Fragen und Antworten zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Wo ist der Nationalpark Hunsrück-Hochwald? Was bedeutet Nationalpark? Wie und wo kann ich die touristischen Angebote finden? Antworten auf diese und viele weitere wichtige Fragen zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald finden Sie in der nachfolgenden Auflistung. 

Ein Nationalpark ist ein Schutzgebiet, das hauptsächlich zur Sicherung großflächiger natürlicher und naturnaher Gebiete und großräumiger ökologischer Prozesse eingerichtet wird. So heißt es in den international anerkannten Kategorien der Weltnaturschutzunion  IUCN (International Union for Conservation of Nature).

Nach § 24 Abs. 2 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) sollen diese Schutzgebiete die ökologische Unversehrtheit eines oder mehrerer Ökosysteme sichern, gleichzeitig aber auch Bildungs- und Erholungsangebote fördern.

Das Schutzkonzept „Nationalpark“ stammt ursprünglich aus den USA. Dort wurde erstmals im Jahre 1872 mit dem Yellowstone-Nationalpark ein großräumiges Gebiet als Nationalpark ausgewiesen. Nach dessen Vorbild gründeten die USA bald weitere Nationalparke und es gab weltweit eine „Nationalparkbewegung“.

Als erste Nationalparke in Deutschland wurden 1970 der Nationalpark Bayerischer Wald und 1978 der Nationalpark Berchtesgaden jeweils im Freistaat Bayern gegründet. Andere Bundesländer folgten mit der Gründung eigener Nationalparke vor allem in den neunziger Jahren. Mit dem länderübergreifenden Nationalpark Hunsrück-Hochwald gibt es nunmehr 16 Nationalparke in Deutschland. Eine Aufzählung aller Nationalparke finden Sie auf der Internetseite des Bundesamtes für Naturschutz (BfN)

Die Internet-Seite des Nationalparks Hunsrück-Hochwald informiert Sie dazu  unter "Was ist ein Nationalpark?"

Bis zum Jahre 2015 hatten die Länder Rheinland-Pfalz und Saarland jeweils keinen Nationalpark. Mit dem Koalitionsvertrag 2011 – 2016 hat sich die Rheinland-Pfälzische Landesregierung daher auferlegt, die Suche nach einem geeigneten Gebiet für einen Nationalpark wiederaufzunehmen. Mögliche Gebiete wurden unter wirtschaftlichen, naturschutzfachlichen und unter Aspekten der regionalen Entwicklung und der Akzeptanz untersucht. Dies erfolgte unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger und der Kommunen vor Ort (vergleiche Koalitionsvertrag Rheinland-Pfalz 2011-2016, S. 33).

Der jüngste Nationalpark „Hunsrück-Hochwald“ wurde an Pfingsten 2015 länderübergreifend in Rheinland-Pfalz und dem Saarland eröffnet. 

Mit dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald leistet das Land Rheinland-Pfalz einen Beitrag zur Umsetzung der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt. Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald soll auch zur Entwicklung der Region im Hinblick auf Tourismus, Gastronomie, Handwerk und Umweltbildung beitragen. Der Nationalpark wurde zusammen mit der Region entwickelt und diese Beteiligungskultur gilt es fortzuführen. Rheinland-Pfalz hat den Nationalpark auf Basis des Landeskonzeptes und des Staatsvertrages gemeinsam mit dem Saarland erschaffen.

Zur Entwicklung des Nationalparks als Managementplan wurde der Nationalparkplan und der Wegeplan erarbeitet. Dazu werden die Nationalpark-Tore als Eingangsportale in den Nationalpark ausgebaut.

Mit der Ausweisung des über 10.000 Hektar großen Nationalparks Hunsrück-Hochwald tragen das Land Rheinland-Pfalz und das Saarland zur Erfüllung der Ziele der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt und der Waldstrategie 2050  bei. Das Gebiet liegt in einer großen zusammenhängenden Waldlandschaft auf den Hunsrückhöhen.

