| Klimaschutz

Erwin Manz: Begrünte Flächen statt Asphaltwüsten schaffen attraktives Lernumfeld und zeigen Schülerinnen und Schülern den Wert der Natur

15.000 Euro für einen grünen Schulhof: Klimaschutzstaatssekretär informiert sich gemeinsam mit DUH-Geschäftsführer über Projektstand an Ludwigshafener Schulen
Baumpflanzaktion mit Staatssekretär Dr. Erwin Manz und Sascha Müller-Kraenner, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe
Baumpflanzaktion mit Staatssekretär Dr. Erwin Manz und Sascha Müller-Kraenner, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe

„Begrünte statt betonierte Schulhöfe können zu mehr Klimaschutz, Klimaresilienz und Artenvielfalt beitragen. All dies können Schülerinnen und Schüler erfahren, wenn sie selbst mithelfen, ihren Schulhof klimafreundlich umzugestalten. So können sie hautnah erleben, wie Pflanzen an heißen Tagen für Kühlung sorgen, wie der Boden besser Wasser aufnehmen kann, wenn er begrünt ist, wie beispielsweise Schmetterlinge und Bienen Blüten aufsuchen und wie sich dadurch auch wir Menschen wohler fühlen, wenn unser Umfeld durch Pflanzen statt durch Asphalt und Beton ansprechend gestaltet ist“, so Klimaschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz am heutigen Mittwoch in Ludwigshafen. Dort besuchte er gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Sascha Müller-Kraenner sowie Bau- und Umweltdezernent der Stadt Ludwigshafen Alexander Thewalt die Förderschule Schlossschule.
 
Diese, sowie das Heinrich-Böll-Gymnasium, sind zwei von 15 Gewinner-Schulen, die sich am Wettbewerb „15 grüne Schulhöfe für Rheinland-Pfalz“ beteiligt hatten. Der Wettbewerb wurde gemeinsam vom Klimaschutzministerium mit der Deutschen Umwelthilfe im vergangenem Jahr ausgelobt, der Preis beinhaltet 15.000 Euro pro Schule aus Mitteln der „Aktion Grün“ des Klimaschutzministeriums sowie eine je zweijährige fachkundige Beratung und Projektbegleitung durch Expertinnen und Experten der DUH. Insgesamt reichten über 60 Schulen Bewerbungen ein, in denen sie aufzeigten, wie sie ihren Schulhof klimafreundlich umgestalten wollen. 

DUH-Geschäftsführer Müller-Kraenner sagte: „Schulhöfe können so viel mehr sein als traurige Hitzehöllen: Sie sind ein wichtiger Lebensmittelpunkt von Kindern und Jugendlichen und spielen für eine gesunde und ganzheitliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler eine zentrale Rolle. Die Deutsche Umwelthilfe setzt sich dafür ein, dass Schulhöfe klimagerecht, nachhaltig und bunt umgestaltet werden. So werden sie zu Erholungsorten, bieten Platz für Bewegung, verbessern das Klima und werden gleichzeitig zu einem bunten Lernort: Hier können Schülerinnen und Schüler hautnah Klimaschutz und den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und biologischer Vielfalt erleben. Und natürlich profitiert auch das Schulpersonal von einem grünen, angenehmen Arbeitsplatz.“

Sonnenschutz und „Grünes Klassenzimmer“ geplant

Die Schlossschule beispielsweise plant zahlreiche Sträucher und Stauden sowie verschiedene Pflanzen für Bienen und andere Bestäuberinsekten. Da Schatten auf dem Außengelände sehr rar ist, sollen kleine Podeste mit Überdachungen entstehen, die Schutz vor Sonne bieten. Der Schulhof soll ein attraktiver, grüner Ort werden, auf dem sich alle gerne aufhalten. Melanie Wieme, Projektleiterin der Schlossschule, fügte hinzu: „Viele Familien verfügen über keinen eigenen Garten. Umso schöner ist es, den Kindern und Jugendlichen das Draußen-sein, gemeinsam pflanzen, ernten und in der Erde wühlen, bald an unserer Schule ermöglichen zu können.“ 

Auch das Heinrich-Böll-Gymnasium in Ludwigshafen stellte ihre Projektskizze für einen klimafreundlich gestalteten Schulhof vor. Hier soll ein multifunktionales, naturnahes „Grünes Klassenzimmer“ entstehen, das von der gesamten Schulgemeinschaft genutzt werden kann. Bienenfreundliche Wildblumen und -sträucher, Insektenhotels, Vogelhäuschen und eine Trockenmauer ergänzen das Angebot für Vögel und Insekten. Gepflasterte Bereiche sollen entsiegelt und natürliche Versickerungsflächen geschaffen werden. 

„Die Schüler und Schülerinnen beschweren sich schon lange über den monotonen und `traurigen´ Schulhof. Sie möchten ein grünes Außengelände mit "Chillout-Ecken" gestalten, in dem es im Sommer nicht so heiß wird. Um das Ziel des Projektes nachhaltig zu erreichen, ist die gesamte Schulgemeinschaft an der Planung und Umsetzung beteiligt“, so die Projektleiterinnen Julia Schuster und Kerstin Müller.

 „In einer Asphaltwüste hält sich niemand gerne auf. Deshalb freue ich mich, wenn hier kleine grüne Oasen im Schulalltag entstehen, die gleichzeitig einen natürlichen Lernort schaffen, um den Wert unserer Umwelt praktisch zu erfahren. Indem die Kinder und Jugendlichen selbst mitentscheiden und gestalten können, erfahren sie, dass jede und jeder Einzelne von uns etwas bewirken kann, dies fördert auch die Demokratiebildung“, so Manz. 

„Ich freue mich, dass wir in Ludwigshafen mit diesem Preis eine weitere Möglichkeit zur nachhaltige Stadtentwicklung haben, denn Entsiegelung und Begrünung spielen dabei eine zentrale Rolle. Es ist wichtig, gerade der jungen Generation einen Weg aufzuzeigen, wie wir unser Lebensumfeld klimafreundlich und zum Schutz der Arten gestalten können. Daher bin ich dem Klimaschutzministerium, der Deutschen Umwelthilfe und nicht zuletzt auch den Schulen und den Kolleginnen und Kollegen der Abteilung Freiraumplanung und Grünconsulting des Bereichs Umwelt und Klima für ihr Engagement dankbar“, so Bau- und Umweltdezernent der Stadt Ludwigshafen Alexander Thewalt.

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