| „Erhalten, was uns erhält“

Höfken stellt Eckpunkte für Biodiversitätsstrategie vor

Umweltministerin Ulrike Höfken hat am Donnerstag im Landtag die Eckpunkte einer Biodiversitätsstrategie für Rheinland-Pfalz vorgestellt. „Täglich verschwinden in Deutschland 70 Hektar unbebaute Fläche, fast jede dritte Tierart ist bedroht“, so Höfken.
Moselapollo, Foto: Heinz Stetzuhn

Umweltministerin Ulrike Höfken hat am Donnerstag im Landtag die Eckpunkte einer Biodiversitätsstrategie für Rheinland-Pfalz vorgestellt. „Täglich verschwinden in Deutschland 70 Hektar unbebaute Fläche, fast jede dritte Tierart ist bedroht“, so Höfken. Dies gehe aus dem aktuell von Bundesumweltministerin Hendricks vorgelegten Bericht zur Lage der Natur hervor: „Diese traurige Bestandsaufnahme zeigt, dass die Bundesregierung beim Schutz der Artenvielfalt in den vergangenen Jahren nicht voran gekommen ist.“ Deshalb seien die Länder umso mehr gefordert. Als eines der artenreichsten Länder könne Rheinland-Pfalz beim Artenschutz eine Vorreiterrolle einnehmen. Die Landesregierung werde eine Strategie zum Erhalt der Artenvielfalt auf den Weg bringen, die eine Vielzahl von Maßnahmen und Akteuren umfasse. „Analog zur Nationalen Biodiversitätsstrategie wollen wir die Fortschritte anhand ausgewählter Indikatoren auch messbar machen“, erklärte Höfken.

Die biologische Vielfalt sichere menschliche Grundbedürfnisse wie reine Luft, sauberes  Wasser und fruchtbare Böden. Wissenschaftler gingen davon aus, dass Ökosysteme weltweit Leistungen im Wert von mehreren Billionen US-Dollar jährlich erbringen. „Wir müssen erhalten, was uns erhält, insbesondere für die nachfolgenden Generationen“, so die Ministerin. Dieser Auftrag richte sich an die gesamte Gesellschaft und betreffe alle politischen Ressorts. Der Entwurf einer rheinland-pfälzischen Biodiversitätsstrategie sei im Umweltministerium in Vorbereitung und werde in den kommenden Monaten unter Beteiligung der Verbände, Kammern und Beiräte diskutiert. Das Konzept füge unterschiedliche Projekte, Programme und Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt der Wälder, des Grünland und der Gewässer zu einer Gesamtstrategie zusammen. „Die Zielrichtung heißt Qualität vor Quantität. Wir wollen vorhandene Schutzgebiete aufwerten und in den Naturschutz in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft auch ökonomische und soziale Belange einbeziehen“, sagte Höfken. Eine Schlüsselrolle nehme dabei das Netz der Schutzgebiete in Rheinland-Pfalz ein, die verstärkt gepflegt  werden sollen. Kernelemente seien der geplante Nationalpark Hunsrück-Hochwald sowie das Projekt zum Schutz der Westwallanlagen. Der Schutz von  Grünland werde mit der neuen Verordnung zur Begrenzung des Grünlandumbruchs sowie neuen Agrarumweltmaßnahmen verstärkt. Zur nachhaltigen Bewirtschaftung der rheinland-pfälzischen Wälder trage der Schutz von Biotopbäumen sowie die FSC-Zertifizierung des Staatswaldes bei. Mit der „Aktion Blau Plus“ treibe die Landesregierung die Renaturierung von Gewässern voran.

„Nur was wir kennen, achten und schützen wir“, sagte Ministerin Höfken. Deshalb sei auch die Umweltbildung ein wichtiger Bestandteil der Biodiversitätsstrategie.

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