Die Nationalpark-Region erstreckt sich von der Nahe über den Erbeskopf bis an die Mosel. Überwindet von der tiefsten Stelle am Idarbach bei Kirschweiler bis zum höchsten Punkt dem Erbeskopf 400 m mit vielfältigsten Ökosystemen.

Der Nationalpark liegt im Naturpark Saar-Hunsrück. Im Nationalpark gibt es die Naturzone und die Pflegezone. In der Entwicklungsphase des Nationalparks ist die Naturzone in den Wildnisbereich und den Entwicklungsbereich untergliedert.

Das Gebiet und die Zonen des Nationalparks sind hier näher erläutert

Entwicklungsnationalpark bedeutet, dass im Entwicklungsbereich noch übergangsweise Initialmaßnahmen umgesetzt werden, die eine natürliche Entwicklung anstoßen oder beschleunigen können. Diese Entwicklungsbereiche werden erst nach und nach in den Wildnisbereich überführt. Diese Übergangsphase, in der gezielt Maßnahmen durchgeführt werden, ist spätestens nach 30 Jahren abgeschossen.

Erstmals wurde in 2017 eine Fortschreibung des Wildnisbereiches vorgenommen. Es ist geplant, innerhalb des 30jährigen Entwicklungszeitraumes regelmäßig Erweiterungen durchzuführen. Damit kommt der Nationalpark Zug um Zug seinem Ziel näher, am Ende auf 75% der Fläche ein Wildnisgebiet zu sein.
Nachdem in 2015 der Anteil des Wildnisbereiches bei knapp 25 Prozent lag, konnte er bereits auf knapp die Hälfte des Gebietes (49,4 Prozent) angehoben werden.

Maßgebliche Entwicklungsmaßnahmen werden auf wassergeprägten Standorten sowie fichtendominierter Standorten in den Randbereichen umgesetzt. Circa 13 Prozent der Fläche des Nationalparks sind wassergeprägte Areale, wo sich ursprünglich Feuchtwälder, Bruchwälder und Hangbrücher entwickelt haben. Auf großer Fläche wurden diese im 19. Jahrhundert durch die Anlage von entwässernden Grabensystemen degradiert und mit Fichte bestockt. Über die Art und Weise optimaler Maßnahmen zur Rücknahme der standörtlichen Beeinträchtigungen herrscht in der Wissenschaft keine Einigkeit.
Im Rahmen des EU–LIFE Projektes „Moore“ kommt auf einer Fläche von 120 Hektar daher ein Methodenmix zur Anwendung. Es werden Gräben verschlossen und Nadelbäume entnommen oder an Standorten in gutem Zustand keine Maßnahmen umgesetzt. Um die bestmögliche, standortgerechte Vorgehensweise zu erreichen, werden die Maßnahmen von der Arbeitsgruppe „Hangmoore“ wissenschaftlich begleitet. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, ebenso wie das eingerichtete Langzeitmonitoring, mit dem die ökologischen Veränderungen aufgezeigt werden.
Die Moor-Renaturierungsmaßnahmen im Rahmen des EU-LIFE Projektes sind abgeschlossen. Hier soll nun das Monitoring greifen. Weitere Maßnahmen dieser Art sind an weiteren potentiellen Standorten nicht geplant. Das zur Hälfte durch die EU geförderte Projekt wird von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz koordiniert.

Näheres zu dem LIFE-Projekt „Hochwald“ finden Sie bei der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz

Natürlicherweise wäre der Großteil des Nationalparks von Buchen geprägt. Im Randbereich werden in stark fichtengeprägten Wäldern junge Buchen gepflanzt, um über die damit verbundene Verminderung des Nadelbaumanteils in der nachwachsenden Waldgeneration das Ausbreitungsrisiko von Borkenkäfern auch langfristig zu vermindern. In diesen Bereichen werden gezielt Laub-Nadel-Wälder entwickelt.

