Equine Infektiöse Anämie (EIA)

Pferd
Pferd

Die EIA wird auch als „Ansteckende Blutarmut der Einhufer“ bezeichnet und ist eine virusbedingte Erkrankung des Blutes und der blutbildenden Organe. Infiziert werden können nur für Einhufer (Pferde, Esel, Maultiere, Maulesel, Zebras). Die Übertragung erfolgt in erster Linie über virushaltiges Blut durch blutsaugende Insekten; eine direkte Kontaktinfektion von Tier zu Tier ist nur in Ausnahmefällen bekannt. Daneben kann das Virus auch von tragenden Stuten auf das ungeborene Fohlen sowie durch blutverunreinigte Instrumente (z.B. Injektionskanülen) übertragen werden.

Die EIA äußert sich durch immer wiederkehrende Krankheitsschübe mit hohem Fieber, Schwäche, schwankendem Gang; angelaufenen Gliedmaßen bzw. Flüssigkeitsansammlungen (Ödemen) am Unterbauch; Abmagerung, Konditionsverlust; manchmal gelben bis blassen Schleimhäuten. In den fieberfreien Zeiten können die infizierten Pferde völlig unauffällig erscheinen, so dass die Erkrankung meist erst spät erkannt wird. Die EIA führt früher oder später zum Tod des Tieres.

Einmal infizierte Tiere bleiben lebenslang Virusträger und potentielle Virusausscheider, auch wenn sie keinerlei Krankheitserscheinungen erkennen lassen. Diese „stummen“ Virusträger stellen für die Verbreitung der Erkrankung eine große Gefahr dar.

 

Die Equine Infektiöse Anämie (EIA) ist in Rheinland-Pfalz zuletzt im Jahr 2012 aufgetreten. Insgesamt kommt die Erkrankung in Deutschland vergleichsweise selten vor, kommt jedoch immer wieder Zutage. In vielen dieser Fälle besteht ein Zusammenhang mit Zukäufen nicht getesteter Pferde mit Herkunft aus osteuropäischen Ländern, u.a. Rumänien. Ihren Ursprung hat die weltweit verbreitete Seuche in Sumpfgebieten der USA, Kanada, in Teilen von Süd- und Zentralamerika, Südafrika und Nordaustralien.

Die Erkrankung ist nicht auf den Menschen übertragbar.

Ein Impfstoff gegen die EIA steht nicht zur Verfügung. Maßnahmen diagnostischer Art und Heilversuche bei erkrankten Pferden sind ausdrücklich verboten. Eine Behandlung ist weder möglich noch zulässig. Die Bekämpfungsstrategie sieht neben der Tötung infizierter Pferde, Sperr- und Quarantänemaßnahmen des betroffenen Pferdebestandes sowie von Kontaktbeständen und gezielte Blutuntersuchungen vor.
Daher ist es wichtig, durch prophylaktische Maßnahmen eine Ansteckung der eigenen Pferde zu verhindern. Hierzu zählt neben der Einhaltung von allgemeinen Hygieneregeln auch die bestmögliche Abwehr von stechenden Insekten. Die Übertragungswahrscheinlichkeit durch stechende Insekten scheint bei Kurzzeitkontakten zwischen infizierten und nicht infizierten Pferden extrem gering (kein besonderes Übertragungsrisiko durch stechende Insekten auf Turnieren oder im Zusammenhang mit Besuchen von Wanderreitstationen). Wer sicher sein möchte, dass sein Tier nicht an der EIA erkrankt ist bzw. die EIA nicht in seinen Bestand eingetragen wird, sollte Pferde – insbesondere vor dem Zukauf oder dem Einstellen in seinen Bestand – vom Tierarzt auf die Seuche testen lassen.
Wenn Sie Symptome der Seuche bei Ihrem Pferd, Esel o.ä. feststellen, ist nicht nur ein Tierarzt, sondern auch umgehend das Veterinäramt zu informieren.