© MWKEL, 2015

Boden - eine kostbare und knappe Ressource
Böden zählen zu den endlichen Ressourcen, da sie sich nur sehr langsam bilden und regenerieren. Dabei stellen die Böden die Grundlage unserer Existenz dar. Auf ihm werden unsere Nahrungs- und Futterpflanzen angebaut, er dient uns und unzähligen Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen als Lebensraum. Wir Menschen nutzen ihn als Baugrund oder Baustoff und in und unter den Böden befinden sich viele Rohstoffe. Als zentraler Teil des Ökosystems reguliert der Boden lokale und globale Stoff-und Wasserkreisläufe und nimmt als bedeutendster terrestrischer Kohlenstoffspeicher auch eine wichtige Rolle im Klimageschehen ein. Trotz dieser Leistungen für Natur und Kultur ist das Bewusstsein über die Folgen von Bodenbelastungen und Boden-/Flächenverbrauch in der Öffentlichkeit nur wenig präsent.
Zumeist wird erst der Boden als knappe Ressource wahrgenommen, wenn dieser als Baugrund benutzt werden soll. Aber auch hier steht der Boden nicht als eigenständiges Schutzgut mit seinen vielfältigen Regelungsfunktionen im Vordergrund, dessen Verlust es zu kompensieren gilt, sondern vielmehr erfolgt eine reduzierte Betrachtung unserer dreidimensionalen Böden auf eine zweidimensionale Oberfläche. Die dritte Dimension der Böden, die als Lebensraum einen unverzichtbaren Bestandteil der Ökosysteme darstellt, bleibt unter der Oberfläche im Dunkeln verborgen.
Unsere Böden, die in sehr langen Zeiträumen entstanden sind, sind eine kostbare und knappe Ressource, die allerdings innerhalb weniger Augenblicke verunreinigt, abgetragen, versiegelt oder zerstört werden kann. Von daher bedürfen die Böden als unverzichtbare Lebensgrundlage für zukünftige Generationen unseres besonderen Schutzes.
Weltbodentag - Nur was man kennt, schätzt und schützt man!
© FAO

Der Weltbodentag ist ein internationaler Aktionstag am 5. Dezember. Er wurde von der Internationalen Bodenkundlichen Union im Rahmen ihres Weltkongresses in 2002 in Bangkok ernannt. Mit ihm soll ein jährliches Zeichen für die Bedeutung der natürlichen Ressource Boden gesetzt und für den Bodenschutz geworben werden.
Seit 2005 wird der Weltbodentag in Deutschland als gemeinsamer Aktionstag für den Boden vom Kuratorium Boden des Jahres (Bundesverband Boden BVB, Ingenieurtechnischer Verband für Altlastenmanagement und Flächenrecycling ITVA und Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft DBG) mit Unterstützung des Umweltbundesamtes UBA in einer zentralen Veranstaltung durchgeführt. An diesem Tag wird der Boden des Jahres für das folgende Jahr präsentiert. Die jeweiligen Böden werden hinsichtlich ihrer Merkmale, ihrer Entstehung, ihrer Bedeutung für die Menschen, ihrer Gefährdung und ihrer Vorkommen ausführlich beschrieben, Poster und Flyer sind in jedem Jahr neu verfügbar. Nähere Informationen zum Boden des Jahres 2023 - dem Ackerboden - sind über die verlinkte Webseite abrufbar.
Boden des Jahres 2023

Seit 2004 wird jeweils am 5. Dezember – dem Weltbodentag – der „Boden des Jahres“ des kommenden Jahres vorgestellt. Damit wird jährlich ein Zeichen für die Bedeutung der Böden als ökologisch und ökonomisch wertvollem Naturkörper gesetzt.
2023 wurde der Ackerboden als Boden des Jahres ausgewählt. Ackerbau wird in Rheinland-Pfalz auf insgesamt ca. 385.000 Hektar Land betrieben. Ackerböden kommen somit auf etwa 22 % der Landesfläche und zudem in fast allen Landesteilen von Rheinland-Pfalz vor.
Kennzeichnend für die Ackerböden ist vor allem die regelmäßige Bearbeitung des Oberbodens. Fast alle Ackerböden weisen einen deutlich lockeren, humosen „Ap“-Horizont (A = Oberboden, p = gepflügt) auf, der umgangssprachlich auch als „Ackerkrume“ bezeichnet wird.
Als Beitrag zum „Boden des Jahres 2023“ beleuchtet das Landesamt für Geologie und Bergbau den Ackerboden und sein Vorkommen in Rheinland-Pfalz in seinen wesentlichen Facetten. Zudem werden Kernfakten zur Landwirtschaft bzw. zum Ackerbau in Rheinland-Pfalz genannt und auf Gefährdungen der wichtigen Ressource Ackerboden hingewiesen.
Arbeitsblätter Boden zum LBV-Ordner "leben gestalten lernen – Kompetenzen fördern"
© LZU / Grafik LBV

In vielen Fällen werden Böden auch schlichtweg als selbstverständlich vorhanden angenommen – als etwas, das schon immer da war, über das man noch nicht nachgedacht hat und das man bislang nicht – zumindest nicht bewusst – wahrgenommen hat. Die Selbstverständlichkeit und Nicht-Wahrnehmung des Bodens führt zur Gleichgültigkeit gegenüber Bodenabtrag, Schadstoffbelastungen oder Flächenverbrauch, weil die Konsequenzen der Bodennutzung nicht (bewusst) gesehen oder bereitwillig verdrängt werden.
Um wirkungsvoll Boden zu schützen, ist das Bewusstsein für Boden als knappe Ressource und wertvolles Gut zu stärken. Boden muss erfahrbar und erlebbar werden und die ästhetischen Seiten der Welt unter unseren Füßen sichtbar gemacht werden. Es geht letztlich um Wissen, Einstellungen und Verhalten.
Und deshalb kommt der Bildung für nachhaltige Entwicklung eine große Bedeutung zu!
Rheinland-Pfalz hat für die Arbeit mit Kindern im Elementarbereich das Thema Boden entdecken und erleben ausgearbeitet und als Beitrag zum Weltbodentag 2020 veröffentlicht. Die wunderbare Welt des Bodens mit 20 neuen Arbeitsblättern zum LBV-Ordner ‚leben gestalten lernen – Kompetenzen fördern‘ wurde den rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten von der LZU zugesandt. Die Arbeitsblätter Boden entdecken und erleben stehen als Download bereit oder können über die LZU bezogen werden.