Nationalparks sind Landschaften, in denen Natur Natur bleiben darf. Sie schützen Naturlandschaften, indem sie die Eigengesetzlichkeit der Natur bewahren und Rückzugsgebiete für wildlebende Pflanzen und Tiere schaffen. Sie sind unverzichtbar für die biologische Vielfalt und den Artenreichtum unserer Erde (vergleiche Internetseite "Nationale Naturlandschaften").

Ein aktuelles Beispiel des Artensterbens ist der dramatische Rückgang unserer Insektenarten. Seit 1989 haben wir laut einer Studie von 2017, 75% der Biomasse von Insekten in Deutschland verloren. Dies sind Ergebnisse aus Untersuchungen in verschiedenen Nationalparks!  Insekten sind wichtige Bindeglieder in der tierischen Nahrungskette und als Bestäuber essentieller Bestandteil unsere Kultur- und Nahrungspflanzen.

Es ist daher eine zentrale Herausforderung unserer Zeit, die biologische Vielfalt zu erhalten oder wiederherzustellen. Im November 2015 hat daher das damalige Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten (heute Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität) die Biodiversitätsstrategie des Landes im Ministerrat verabschiedet und uns dazu verpflichtet, die biologische Vielfalt im Land zu schützen und zu stärken. 

Bernhard Grzimek erklärte schon sehr früh, dass Naturschutz auch Menschenschutz bedeutet. Die Erhaltung und der Schutz des gesamten Tier- und Pflanzenreiches dienen gleichzeitig als Lebenselixier der Menschen heute und zukünftiger Generationen. Unser Waldnationalpark Hunsrück-Hochwald speichert zudem sehr viel CO², was wiederum dem Klimaschutz dient.

In einem Nationalpark können wir Menschen Wildnis mit allen Sinnen erfahren: Wildnis kann man sehen, riechen, berühren und erleben. Wildnis kann faszinierend und bezaubernd sein, und Wildnisgefühle beeindrucken nachhaltig. Ein wenig Sehnsucht nach Wildnis schlummert in uns allen, sie muss nur geweckt werden.

  • Wildkatze
  • Schwarzstorch
  • Schwarzspecht
  • Arnika
  • Sonnentau

Dazu hat das Nationalparkamt die für Kinder sehr schöne Broschüre „Die bunte Vielfalt“ herausgebracht.

Damit sich ein Nationalpark entwickeln kann, benötigt er eine nachhaltige und intensive Betreuung. Das Nationalparkamt in Birkenfeld mit seinen drei Abteilungen (Organigramm) unterhält den Nationalpark.

Es ist dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz direkt unterstellt und obliegt der Fachaufsicht des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes, soweit es für das Saarland tätig ist.

Beispielsweise hat das Nationalparkamt die Aufgabe, Outdoor Schulklassenagebote im Rahmen der Umweltbildung durchzuführen. Die beliebten Rangertouren gehören zum Alltag genauso wie die Besucherlenkung, das Monitoring, das Forschen oder auch die Kommunikation der Themen und Alleinstellungsmerkmale in der Öffentlichkeit (Messen, Nationalparkakademie usw.) Dabei arbeitet das Nationalparkamt sehr stark vernetzt mit seinen Partnern zusammen.

Das Nationalparkamt übernimmt die Geschäftsführung für die kommunale Nationalparkversammlung, den Nationalparkbeirat und das Bürgerforum. Näheres dazu finden Sie unter der Registerkarte "Organisation" auf der Seite des Nationalparks und der nächsten Frage "Welche Gremien sind bei der Entwicklung des Nationalparks beteiligt?".

Der Nationalpark wurde auf Basis eines breit angelegten Beteiligungsprozesses gegründet. Dieser setzt sich einerseits in der Zusammenarbeit mit Gremien (kommunale Nationalparkversammlung, Nationalparkbeirat, Bürgerforum) und insbesondere auch dem Freundeskreis Nationalpark Hunsrück e.V. fort.

