„Rheinland-Pfalz zählt zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen. Extreme Wetterereignisse wie Sturm, Hagel und Starkregen nehmen zu, Unwetter- und Starkregenereignisse häufen sich signifikant. Allein diese Entwicklung stellt die Gewässerbewirtschaftung vor große Herausforderungen. Dazu verlangt der dramatische Rückgang an Pflanzen und Tieren enorme Anstrengungen, um dem Verlust der Biodiversität auch an unseren Gewässern wirksam entgegen zu wirken. Zusätzlich gilt es die naturnahe und naturverträgliche touristische Nutzung zu berücksichtigen. Das Sanierungsprojekt hier an der Westerwälder Seenplatte ist ein beeindruckendes Beispiel wie diese unterschiedlichen Herausforderungen mit klugem Management und nachhaltiger Umsetzung gemeistert werden können. So kann durch die geplanten Sanierungsmaßnahmen am Dreifelder Weiher ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung des Hochwasserschutzes geleistet werden. Zudem wird die Erhaltung eines großen Stillgewässers mit einer äußerst wichtigen Funktion für den Vogel- und Naturschutz innerhalb eines FFH-Gebietes und zweier Vogelschutzgebiete gesichert“, sagte Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz heute in Steinebach an der Wied. Dort übergab er einen Förderbescheid über rund 1,5 Millionen Euro an Christian Unselt, Vorsitzender der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe.
Mit den Geldern werden in diesem und im kommenden Jahr der Mönch, der Grundablass und der Damm des Dreifelder Weihers saniert. Bereits 2021 und 2024 hatte das Land rund 1,7 Millionen Euro für abgestimmte Maßnahmen des Naturschutzes und der Wasserwirtschaft zur Sicherung der Gewässer zur Verfügung gestellt. Damit konnten zum Beispiel die Hochwasserentlastung und die Hälterteiche instandgesetzt werden.
In diesem Zusammenhang hob der Staatssekretär die große Bedeutung der Aktion Blau Plus hervor: „Mit unserem Erfolgsprogramm sind wir seit über 25 Jahren in der Lage, Maßnahmen wie die am Dreifelder Weiher finanziell massiv zu unterstützen und gemeinsam mit den Akteuren vor Ort erfolgreich umzusetzen.“
Mit seinen rund 100 Hektar stellt der Dreifelder Weiher die größte Wasserfläche innerhalb der Westerwälder Seenplatte mit ihren insgesamt sieben Weihern dar. 2019 erwarb die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe alle Weiher in einem Gesamtumfang von 228 Hektar, um die Ziele der FFH- und Vogelschutzgebiete für den Naturschutz zu verfolgen und zu sichern.
„Der Kauf der Wasserflächen der Westerwälder Seenplatte und jetzt die Durchführung der anspruchsvollen Sanierungsarbeiten sind für die NABU-Stiftung ein Kraftakt. Durch die sehr konstruktive Zusammenarbeit der beteiligten Behörden, der Vertreter von Landkreis, Kommunen, Tourismus und auch des ehrenamtlichen Naturschutzes gelingt jedoch die Lösung der vielfältigen Hausforderungen. Wir danken Staatssekretär Erwin Manz als Vertreter der Landesregierung für die erneute Bewilligung von Fördermitteln für die anstehenden nächsten Schritte. Ohne die Finanzierung durch das Umweltministerium könnten der Schutz der Biodiversität, der Schutz vor Hochwasser und die Sicherung der Attraktivität der Westerwälder Seenplatte nicht gelöst werden“, so Christian Unselt für die NABU-Stiftung.
Die künstlichen, bereits im Jahr 1641 angelegten Gewässer der Westerwälder Seenplatte und die sie umgebenden Wiesen und Weiden bilden ein einzigartiges Ensemble einer historisch reizvollen Kulturlandschaft. Die sieben Seen sind so groß und in der Fläche so verteilt, dass sie einen landschaftsbestimmenden Charakter angenommen haben und somit europaweit auch als Vogelschutzgebiet von herausragender Bedeutung sind.
