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Umweltministerin Höfken stellt Kriterien für Nationalpark vor

Umweltministerin Höfken hat heute die Kriterien für die Auswahl eines Gebiets für einen Nationalpark vorgestellt. Zudem nannte sie 5 Regionen des Landes, die diese Kriterien erfüllen und somit für einen Nationalpark in Betracht kommen könnten.

Umweltministerin Ulrike Höfken hat am Mittwoch die Kriterien für die Auswahl eines Gebiets für einen Nationalpark vorgestellt. Zudem nannte sie fünf Regionen des Landes, die diese Kriterien erfüllen und somit für einen Nationalpark in Betracht kommen könnten.

„Jetzt sind die Akteure aus den Regionen gefragt, ihr Interesse zu bekunden. Der Nationalpark ist eine große Chance für die Entwicklung einer Region, da er Arbeitsplätze schafft, den Tourismus ankurbelt und Identität stiftet.“ Übergeordnetes Ziel sei es, mit dem Nationalpark ein großes Stück unberührte Natur wiederherzustellen, um den Artenreichtum des Landes zu sichern. „Im Gegensatz zu anderen Schutzgebieten regiert im Nationalpark die Natur, dies ist neu für Rheinland-Pfalz“, stellte die Ministerin fest. Damit setze man auch die Biodiversitätsstrategie des Bundes um.

Das Umweltministerium hat in den vergangenen Wochen folgende 5 Auswahlkriterien für die Suche nach einem Nationalpark festgelegt:

  • Das Gebiet soll 8000 bis 10.000 Hektar groß sein.
  • Auf 75 Prozent dieser Fläche soll sich die Natur frei entwickeln können.
  • Das Gebiet soll eine herausragende Bedeutung für den Biotopverbund haben.
  • Es soll weitgehend unzerschnitten sein.
  • Die Fläche soll im Eigentum der öffentlichen Hand sein.


Anhand dieser Auswahlkriterien sieht das Umweltministerium folgende 5 Regionen in Rheinland-Pfalz als vorrangig geeignete Suchräume an:

  • Saargau-Hochwald
  • Hochwald-Idarwald
  • Soonwald
  • Baumholder (wegen militärischer Nutzung zur Zeit nicht möglich)
  • Pfälzerwald


„Der Landesregierung ist wichtig, dass der Nationalpark in der Bevölkerung akzeptiert wird. Das heißt, die Suche nach dem am besten geeigneten Gebiet erfolgt in einem breiten Dialog und hängt ganz entscheidend vom Interesse der Akteure vor Ort ab,“ betonte Umweltministerin Höfken. Insbesondere die Kommunen, Naturparkträger und Naturschutzorganisationen rief sie auf, bis zum Jahresende ihre Vorschläge einzubringen. Gefragt seien vor allem die Akteure aus den fünf genannten Regionen, aber auch aus anderen Regionen, wenn diese die inhaltlichen Kriterien erfüllen.

Hintergrund Nationalpark
In Deutschland gibt es bislang 14 Nationalparke. Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sind die einzigen Bundesländer, die bislang keinen Nationalpark ausgewiesen haben. Die Schutzgebiete werden über  Rechtsverordnungen der Landesregierungen ausgewiesen.
Nationalparke sind Landschaften, in denen die Natur sich selbst überlassen bleibt, damit Rückzugsräume für wildlebende Pflanzen und Tiere erhalten bleiben und geschaffen werden. Sie stellen auch Vergleichsflächen zur wissenschaftlichen Beobachtung natürlicher Entwicklungen dar – beispielsweise zur Frage der Auswirkungen des Klimawandels. Darüber hinaus werden Nationalparke auch für Umweltbildung und Umwelterleben schonend genutzt. Waldbesucher dürfen und sollen im Nationalpark auf ausgewiesenen Wegen wandern, Rad fahren oder reiten.

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