| Grüne Woche Rheinland-Pfalz

Umweltministerin Höfken stellt Rote Liste Schmetterlinge vor

„Auf den rheinland-pfälzischen Wiesen gibt es immer weniger Schmetterlinge“ erklärte Umweltministerin heute bei der Vorstellung der „Roten Liste Schmetterlinge Rhein-land-Pfalz”. „Rund 65 Prozent der untersuchten Arten stehen auf der Roten Liste.
Tagpfauenauge, Foto: R.Michalski

„Auf den rheinland-pfälzischen Wiesen gibt es immer weniger Schmetterlinge“ erklärte Umweltministerin heute bei der Vorstellung der „Roten Liste Schmetterlinge Rhein-land-Pfalz”. „Rund 65 Prozent der untersuchten Arten stehen auf der Roten Liste. Die Liste belegt erstmals nach 23 Jahren, wie es um die Schmetterlinge im Land bestellt ist. „Waren früher hochspezialisierte Arten vom Aussterben bedroht, so sind heute zunehmend „Allerweltsarten“ gefährdet. Zitronenfalter, Kleiner Fuchs und Admiral werden immer seltener“, berichtete Höfken. Ursachen dafür seien vor allem die industrialisierte Landwirtschaft und massive Veränderungen der Kulturlandschaft. Der wichtigste Lebensraum der Schmetterlinge, die Wiese, werde permanent kleiner. Die Landesregierung habe daher den Schutz des Grünlands zum Schwerpunkt im neuen Landesnaturschutzgesetz gemacht und eine Grünlandschutzverordnung auf den Weg gebracht. So soll der Umbruch von Grünland zum Beispiel in Ackerland begrenzt werden. Und mit dem Programm EULLE werden EU-Fördergelder bevorzugt auch in naturschutzgerechte Bewirtschaftung des Grünlands gelenkt.

„Der Rückgang der Schmetterlinge ist besonders besorgniserregend, weil sie als Indikatoren auch für andere Arten gelten. Das heißt, Schmetterlinge sind nützliche Zeigerarten für den Zustand der Biodiversität und der Gesundheit der Ökosysteme“, so Höfken. Neue Studien der EU bestätigen das und weisen auf einen dramatischen Rückgang der Schmetterlinge in Europa in den letzten zehn Jahren hin. Jede dritte europäische Schmetterlingsart geht zurück und jede elfte ist bereits vom Aussterben bedroht.
Unter der Leitung von Dr. Axel Schmidt hat ein ehrenamtliches Spezialistenteam über Jahre Daten zu mehr als 1100 Arten ausgewertet. „Es sind über Jahrzehnte lang erworbene Kenntnisse eingeflossen, die diese Rote Liste zu einem Meilenstein der Erforschung der heimischen Schmetterlinge machen“, sagte Höfken.

Die Vorstellung der Roten Liste Schmetterlinge fand im Rahmen der Grünen Woche Rheinland-Pfalz statt. Die Veranstaltungsreihe steht in diesem Jahr unter dem Motto „Europa in Rheinland-Pfalz – wir sind Europa!“. Damit möchte das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium Europa in den Fokus rücken: „2014 beginnt eine neue, bis 2020 dauernde Förderperiode. Hier werden Mittel zielgerichtet und direkt in den Regionen Europas und damit auch in Rheinland-Pfalz eingesetzt. Das hilft den Menschen im ländlichen Raum, ihre Ideen zu realisieren, sei es in der Land- und Weinwirtschaft, oder im Natur- und Artenschutz“, so Höfken.“

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