen allgemein einschließlich Erschütterungen / Vibrationen in Wohngebäuden darstellt.  
Wissenschaftliche Studien zur Belästigungswirkung durch Bahnverkehr werden in der Literaturauswertung nur in Zusammenhang mit Vibrationsbelastungen berücksichtigt.
Die Auswertung der Literatur kann trotz sorgfältiger Recherche allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.

Der Sachstandsbericht / die Literaturrecherche ist hier einsehbar.

Der Sachstandsbericht wurde in einem Fachgespräch einer Expertenrunde vorgestellt.
Das Ergebnis dieses Fachgespräches ist  hier einsehbar.