Die Nationalparkversammlung unterstützt das Nationalparkamt und ist ein wichtiges Gremium zur Sicherung der kommunalen Belange der Nationalparkregion. Die kommunale Nationalparkversammlung setzt sich aus Kommunalen Vertretern der Ortsgemeinden Börfink und Neuhütten, der Verbandsgemeinden, der Kreise sowie von sechs Bürgern, die von der Versammlung hinzugezogen wurden, zusammen. Die Versammlung wird vom Nationalparkamt informiert, berät und kann auch eigene Vorschläge und Anregungen einbringen. Der Wege- und der Nationalparkplan sind im Einvernehmen mit der kommunalen Nationalparkversammlung zu erstellen.

Der Nationalbeirat wirkt unterstützend und beratend im Sinne des Zwecks des Nationalparks an der Erhaltung und Entwicklung des Nationalparks mit und ist über Grundsätzliches seitens des Nationalparkamtes zu unterrichten. Mit dem Nationalparkbeirat besteht ein Gremium aus Interessengruppen und wissenschaftlichen Mitgliedern. Er wird über grundsätzliche Vorhaben und Pläne informiert. Er berät das Nationalparkamt fachlich und unterstützt.

Jährlich wird ein Bürgerforum durchgeführt. Es richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger. Das Bürgerforum dient dazu, die Bürgerinnen und Bürger über die Ziele, Planungen, Entwicklungen und Maßnahmen des Nationalparkamtes frühzeitig zu informieren und aktiv zu beteiligen. So wurde das Bürgerforum in den letzten Jahren gemeinsam mit dem Freundeskreis Nationalpark organisiert.

Die Ausweisung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald führte in der Region zu einer verstärkten interkommunalen Zusammenarbeit und mündete Anfang 2016 in der Gründung des Regionalentwicklungsverein Hunsrück-Hochwald. Neben den Landkreisen, Kommunen und Städten der Nationalparkregion sind weitere Institutionen und Vereine, aber auch Unternehmen Mitglied. Der Verein arbeitet seitdem an dem Ziel, die Nationalparkregion strukturell und wirtschaftlich zu stärken. Ein zentraler Schritt war hierfür der Masterplan Regionalentwicklung. Im Masterplan wurden zur nachhaltigen Entwicklung fünf prioritäre Handlungsfelder identifiziert: Lebensqualität im ländlichen Raum, Kultur und regionale Identität, touristische Attraktivität, natürliche Ressourcen und Bildungslandschaft. Zu jedem Handlungsfeld sollen innerhalb von fünf Jahren im Masterplan definierte Initialprojekte gestartet werden.

Die gesetzlich festgelegten Regelungen rund um den Nationalpark sind im Staatsvertrag zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und dem Saarland über die Errichtung und Unterhaltung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald vom 04.10.2014 (GVBl. RhPf vom 12.02.2015, S. 3) festgelegt. Es gibt noch weitere Regelungen, die wir Ihnen nachfolgend darstellen:

Gesetzliche Regelungen

Die gesetzlichen Aufgaben und Regelungen werden im Nationalparkplan und im Wegeplan konkretisiert. Der Nationalparkplan ist der Managementplan der Nationalparkverwaltung. Er dient als Informationsquelle, Orientierungshilfe und Entscheidungsgrundlage für die Arbeit des Nationalparkamtes. Er zeigt auf, welcher Weg in den nächsten 10 Jahren eingeschlagen werden soll. Alle Handlungsfelder werden darin als Module mit Status Quo, Zielsetzung und Maßnahmenbeschrieben.
Der Wegeplan ist ein weiteres, wichtiges Planungswerk der Nationalparkverwaltung. Er stärkt im Sinne einer naturverträglichen Verkehrs- und Besucherlenkung den Ruhecharakter des Gebiets des Nationalparks. Dazu wurden sowohl Wege für das Parkmanagement, für Feuerwehr, Rettung, Erreichbarkeit von Infrastrukturanlagen sowie für touristische und erholungssuchende Besucherinnen und Besucher vorgehalten; immer das Leitbild aller Nationalparke „Natur Natur sein lassen“ voraussetzend. Gleichzeitig wurden Wege identifiziert, auf deren Erhalt zukünftig verzichtet werden kann. Das dichte Wegenetz konnte dadurch planerisch reduziert werden. Aufbauend auf dem verbleibenden Wegenetz wurden geeignete Wege für ein Besucherlenkungskonzept herausgearbeitet.

