Was ist die Beifuß-Ambrosie und welche Probleme verursacht sie?

Ambrosia

Die Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia, oft kurz als „Ambrosia“ bezeichnet, englisch „ragweed“) ist eine krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 10 cm bis ca. 2 m.

Ursprünglich stammt sie aus Nordamerika. Ihre Samen werden durch Warentransporte unbeabsichtigt schon mindestens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts immer wieder vom Menschen verbreitet und gelangen so auch nach Europa. Über viele Jahrzehnte konnte sich die Pflanze in Deutschland nicht dauerhaft etablieren, weil sie mit den Standortbedingungen nicht gut zurechtkam. Seit einigen Jahren hat die Beifuß-Ambrosie aber nach genetischen Anpassungen und begünstigt durch den Klimawandel auch hierzulande Fuß gefasst.

Sie besiedelt offene, kaum bewachsene, warme und helle Standorte, z.B. Brachflächen. Da sie eine einjährige Pflanze ist, ist sie zur Etablierung ihres Bestandes auf Verbreitung durch Samen angewiesen, von denen eine einzelne Pflanze meist mehrere tausend produziert. Die Verbreitung der Samen erfolgt inzwischen hauptsächlich durch den Transport von Erdreich oder unmittelbar anhaftend an Fahrzeugteilen (z.B. an Erntemaschinen oder in Reifenprofilen), aber auch durch verunreinigtes Saatgut und Vogelfutter.

Daher kommt die Beifuß-Ambrosie häufig an Straßenrändern, in Gärten, an Waldrändern und Wildäsungsflächen sowie an Feldrändern vor und kann sich von dort auf Felder ausbreiten. Insbesondere nach Erdbewegungen, z.B. in Neubaugebieten, kann es nach der Keimung von im Erdreich vorhandenen Samen zu Auftreten von Massenbeständen kommen. Samen behalten ihre Keimfähigkeit im Boden über Jahrzehnte, so dass Flächen nach Beseitung der Pflanzen weiterhin kontrolliert werden müssen.

Die Ausbreitung der Ambrosia verursacht für den Menschen zwei Probleme:

  1. Mehrere Bestandteile der Ambrosia-Pollen gehören zu den stärksten bekannten Auslösern von Allergien.
  2. Bei stärkerem Befall auf Ackerland kann es zu Ernteschäden kommen, zum Beispiel bei Getreide, Kartoffeln oder Mais.

Südost-Europa (vor allem Ungarn), Südost-Frankreich und Norditalien sind bereits stark von Ambrosia-Vorkommen betroffen. In Deutschland hat sich die Verbreitung vor einigen Jahren ebenfalls beschleunigt. Größere Vorkommen sind zum Beispiel in Brandenburg, Berlin und Bayern bekannt. Aber auch in Rheinland-Pfalz gibt es bereits etablierte Vorkommen, vor allem in der Pfalz.

Wo wurde die Beifuß-Ambrosie in Rheinland-Pfalz bisher schon gefunden?

Karte von Rlp mit den gemeldeten Ambrosiafunden

Die folgende Karte zeigt Fundorte, die bislang in Rheinland-Pfalz gemeldet wurden (Stand 6.9.2023). Gemeldete Funde können unter der Rubrik „Artenanalyse“ im Web-Portal des ArtenFinder Rheinland-Pfalz jeweils aktuell eingesehen werden.

Im Straßenbereich findet sich Ambrosia prominent fast durchgehend entlang der B9 zwischen Ludwigshafen und Germersheim, darüber hinaus aber auch entlang der A6 östlich von Kaiserslautern sowie an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen vor allem im Bereich Speyer, Mutterstadt und Schifferstadt. Vorkommen wurden auch an der A61 sowie an Straßen im Bereich Landau, Dahn, Fischbach und weiteren Gebieten gefunden. Die Pflanzen breiten sich von dort teilweise auf benachbarte Acker- und Waldflächen aus. Auf Wildäsungsflächen im Pfälzerwald treten neue Vorkommen durch Verwendung von verunreinigtem Saatgut auf. Darüber hinaus sind häufig Ruderalflächen (brachliegende Rohbodenflächen) wie z. B. Neubaugebiete oder Abbruchflächen betroffen, insbesondere nach Erdbewegungen.

Die Relevanz der gemeldeten Funde wird anhand der Kriterien

  • räumliche Lage
  • Bestandsgröße
  • Ausbreitungspotential
  • Gefährdungspotential und
  • Erfolgsaussichten der Bekämpfung

ermittelt.

Im Ergebnis sind knapp 100 relevante Bestände in RP bekannt (Stand September 2023).

Auf den folgenden Seiten informieren wir Sie über Gesundheitsgefahren durch Ambrosia, Gegenmaßnahmen und Bekämpfung sowie die Möglichkeit, wie Sie die Pflanze erkennen und Funde selbst melden können.