| „Fledermäuse Willkommen!“

Umweltministerin Höfken: „Fledermausschutz ohne das Engagement vieler aktiver Personen nicht möglich“

Im Rahmen der Aktion "Fledermäuse willkommen!" hat Umweltministerin Höfken zusammen mit dem Vorsitzenden des NABU Rheinland-Pfalz, Siegfried Schuch, das 100. Quartier in Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.

Im Rahmen der Aktion "Fledermäuse willkommen!" hat Umweltministerin Höfken zusammen mit dem Vorsitzenden des NABU Rheinland-Pfalz, Siegfried Schuch, das 100. Quartier in Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Die Plakette erhält das „Schloss Wolsfeld“ der Familie Sente-Ligbado im Landkreis Bitburg-Prüm. Im Dachboden des historischen Schloss-Gebäudes ziehen etwa 150 Weibchen des Großen Mausohrs jährlich ihre Jungen groß. Im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen hat das Ehepaar darauf verzichtet, den gesamten Dachboden als Wohnraum auszubauen.

Höfken sagte: „Ich freue mich sehr, heute in Wolsfeld die 100. Verleihung der Urkunden „Fledermäuse Willkommen“ vornehmen zu dürfen. Fledermäuse sind Kernobjekte im Naturschutz in Rheinland-Pfalz. Dies hat vielfältige Gründe, die in der Biologie dieser Tiere, ihren Leistungen für das Ökosystem und in ihrer Schutzwürdigkeit liegen.“

Als Verantwortungsarten unterliegen Fledermäuse in Rheinland-Pfalz seit 2010 einem besonderen Status. Wie ein Schirm repräsentieren sie mit ihren Lebensraumansprüchen eine Vielzahl von weiteren Arten. Durch den Erhalt stabiler Bestände dieser Fledermausart wird auch der Erhalt vieler weiterer Arten gewährleistet, wie z.B. Hirschkäfer oder Wildkatze. Dies ist ein weiterer Beitrag für eine gesunde und stabile Biodiversität in Rheinland-Pfalz.

Im letzten Jahr wurde auf Initiative des Naturschutzbunds Rheinland-Pfalz (NABU) die Aktion "Fledermäuse willkommen!" ins Leben gerufen. Dabei sollen in drei Jahren 300 fledermausfreundliche Gebäude mit einer Plakette und einer entsprechenden Urkunde ausgezeichnet werden. Ziel ist es, die Akzeptanz für Fledermäuse als heimliche Untermieter in Gebäuden zu steigern. Der Schutz von Fledermäusen in intensiv von Menschen genutzten Gebäuden ist nicht unproblematisch. Dies gilt besonders für privat genutzte Gebäude, die große Fledermauskolonien beherbergen. Ohne das Engagement vieler aktiver Personen ist der Schutz von Fledermäusen hier gar nicht möglich.

Die Familie Sente-Ligbado, die Ortgemeinde Wißmannsdorf sowie die Träger des Krankenhauses Neuerburg setzten sich für ihre Fledermäuse ein. Sie alle haben sich im Landkreis Bitburg-Prüm maßgeblich für den langfristigen Erhalt dieser Quartiere verdient gemacht.

Im Dachboden des Schloss Wolsfeld befindet sich eine Kolonie des Großen Mausohrs mit etwa 150 Tieren. Die sogenannte „alte Burg“ ist nach Denkmalschutzrichtlinien saniert und restauriert worden. Dabei wurde die ursprüngliche Ausflugsöffnung für die Tiere erhalten, was gerade für Quartiere des Großen Mausohrs wichtig ist. Im Dachboden der alten Schule in Wißmannsdorf leben etwa 180 Große Mausohren. Im Krankenhaus Neuerburg leben rund 100 Große Mausohren. Der Dachboden wird schon seit vielen Jahren von den Tieren genutzt. Zu den Großen Mausohren im Krankenhaus leben in den Rollladenkästen der Stationen noch Zwergfledermäuse, im Dachboden wurden ebenso Breitflügelfledermäuse gesichtet.

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