| Renaturierung der Selz bei Sörgenloch

Umweltstaatssekretär Griese: „Ökologische Aufwertung der Selz bei Nieder-Olm“

Umweltstaatssekretär Thomas Griese hat heute gemeinsam mit Landrat Claus Schick den symbolischen ersten Spatenstich zur Renaturierung der Selz zwischen Sörgenloch und Nieder-Olm vorgenommen.

Umweltstaatssekretär Thomas Griese hat heute gemeinsam mit Landrat Claus Schick den symbolischen ersten Spatenstich zur Renaturierung der Selz zwischen Sörgenloch und Nieder-Olm vorgenommen. Griese sagte: „Ich freue mich über den Start dieses Projekts. Durch die umfangreichen Veränderungen wie Maßnahmen zur Sohlanhebung, die Einrichtung von Strömungslenkern sowie die geplanten Abgrabungen in den Böschungsbereichen können die Ufer und das Gewässer naturnah und abwechslungsreich gestaltet werden. Nicht zuletzt profitierten die Bewohnerinnen und Bewoh-ner im Selztal von den nun beginnenden Umbaumaßnahmen, weil die Selz ökologisch aufgewertet wird.“

Mit der Umgestaltung wird die Selzaue zwischen Darmstadtsmühle (Sörgenloch) und Bahndurchlass bei Nieder-Olm auf einer Länge von ca. 2,5 km renaturiert. Zusätzlich werden 30 Hektar Überschwemmungsfläche geschaffen, die die Wassermassen bei Starkregen aufnehmen. Ziel ist es, die Gefahr einer Überschwemmung in den Ortsla-gen zu verhindern.

Die Maßnahme liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer der ersten Renaturierungen in Rheinland-Pfalz, die 1992/93 umgesetzt wurde. Die Kosten für die Renaturierung, an denen sich der Abwasserzweckverband Untere Selz, die Firma Boehringer Ingelheim sowie die Stadt Ingelheim beteiligen, liegen bei etwa 410.000 Euro.

Das Projekt wurde im Zuge der ersten Renaturierungen in Rheinland-Pfalz schon Ende der 90iger Jahre konzipiert. Leider kam es immer wieder zu Verzögerungen, so dass das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Worms (heute: Bad Kreuznach) das Verfahren erst 2005 wieder aufnehmen konnte. Die wasserrechtliche Genehmigung wurde in 2011 erteilt.

Die Selz ist Teil der landesweiten Erfolgsgeschichte der Aktion Blau.
Umweltstaatssekretär Griese: „Vor über 16 Jahren hat das Umweltministerium die Aktion Blau gestartet mit dem Ziel, Begradigungen und Befestigungen unserer Bäche und Flüsse wieder rückgängig zu machen und damit Tieren und Pflanzen wieder Lebensraum zu geben. Sie ist außerdem ein wichtiger Baustein im Hochwasserschutzkonzept des Landes. Mit der Vielzahl von Renaturierungsmaßnahmen wird der natürliche Wasserrückhalt in der Fläche gefördert und es gibt weniger Hochwasser.“

Mit einem Investitionsvolumen von 177 Millionen Euro wurden seit 1994 insgesamt 920 Renaturierungsprojekte an Flüssen umgesetzt und 780 Bachpatenschaften initiiert. Mit der im September gestarteten „Aktion Blau Plus“ zur ökologischen Entwick-lung von Fluss- und Bachlandschaften wird die überaus erfolgreiche „Aktion Blau“ erweitert: Bei den Renaturierungsmaßnahmen sollen künftig die kommunale Entwicklung, der Denkmalschutz, die Landwirtschaft und der Naturschutz miteinander vernetzt werden. Zudem sollen die Menschen vor Ort verstärkt eingebunden werden. Mit der „Aktion Blau Plus“ werden bis zum Jahr 2015 rund 110 Millionen Euro in die Gewässerentwicklung in Rheinland-Pfalz investiert.  

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