Der Nationalparkplan und der Wegeplan wurden mit unterschiedlichen Fachgruppen, Nationalpark-Gremien und der Öffentlichkeit abgestimmt, bevor die Kommunale Nationalparkversammlung und die zuständigen Ministerien in Rheinland-Pfalz und dem Saarland zustimmten.

Näheres zu den Modulen des Nationalparkplans und Wegeplans mit Kurzfassungen erfahren Sie auf der Seite https://www.nlphh.de/ziele-aufgaben/nationalpark-plan/

Nationalpark-Tore sind erste Orientierungspunkte für Besucher. Sie bieten eine Basisinfrastruktur wie Parkplätze, sanitäre Einrichtungen, gastronomische Angebote und Informationsangebote. Hier starten Ranger-Touren, Touren der zertifizierten NationalparkführerInnen und Umweltbildungsangebote. Die Standorte liegen dezentral im Nationalpark und bauen auf vorhandene Einrichtungen auf. Die Fortentwicklung erfolgt gemeinsam mit den lokalen Akteuren.

Als erstes Nationalpark-Tor ist das Hunsrückhaus am Erbeskopf als solches eingerichtet. Unter dem Motto "Willkommen im Urwald von morgen" wurde am 16.12.2018 eine Nationalpark-Ausstellung eröffnet. Sie beleuchtet die vielfältigen Landschaften und artenreichen Lebensräumen mit ihren Wäldern, Mooren und Felsenlandschaften des Nationalparks. Eine Outdoor-Ausstellung mit Bezügen zur umgebenden Natur- und Kulturlandschaft und dem Biotopverbund ist in Planung.

Als zweites, zukünftiges Nationalpark-Tor in Rheinland-Pfalz ist die Wildenburg mit dem Wildfreigehege in Kempfeld zu nennen. Das Wildfreigehege wird zum Nationalpark-Tor fortentwickelt werden. Von hier aus führen Wanderungen oder geführte Erlebnistouren durch die Felsenlandschaft. Der Wildenburgturm als weithin sichtbare Landmarke bietet eine hervorragende Aussicht.

In Nonnweiler-Otzenhausen im Saarland wird das dritte Nationalpark-Tor entstehen, nämlich der Keltenpark. Die Entwicklung zum Nationalpark-Tor liegt in den Händen des Zweckverbandes Nationalpark-Tor Keltenpark in Kooperation mit dem Nationalparkamt. Im sogenannten Keltenpark befindet sich der Nachbau eines keltischen Dorfes. Dort wird ein attraktives Besucherzentrum mit dem Motto "Natürlich mit Geschichte" eingerichtet werden. Die gewaltigen Reste des keltischen Ringwalls - einer ehemaligen Befestigungsanlage - sind fußläufig erreichbar.“

Mit der „Nationalpark Hunsrück-Hochwald App“ für mobile Endgeräte können Besucher die Natur des Nationalparks mit dem eigenen Smartphone digital begleitet erleben. Die App ermöglicht so jederzeit einen Besuch im Nationalpark, Natur erleben, der Wildnis näherkommen und dabei mehr über den Nationalpark zu erfahren, auch barrierefrei.

Per Kartenanwendung können sich Gäste im Nationalpark orientieren, alle wichtigen Einstiegsorte in den Nationalpark sowie weitere interessante Orte zum Erleben, Essen & Trinken oder Übernachten in der Region finden.

Digitale Touren machen die Wanderung im Nationalpark zu einem spannenden Erlebnis. Die Besucher werden digital von unseren Rangern begleitet und erfahren auf ihrer Tour vieles über den Nationalpark, seine Pflanzen und Tiere. Die digitalen Touren sollten vor einem Besuch im Nationalpark im WLAN oder guten Mobilfunk vorgeladen werden, um die Tour offline im Nationalpark gehen zu können.

