| Klimafreundliches Bauen

Ahnen/Eder: „Land hat bei klimafreundlichen Bauvorhaben Vorbildfunktion“

Bau- und Klimaschutzministerien legen Konzept zur Förderung von klimafreundlichem Bauen vor /Nachhaltigkeitsstandards sollen etabliert werden
UmweltLern-Schule plus Niederzissen
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„Der Bau- und Gebäudesektor ist weltweit für rund 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Mit dem Konzept ,Klimabündnis Bauen in RLP - nachwachsende und kreislaufeffiziente Rohstoffe stärken‘ wollen wir dem entgegenwirken und klimafreundliche Bauweisen noch mehr forcieren“, sind sich Klimaschutzministern Katrin Eder und Bauministerin Doris Ahnen einig.

Beide Ministerien legte am heutigen Dienstag dem Ministerrat einen Beschluss zu diesem Konzept vor. „Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einem klimaneutralen Land Rheinland-Pfalz mit einer klimaneutralen Landesverwaltung. Das Land mit seinen Liegenschaften hat hier eine Vorbildfunktion“, so Ahnen und Eder.

Das nun vorgelegte Konzept beinhaltet Maßnahmen, wie mehr Klimaschutz durch die Verwendung von mehr nachwachsenden Rohstoffen gelingen kann. Dazu gehört neben der Verwendung von zum Beispiel Holz auch das Wiederverwerten von Baustoffen wie etwa Recycling-Beton.

Das Konzept sieht unter anderem folgende Schwerpunkte vor: 

Beim Neubau sowie bei Sanierungen von Liegenschaften des Landes sollen nachhaltige Baustoffe unter Anwendung von Nachhaltigkeitsstandards verwendet werden. Diese sollen beispielsweise festlegen, unter welchen Kriterien Rohstoffe beschafft werden, etwa, dass Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt. Dazu wird das Competence Center Nachhaltiges Bauen im LBB eingerichtet. Dieses soll auch das Potential von sogenannter grauer Energie unter Anwendung von Ökobilanzierungen und Berücksichtigung der CO2-Emissionen im Lebenszyklus bei landeseigenen Gebäuden und Bauprojekten untersuchen. 

„Ziel des Klimabündnisses ist eine deutliche Steigerung der Verwendung nachwachsender, möglichst regionaler und zertifizierter Rohstoffe bei Bauvorhaben in Rheinland-Pfalz. Wir forcieren klimafreundliche und klimawandelangepasste Bauweisen, um damit einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz und zur Erreichung der Klimaschutzziele des Landes zu leisten. Mit dem verstärkten Einsatz klimafreundlicher, nachwachsender und kreislaufeffizienter Rohstoffe bei Hochbaumaßnahmen des Landes und der Überprüfung baurechtlicher Vorschriften haben wir bereits wichtige Schritte unternommen“, so Bauministerin Doris Ahnen. „Ganz aktuell haben wir die Konditionen für den klimagerechten sozialen Wohnungsbau stark verbessert. Unter anderem werden die Tilgungszuschüsse auf bis zu 50 Prozent erhöht, das heißt, dass bis zur Hälfte des Darlehens nicht zurückgezahlt werden muss. Damit bieten wir eine optimale Förderkulisse, um bezahlbaren, zeitgemäßen und klimafreundlichen Wohnraum zu schaffen.“

Klimaschutzministerin Eder betonte: „Die Potentiale des Holzbaus kommen bei privaten und kommunalen Gebäude in den verschiedenen Einsatzbereichen zur Geltung und sollen weiter gefördert werden. Zum Beispiel kann der Rohstoff Holz bei der sozialen Wohnraumförderung sowohl aus Kosten- als auch aus Klimaschutzgründen verstärkt eine Rolle spielen. Holzbauten können gut in Serie gefertigt und einzelne Module vorgefertigt werden. Holz eignet sich außerdem sehr gut, um bereits bestehende Gebäude aufzustocken, da es leichter ist als Beton. Holzbauten sind nicht nur hochwertig, sondern auch ein wichtiger Baustein für mehr sozialen Wohnraum und gleichzeitig für den Klimaschutz.“

Ein weiterer Schwerpunkt des Konzeptes der beiden Ministerien ist der Bereich Wissenstransfer. Dies soll etwa durch Veranstaltungen zum Thema Holzbau, die Unterstützung von Forschungseinrichtungen und Unternehmen oder Weiterbildung von Fachkräften sowie einer Website, die gerade im Aufbau ist, erfolgen. Auch das Holzbau-Cluster von Landesforsten Rheinland-Pfalz soll verstetigt werden. „Der effiziente und sparsame Einsatz von Holz in Baukonstruktionen und die dauerhafte, stoffliche Verwendung von Laubholz und schwachen (Rund-)Holzsortimenten in der Konstruktion von Gebäuden sind wichtige Zukunftsthemen. Dazu zählt auch die Wiederverwendung von Bauteilen beziehungsweise Baustoffen“, erläuterte Klimaschutzministerin Eder.

Insgesamt stellt das Klimaschutzministerium 12,4 Millionen Euro bis 2026 bereit sowie weitere 4,6 Millionen für die beiden kommenden Jahre. Das Bündnis ist zunächst auf fünf Jahre angelegt.

Das Klimabündnis Bauen als PDF finden Sie hier.

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