Anlagenarten

Im Wasserrecht wird unterschieden nach folgenden Anlagenarten:

AnlagenartBeispiele
LagernHeizöltank, Güllebehälter, Fahrsilo, Trester
AbfüllenBetankungsflächeWerkstattboden
UmschlagenZwischenlager einer Spedition, Löschen von Schiffen
HerstellenChemische Industrie
BehandelnFermenter einer Biogasanlage
VerwendenHydraulikanlage (auch Aufzüge), Lackiererei, Brenner einer Ölheizung, Erdwärmesonde

Weitere Unterscheidungsmerkmale von Anlagenarten:

  • Anlagen von privaten, behördlichen und gewerblichen Betreibern,
  • Anlagen mit oberirdischer oder unterirdischer Lagerung,
  • Lage der Anlagen nach der Sensibilität des Orts, d.h. innerhalb oder außerhalb von Wasserschutz, Überschwemmungs- und Heilquellengebieten,
  • Anlagen mit Stoffen, die in der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) in Wassergefährdungsklassen (WGK) eingestuft sind
WGKBeispiel
WGK 1
schwach wassergefährdend
Salzsäure, Natronlauge, Biodiesel, Methanol
WGK 2
deutlich wassergefährdend
Heizöl/Diesel, Ammoniak, Salpetersäure
WGK 3
stark wassergefährdend
Altöl, Benzol
  • Anlagen mit Stoffen, die in landwirtschaftlichen Betrieben anfallen (Jauche, Gülle, Silagesickersäfte), die durch hohe Nährstoffgehalte (Nitrat, Phosphat) Gewässer belasten können.

Alle Stoffeinstufungen finden Sie in dieser Tabelle auf der Homepage des Umweltbundesamtes.

In Rheinland-Pfalz gibt es insgesamt ca. 500.000 AwSV-Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (Private, Gewerblich-Industrielle, Behördliche und Landwirtschaftliche):

  • davon sind 52.000 wiederkehrend prüfpflichtige AwSV-Anlagen (Quelle: Statistisches Landesamt 2009).

  • ca. 420.000 AwSV-Anlagen, unterliegen nicht der wiederkehrenden Prüfpflicht
    Hiervon:
  • ca. 400.000 Heizölverbraucheranlagen
  • ca. 20.000 landwirtschaftliche AwSV-Anlagen (Überwiegend Lageranlagen zur Lagerung von Jauche, Gülle, Silagen, Festmist, Pflanzenschutzmittel, Düngemittel, Treibstoffe)
    • in ca. 8000 landwirtschaftlichen viehhaltenden Betrieben,
    • aus der Haltung von ca. 40.000 Pferden und
    • auf 90 Biogasanlagen