Menschen mit Beeinträchtigung finden digitale Touren, die für Sie optimiert sind. So gibt es Videos in Gebärdensprache für Menschen mit Hörbeeinträchtigung, Menschen mit Sehbeeinträchtigung finden Touren mit Hörversionen und es gibt Touren in leichter Sprache.

Begleitung durch den „Augmented Ranger“: An einigen Stellen im Nationalpark sind an Infostelen blaue Tafeln mit dem Icon der App zu finden. Nach dem Abscannen der blauen Tafel löst ein iBeacon die jeweiligen Inhalte aus. An den Infostelen öffnet sich bspw. eine Augmented-Realtity Anwendung. Ein Ranger erscheint dann im Kamerabild. Er begrüßt die Besucher und bietet die Möglichkeit eines Selfies mit dem Ranger.

Die App ist in deutscher und englischer Sprache vorhanden. Auch in leichter Sprache und Gebärdensprache gibt es Informationen.
Die App wird kostenfrei im App und Play Store angeboten, die Links hierzu und weitere Infos über die App findet man online über: www.nlphh.de/app

Der Nationalpark ist nicht nur ein Rückzugsort für Flora und Fauna, sondern auch ein besonderes Naturerlebnis für Besucherinnen und Besucher. Zentrale Anlaufstellen sind die künftigen Nationalpark-Tore. Von hier starten Rangertouren und Erlebnistouren sowie von Zertifizierten Nationalparkführern angebotene Gruppenangebote. Darüber hinaus sei auf die vom Projektbüro Saar-Hunsrück-Steig ausgewiesenen Premiumwanderwege hingewiesen, den Traumschleifen sowie dem Saar-Hunsrücksteig. Auch Geocaching im Nationalpark ist möglich. Ebenso Reitangebote.

Über die Kooperation „Kirche im Nationalpark“ sind Pilger-Angebote entwickelt worden, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen.

Ein besonderes Anliegen des Nationalparkamtes ist die Barrierefreiheit. So ist die in der Saison veranstaltete „Inseltour“ weitgehend barrierefrei für Menschen mit Gehbeeinträchtigung. Sie wird auch in leichter Sprache und über einen Blindenführer angeboten. Die Ranger erklären in Gebärdensprache den Nationalpark sowie die Flora und Fauna auf der Inseltour und der Felsentour. Die Internetseite des Nationalparks unter "Erleben & Angebote" finden Sie hier

Die Nationalparkregion entwickelt sich zur Bikeregion. Um den Nationalpark besteht seit 2021 die Nationalpark-Rundroute. Die knapp 90 Kilometer lange Radroute führt durch stille Waldpassagen und Bachtäler und immer wieder hinauf auf die Hunsrück-Höhen. Sie kann durch ausgewiesene Querungsmöglichkeiten auf naturbelassenen Wegen nach Belieben abgekürzt werden. Die Verbandsgemeinde Birkenfeld hat im Rahmen des Projektes RadLust Birkenfeld 110 Kilometer Radwege ausgewiesen. Am Idarkopf soll ein Bikepark für Mountainbiker entstehen. Dazu wird an weiteren Radfahrangeboten gearbeitet.

Ein Nationalpark alleine ist nicht Haupt-Akteur. Erst mit den vielen Angeboten der regionalen Akteure erwacht die Region zu einem neuen Gesamtbild und schafft eine neue Identität der Region. Diese Wahrnehmung der stimmigen Verbundenheit mit der Region ist für Besucher bedeutend.

Neben den Nationalpark-Toren als wichtige touristische Leuchttürme spielt die Partnerinitiative des Nationalparks eine zentrale Rolle. Mittlerweile haben sich über 100 Betriebe beworben, von denen über 50 Betriebe die zu erfüllenden Mindestkriterien nachweisen konnten und sich ihrerseits zu einer nachhaltigen Entwicklung verpflichten.

