Bei der Bekämpfung der Schweinepest heißt es durchhalten: Im Westerwald war das letzte an Schweinepest erkrankte Wildschwein vor 23 Monaten entdeckt worden, in der Pfalz sogar schon vor 25 Monaten. „Die Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Schweinepest bei Wildschweinen sind erfolgreich“, stellt Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken fest, „jedoch müssen die Impfungen noch weitere 10 Monate fortgesetzt werden, das bedeutet noch sechs Einzelimpfungen für die Wildschweine.“
Die nächsten Impfungen der Wildschweine in der Pfalz und im Westerwald finden vom 27. bis 29. Mai und vom 24. bis 26. Juni 2011 statt. Geimpft wird in Teilen der Landkreise Südwestpfalz, Kaiserslautern und in der kreisfreien Stadt Kaiserslautern sowie im Westerwald im Landkreis Altenkirchen und Neuwied sowie in Teilen des Westerwaldkreises.
Pro Einzelaktion werden ca. 78.000 Impfköder in Wald und Feld für die Wildschweine vergraben. Ein Köder kostet das Land etwas über einen Euro. Das bedeutet Gesamtkosten in Höhe von ca. 83.000 Euro pro Einzel-Impfaktion. In diesem Jahr wird das Land insgesamt rund 600.000 Euro für Schweinepestimpfungen ausgeben.
Tritt innerhalb der 10 Monate kein neuer Krankheitsfall auf, so können die Maßnahmen für Schweinehalter und Jäger durch die Europäische Kommission wieder aufgehoben werden. Dazu gehören Biosicherheitsmaßnahmen in Schweineställen sowie Untersuchungen der Hausschweine sowie eingeschränkter Handel. Für die Jäger gelten unter anderem ebenfalls verpflichtende Untersuchungen von Wildschweinen oder die Beteiligung an der Auslage der Impfköder.
Jägerinnen und Jäger erhalten die Impfköder von den Kreisverwaltungen und bringen sie an Plätzen, wo sich die Tiere gern aufhalten wie z.B. an Kirrstellen oder Suhlen im Wald aus. Dort nehmen Wildschweine den Impfstoff auf. Der Impfstoff stellt für Mensch und Tier keine Gefahr dar, jedoch sollten die an ein Stück Seife erinnernden Köder nicht berührt werden. Informationen über Ort und Zeit der örtlichen Impfköder-Auslagen können bei den jeweiligen Kreisverwaltungen erfragt werden.
Die letzten Impfungen in diesem Jahr werden im September und Oktober durchgeführt, damit die Wildschweine mit gutem Impfschutz in den Winter gehen.
Hausschweine werden nicht geimpft: Landwirte, die Schweine halten, sollten weiterhin im eigenen Interesse alle erforderlichen Maßnahmen einhalten, um einen direkten oder indirekten Kontakt zwischen Hausschweinen und Wildschweinen zu vermeiden. Verboten ist die Impfung von Hausschweinen mittels Ködern; diese würden dann als von Schweinepest verseucht gelten - mit allen Konsequenzen.
Weitere Informationen zur Schweinepest bei Wildschweinen und Landkarten der gefährdeten Bezirke und Monitoringgebiete auf der Internetseite des Landesuntersuchungsamtes Rheinland-Pfalz <link http: www.lua.rlp.de>www.lua.rlp.de