| Abfallvermeidung

Katrin Eder: „Littering verursacht immense ökologische und ökonomische Kosten“

Klimaschutzministerin Katrin Eder packt als Schirmherrin beim RhineCleanUp an, um Ufer von Müll zu befreien – Kosten für Müll in der Landschaft betragen Rheinland-Pfalz weit rund 3,3 Millionen Euro jährlich.
Klimaschutzministerin Katrin Eder beim Rhine Cleanup

„Achtlos weggeworfener Müll verursacht immense Schäden in der Natur, in unserem Wasser und auch in den Haushaltskassen. Das muss ein Ende haben. Ich setze mich dafür ein, dass wir weiterhin sauberes Wasser trinken und uns weiterhin an sauberen Gewässern erholen können, statt in Müll zu tauchen“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder anlässlich des heutigen RhineCleanUps, für den sie die Schirmherrrschaft in Rheinland-Pfalz übernommen hat. Anlässlich dieses Tages werden der gesamte Rhein von der Quelle bis zur Mündung sowie weitere Flüsse von zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfern von Müll befreit, auch die Klimaschutzministerin packt mit an.

„Die Vermüllung unserer Landschaft hat ein schreckliches Ausmaß angenommen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler prognostizieren, dass bis 2050 bezogen auf das Gewicht mehr Plastik im Meer schwimmt als Fische. Deshalb appelliere ich an alle, Müll nicht achtlos in der Landschaft zu entsorgen sowie auf Mehrweg- statt auf Einwegprodukte zu setzen und Dinge zu reparieren statt neu zu kaufen. Sogenanntes Littering ist für das qualvolle Sterben tausender Vögel und Fische verantwortlich, da sie das Plastik irrtümlich für Nahrung halten, dieses dann aber nicht verdauen können oder aufgrund von Verletzungen, etwa wenn sie sich an Plastikschnüren verheddern, sterben. Das muss ein Ende haben“, so Eder. 

Joachim Umbach, Gründer und Organisator von RhineCleanUp sagte: „RhineCleanUp unterstützt alle Aktivitäten, die die Vermüllung unserer Städte und Flüsse stoppen. Unsere Organisation bietet aber auch allen die Gelegenheit, selbst aktiv zu werden, selbst einen Beitrag gegen Umweltverschmutzung zu leisten. Das ist unser Erfolgsrezept. So können wir einen Beitrag leisten, dass die Weltmeere nicht im Plastikmüll ersticken. Wir sind froh und dankbar, dass das Land Rheinland-Pfalz uns dabei unterstützt.“

Nicht nur ökologisch und ästhetisch wird Müll in der Landschaft immer weiter zum Problem. Littering verursacht auch hohe Ausgaben der Kommunen: In Deutschland zahlen diese jährlich rund 700 Millionen Euro, um Parks und Straßen von Zigarettenkippen, To-Go-Bechern und anderen Einwegplastik-Produkten zu reinigen sowie öffentliche Abfallbehälter zu leeren und diese Abfälle zu entsorgen. Davon entfallen allein auf die Entsorgung von Zigarettenkippen rund 225 Millionen Euro. Für die Entsorgung von To-Go-Bechern aus Plastik fallen rund 120 Millionen Euro pro Jahr an. Pro Einwohnerin und Einwohner entsorgen die kommunalen Stadtreiniger in Deutschland knapp 140 Liter Straßenmüll pro Jahr. Das ist die Menge, die in Straßenpapierkörben, auf der Straße oder im Gebüsch landet. Ein Großteil dieser Abfälle sind mit mehr als 40 Prozent Produkte aus Einwegplastik und Verpackungen. In Rheinland-Pfalz betragen die Kosten für das Entsorgen von Littering rund 3,3 Millionen Euro jährlich. Der ökologische Schaden ist dabei nicht eingerechnet.

„Umweltsünderinnen und -sünder müssen spüren, dass sie einen hohen Schaden anrichten und entsprechend zur Kasse gebeten werden. Daher können rheinland-pfälzische Kommunen Verstöße gegen Umweltschutzbestimmungen seit 2020 mit höheren Bußgeldern verfolgen. Littern von Zigarettenkippen und -schachteln kann nun mit Bußgeld von bis zu 250 Euro geahndet werden. Denn allein eine einzige in der Natur weggeworfene Zigarettenkippe kann mehr als 40 Liter Wasser vergiften“, so Eder. Ihr ist es wichtig, alle Menschen auf umwelt- und klimaschonende Alternativen hinzuweisen, um generell weniger Müll zu produzieren. 

So unterstützt das Klimaschutzministerium gemeinsam mit dem Umweltministerium in Hessen das Projekt Mehrweg-Modell-Stadt, das es in Mainz und Wiesbaden erleichtert, unterschiedliche Mehrweg-To-Go Behälter bei allen teilnehmenden Ausgabestellen zurückzugeben. 

Auch ein Projekt an der Hochschule Trier unterstützt das MKUEM, hier konnten seit Projektbeginn in der Mensa bereits circa 10.000 Einwegplastikbehälter eingespart werden. Die Kampagne Müll-nicht-rum zeigt außerdem zahlreiche Beispiele, was Müll verursacht und wie er vermieden werden kann. Ein Positivbeispiel für den Umgang mit Abfällen sind Handy-Sammelstellen, bei denen nicht mehr gebrauchte Handys zurückgegeben werden können, um die darin enthaltenen Rohstoffe in den Wirtschaftskreislauf zurückführen zu können. Die Müll nicht rum-Website gibt einen Überblick über Termine zu Veranstaltungen rund um das Thema Müll: https://muellnichtrum.rlp.de/aktionen/ 
 
Über RhineCleanUp:

RhineCleanUp ist seit 2018 aktiv. Seitdem registriert die Organisation einen enormen Zulauf. Mittlerweile werden von über 700 Gruppen die Ufer von 26 Flüssen sauber gemacht – sowohl an einem großen Aktionstag, der stets am zweiten Samstag im September stattfindet, als auch ganzjährig. https://www.rhinecleanup.org/de  
 

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