Sehr gerne geben wir Ihnen über diese Seite im Internet weiter Auskünfte zu den Partnern, Gastgebern und Unterkünften im Nationalpark

Ziel des Nationalparkamtes ist es, eine in sich stimmige, qualitativ hochwertige touristische Servicekette abbilden zu können. Dies ist ein Prozess, der auf Jahre angelegt ist. „Nationalparke“ erfahren in ganz Europa und der Welt eine Steigung der Touristenzahlen.

Grundsätzlich hat ein Nationalpark das Ziel, einen vom Menschen möglichst ungestörten Ablauf der natürlichen dynamischen Prozesse zu gewährleisten und auf Dauer zu schützen.

Das Wildtiermanagement im Nationalpark Hunsrück-Hochwald beschäftigt sich mit der Frage, welche menschlichen Handlungen in einem Großschutzgebiet erforderlich sind, in dem auf lange Sicht die Natur – und damit auch die Wildtiere – auf möglichst großer Fläche sich selbst überlassen sein sollen.

Das Management wie es im Nationalpark durchgeführt wird, umfasst die miteinander verbundenen und aufeinander aufbauenden Instrumente Monitoring, Dialog, Lenkung und Wildtierregulierung. Diese werden in Umfang, Intensität, Gestalt und Art der Durchführung den örtlichen Gegebenheiten und sich verändernden Bedingungen angepasst.
Die Ergebnisse des Monitorings geben Aufschluss darüber, wo regulierende Eingriffe in die Wildtierpopulation oder sonstige Maßnahmen des Wildtiermanagements notwendig sind.

Wenn zu hohe Wildtierbestände die Entwicklungsziele des Nationalparks gefährden, kann eine Bestandsregulierung von Wildtieren mit jagdlichen Mitteln erforderlich werden. Gleiches gilt, wenn übermäßige Wildschäden im Außenbereich des Nationalparks drohen oder Tierseuchen bei Wildtieren zu bekämpfen sind.

Erforderliche Bestandsregulierungen werden möglichst effizient, störungsarm und tierschutzgerecht umgesetzt. Hierzu gehört die Verkürzung der jagdlichen Aktivitäten im Nationalpark Hunsrück-Hochwald im Verhältnis zu den anderen Jagdgebieten in Rheinland-Pfalz. Darüber hinaus ist eine kontinuierliche Qualifikation und praktische Schulung der mitwirkenden Jägerschaft erforderlich.

Nach einem intensiven Dialog mit der AG Schalenwild und Vertretern der  Umweltministerien des Saarlandes und Rheinland-Pfalz, des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU), der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) sowie der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) wurde eine 1.370 ha große Wildruhezone (WRZ) ausgewiesen. Diese befindet sich im Kernbereich des Nationalparks und besteht überwiegend im Wildnisbereich (Zone 1a). Dort findet keine Wildtierregulierung (Jagd) statt.
Auch die grünlandgeprägten Flächen (165 ha) der Angliederungsgenossenschaften Börfink und Muhl werden ebenfalls grundsätzlich nicht bejagt.

Somit sind seit 2017 ca. 1500 ha des Nationalparks Hunsrück-Hochwald ohne jegliche Wildtierregulierung. Hier soll das Wild bereits jetzt ungestört von menschlichen Einwirkungen seinen Rhythmus leben können und seine Rolle als Landschaftsgestalter wahrnehmen.
Darüber hinaus wurde südöstlich der Wildruhezone ein Bereich von 800 ha als jagdlich beruhigte Zone ausgewiesen.

Zum Thema Wild und Jagd in Rheinland-Pfalz finden Sie auf dieser Internet-Seite zahlreiche weitere Informationen: https://www.wald-rlp.de/nutzen/wild-jagd/

In der Rechtsverordnung über die Wahrnehmung des Jagdrechts zur Wildtierregulierung im Nationalpark Hunsrück-Hochwald (vom 2. März 2015, Zentralstelle der Forstverwaltung Rheinland-Pfalz) finden Sie die gesetzlichen Grundlagen.

Ansprechpartner im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz:

  • Ingo Steinhauer, Referent, Tel.: 06131 16-5429