Seit 2022 fördert die rheinland-pfälzische Landesregierung über das Klimabündnis Bauen Maßnahmen, die die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen, gepaart mit Innovationen aus der Forschung, in den Fokus stellen. Einzelne Projekte werden dieser Tage in Frankreich auf dem Forum International Bois Construction – einer Fachmesse für Holzbau – präsentiert. „40 Prozent und damit weit mehr als ein Drittel der weltweiten CO2-Emissionen fallen für den Bau neuer Gebäude und Infrastruktur an. Beim Klima- und Ressourcenschutz spielt der Bausektor deshalb eine große Rolle. Mit einem höheren Anteil an nachwachsenden Rohstoffen wie Holz können wir in diesem Bereich nachhaltiger werden und müssen das auch, um langfristig unsere Klimaneutralitätsziele zu erreichen“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder.
Das Klimabündnis Bauen ist eine gemeinsame Initiative des Klimaschutzministeriums, das die Erforschung und den Wissenstransfer zum Einsatz nachwachsender Rohstoffe wie Holz im Bauwesen fördert, mit dem für den Bausektor zuständigen Finanzministerium.
„Ziel des Klimabündnisses ist eine deutliche Steigerung der Quote bei der Verwendung nachwachsender und kreislaufeffizienter sowie möglichst regionaler und zertifizierter Rohstoffe bei Bauvorhaben in Rheinland-Pfalz. Durch die Novellierung der Landesbauordnung (LBauO) konnten wir das Bauen mit Holz und nachwachsenden Rohstoffen weiter vereinfachen und leisten so einen konkreten Beitrag zu den Klimaschutzzielen in Rheinland-Pfalz“, sagte Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen.
Die Forschungsförderung ist neben der Projektförderung eines der Kernziele des „Klimabündnisses“, um nachhaltige Ansätze für die Holzverwendung und Substitution energieintensiver Materialien zu schaffen. In diesem Zusammenhang wurden und werden Förderprojekte der Hochschule Trier, Koblenz, Mainz und der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität (RPTU) Kaiserslautern-Landau unterstützt. Mit beachtlichem Erfolg: Zwei der vielzähligen geförderten Projekte wurden Ende 2024 beim Deutschen Ingenieurbaupreis ausgezeichnet.
„Der Beginn von innovativen Bauprojekten ist die Forschung und die Leidenschaft engagierter Menschen. Fachkräfte-Ausbildung und Forschung sind zwei effektive Hebel, um die Bauwende voranzubringen. Von besonderer Bedeutung ist auch der Wissensaustausch, den wir mit dem Klimabündnis Bauen in der Region aber auch länderübergreifend vorantreiben. Das zeigt sich auch dadurch, dass Rheinland-Pfalz in diesem Jahr mit zwei herausragenden Holzbau-Projekten auf dem Forum International Bois Construction in Paris vertreten ist“, so Katrin Eder.
Auf der Fachmesse die jährlich von Tausenden von Fachleuten besucht wird, werden folgende rheinland-pfälzische Projekte ausgestellt: Das sogenannte t-lab Holzarchitektur und Holzwerkstoffe der RPTU. Die RPTU nutzt in diesem Projekt neuartige, reversible Verbindungen aus dem Holzbauwesen. Ein weiteres vom Klimabündnis Bauen mitfinanziertes Projekt, das in Paris präsentiert wird, ist das sogenannte Hive Home der Hochschule Koblenz: Ein Studierendenprojekt für wandelbare modulare Mikrowohnhäuser unter der Leitung von Prof. Jo Ruoff und Prof. Stephan Jost. Während der Messe finden außerdem viele Vorträge, Diskussionen und Stadtrundgänge statt, bei denen die Anwendung des Holzbaus in der dichtbesiedelten Metropole Paris greifbar wird.
„Das Klimabündnis Bauen hat in den letzten Jahren etliche vielfältige und innovative Projekte in Rheinland-Pfalz gefördert. Neben den in Frankreich ausgestellten Projekten unter anderem auch den Aussichtsturm auf dem Idarkopf und eine Holzmodul-Schule in Prüm, die auf- und abgebaut und somit an verschiedenen Standorten eingesetzt werden kann. Die geförderten Projekte haben einen spürbaren Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger in unserem Land sowie für den Klimaschutz“, sagte Katrin Eder. Über das Klimabündnis Bauen wird zudem die „Schwerpunktregion Holzbau in Trier“ unterstützt, die für Unternehmen, Forschung, Kommunen sowie Planerinnen und Planer, die mit nachwachsenden Rohstoffen bauen möchten, als Ansprechpartnerin dient und in der belebten Grenzregion für eine intensive Zusammenarbeit steht.
Hintergrund
Infos zu den Projekten, Veranstaltungen und Förderrichtlinien des Klimabündnis Bauen sind zu finden unter: https://klimabuendnis-bauen.rlp.de/
Infos zum Projekt „Hive Home“ unter: https://klimabuendnis-bauen.rlp.de/klimafreundlich-bauen/projekte/the-hive
Infos zum Projekt „t-lab Holzarchitektur und Holzwerkstoffe am Campus Diemerstein“ unter: https://klimabuendnis-bauen.rlp.de/klimafreundlich-bauen/projekte/umweltschutz-trifft-design-die-forschungshalle-des-campus-diemerstein