| Tierschutz

Höfken: „Tiergerecht erzeugte Lebensmittel sind wir unseren Mitgeschöpfen schuldig“

„Tiere sind Mitgeschöpfe, für die wir Menschen Verantwortung tragen. Deshalb sollten wir auch mit unseren Nutztieren so umgehen, dass deren Rechte gewahrt werden." sagte Umweltministerin Ulrike Höfken anlässlich des „Tages der Schöpfung“.

Anlässlich des „Tages der Schöpfung“ hat die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken den Wert tiergerecht erzeugter Lebensmittel betont: „Tiere sind Mitgeschöpfe, für die wir Menschen Verantwortung tragen. Deshalb sollten wir auch mit unseren Nutztieren so umgehen, dass deren Rechte gewahrt werden. Um dieses Ziel umzusetzen, sind gemeinsame Anstrengungen der Politik, der Erzeuger sowie der Verbraucherinnen und Verbraucher notwendig“, sagte die Ministerin bei einer Podiumsdiskussion der Evangelischen Kirche im Rheinland am Samstag in Altenkirchen.

„Wir brauchen einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln“, sagte Ministerin Höfken. Dass 50 Prozent unserer Lebensmittel auf dem Müll landen, dokumentiere aktuell der Film „Taste the waste“, der kommende Woche in den Kinos startet. Ein wichtiges Ziel, um von dieser unmoralischen Verschwendung wegzukommen, sei die tiergerechte Erzeugung von Lebensmitteln, die im Koalitionsvertrag vereinbart wurde. Zwar sei Rheinland-Pfalz nicht das Land der industriellen Tierproduktion, aber dennoch landeten diese Produkte im Lebensmittelhandel in Rheinland-Pfalz. Man habe schon einiges erreicht, so sei man etwa auf Initiative des Landes beim Verbot der Käfighaltung von Legehennen ein gutes Stück voran gekommen. „Aber tatsächliche und vermeintliche wirtschaftliche Zwänge schränken Nutztiere nach wie vor in ihrer Bewegungsfrei-heit ein“, sagte Höfken. Weitere Ziele seien, den Verzicht auf die Anbindehaltung bei Rindern durchzusetzen, ebenso den Verzicht auf betäubungslose Kastration sowie den Verzicht auf gesundheitsschädliche Höchstleistungen von Nutztieren wie etwa bei Milchkühen. „Das Leid dieser Tiere muss ein Ende haben“, forderte die Ministerin. Dazu sei es auch notwendig, tiergerecht erzeugte Lebensmittel zu kennzeichnen. „Dass die Verbraucher Produkte aus Qualhaltung ablehnen, zeigt sich daran, dass Eier aus Käfighaltung aus den Regalen verschwunden sind. Wir setzen uns weiter dafür ein, dass auch Produkte, die Eier enthalten, gekennzeichnet werden.“

Höfken kündigte auch an, dass sie sich für einen wöchentlichen „Veggie Day“, also einen fleischlosen Tag, in Rheinland-Pfalz stark machen werde: „Weniger und dafür regional erzeugtes Fleisch von guter Qualität zu essen ist gut für den Tierschutz und für unser Klima.“ Mit einem deutschlandweiten Veggie Day pro Woche könnten jährlich weit über 2 Millionen Tonnen Getreide eingespart werden. Diese Menge würde ausreichen, um den Kalorienbedarf von 8 Millionen Menschen zu decken.

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