„Transparenz und Vertrauen sind wichtige Voraussetzungen für die erfolgreiche Entwicklung eines Nationalparks“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken am Donnerstag anlässlich des dritten Nationalpark-Forums in Schwollen. „In unseren Nationalparkforen sprechen wir gerade auch umstrittene Themen wie Jagd und Borkenkäfer offensiv an und zeigen Lösungen auf.“
„Für den Nationalpark haben unsere Forstleute ein Waldschutzkonzept zur Vorsorge, Kontrolle und Bekämpfung von Borkenkäfern entwickelt, das dem Schutz der umliegenden Fichten-Wirtschaftswälder dient“, so Höfken. Demnach werde eine Sicherheitszone von 1000 Metern zu angrenzenden Wirtschaftswäldern eingerichtet, in der die Borkenkäfer-Population mit wissenschaftlichen Methoden genauestens beobachtet werde. Nur im Zentrum des Nationalparks könne es möglich sein, dass Fichtenwälder durch den Borkenkäfer absterben.
Auf die Jagd könne im künftigen Nationalpark nicht verzichtet werden, zumal die strukturreichen Waldgebiete der Hunsrückregion für Rot- und Schwarzwild hoch attraktive Lebensräume bieten. „Zu hohe Wildbestände dieser Schalenwildarten können Wildschäden verursachen und das Entwicklungsziel des Nationalparks gefährden“, erläutert Höfken. Gleiches gelte für landwirtschaftliche Kulturen oder Wälder im Randbereich des Nationalparks. Daher sei eine Regulierung der Wildtierbestände durch das Nationalparkamt notwendig, auch zur Vorbeugung und Bekämpfung von Tierseuchen. Dem Tierschutz werde durch spezielle jagdliche Methoden besonders Rechnung getragen.
Dass der Landtag sich in der vergangenen Woche für eine umfassende Bürgerbeteiligung und gegen einen Bürgerbescheid ausgesprochen hat, begrüßte Höfken: „Wir praktizieren seit Monaten eine Form der Bürgerbeteiligung, die weit über eine Abstimmung pro oder contra Nationalpark hinaus geht und den Menschen ermöglicht, sich in das Projekt einzubringen.“
Höfken zeigte sich erfreut darüber, dass die Online-Petition „Ja-zum-Nationalpark-Hunsrück“ der Bürgerinitiative PRO Nationalpark Hunsrück gerade die 1000-Unterstützer-Marke geknackt habe: <link https: www.openpetition.de petition online ja-zum-nationalpark-hunsrueck>www.openpetition.de/petition/online/ja-zum-nationalpark-hunsrueck
Das Umweltministerium wird in den nächsten Monaten weitere Ergebnisse in den Nationalparkforen und das Gesamtkonzept am 26. September vorstellen. Im Anschluss werde es der Region zur Zustimmung vorgelegt. „Danach kann das Verfahren zur Ausweisung des Nationalparks erfolgen“, so Höfken.
Weitere Informationen: <link http: www.nationalpark.rlp.de>www.nationalpark.rlp.de