„Ein Nationalpark ist ein Beitrag für den Erhalt unserer Heimat. Er birgt große Chancen für die Natur und genauso für die Menschen“, betonte Umweltministerin Ulrike Höfken am Dienstag in Mainz. Sie berichtete von großem Interesse und wachsendem Informationsbedarf, welche die Pläne der Landesregierung in mehreren Regionen hervor gerufen haben. So habe der Kreistag des Rhein-Hunsrück-Kreises am Dienstagabend mit großer Mehrheit sein grundsätzliches Interesse an der Ausweisung eines Nationalparks im Soonwald und weiteren Informationsbedarf bekundet. Zuvor hatte bereits das Regionalbündnis Soonwald-Nahe angekündigt, sich für dieses Projekt einzusetzen und die Verbandsgemeinde Stromberg hatte ebenfalls ihr Interesse bekundet. Positive Stimmung herrschte am Montagabend bei einer Informationsveranstaltung des Landkreises Birkenfeld, die Gelegenheit bot, zusammen mit Sachverständigen auch aus Regionen bestehender Nationalparke zu diskutieren und abzuschätzen, wie sich ein Nationalpark im Idarwald-Hochwald auf die Region selbst auswirken würde.
Ministerin Höfken berichtete, dass das Umweltministerium bereits bei etlichen Vor-Ort-Terminen der Regionen über die Rahmenbedingungen und Möglichkeiten informiert und Rückfragen beantwortet habe, die ein Nationalpark etwa für den Tourismus und die Entwicklung der regionalen Wirtschaft eröffne. „Genauso sind natürlich Ängste und Sorgen zur Sprache gekommen. Hier wollen wir ansetzen, die Bevölkerung informieren und für einen tiefer gehenden Dialog erreichbar bleiben“ sagte Höfken. Der Nationalpark in Rheinland-Pfalz werde nicht gegen die Menschen durchgesetzt, sondern nur auf deren Wunsch und mit ihnen zusammen gestaltet. Wenn eine Region die Option eines Nationalparks nicht näher prüfen wolle, werde man auch dies selbstverständlich respektieren.
„Mit dem Nationalpark wollen wir ein bedeutendes Stück natürliche Wildnis in Rheinland-Pfalz schaffen und hierüber den Naturschutz stärken. Damit entsteht aber auch eine Attraktion für Menschen, die in ihrer Freizeit Natur pur erleben möchten“, erklärte die Ministerin. Als Beispiel nannte sie den Nationalpark Eifel in Nordrhein-Westfalen, wo jährlich 450.000 Besucher ein Einkommen von rund 8,7 Millionen Euro generieren: „Das ist ein Motor für die Regionalentwicklung, Arbeitsplätze werden geschaffen, ein regionales Selbstverständnis wird geprägt und eine Zukunftsperspektive entwickelt.“ Dies hätten die Vertreter aus der Eifel anlässlich des Informationsabends in Birkenfeld überzeugend vermitteln können.
Höfken wies darauf hin, dass die bisher artikulierten Sorgen sich als unbegründet erwiesen hätten. So sei wandern, reiten und Naturgenuss auch im Nationalpark möglich. Das Wegekonzept werde in enger Zusammenarbeit und nur unter Mitwirkung sowie Zustimmung der Kommunen vor Ort entwickelt. Mit Brennholzkonzepten werde man sicherstellen, dass der Bevölkerung weiterhin ausreichend Brennholz zu akzeptablen Preisen zur Verfügung stehe. Gesichert blieben auch die Arbeitsplätze der Forstleute, die sich in einem Nationalpark vermehrt um die natürliche Waldentwicklung kümmern und Umbaumaßnahmen durchführen könnten.
„Ein Nationalpark entsteht nicht von heute auf morgen, wir befinden uns erst am Anfang eines intensiven Dialogs mit der Bevölkerung und den lokalen Akteuren“, betonte die Ministerin. Sie zeigte sich überzeugt davon, dass der Nationalpark am Ende als Gewinn für alle erkannt werde.
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