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Umweltministerin Höfken: „Mit dem Planwagen Naturschutz auf der Schmidtenhöhe erleben“

Umweltministerin Ulrike Höfken hat am Sonntag gemeinsam mit dem NABU-Vorsitzenden Siegfried Schuch die Planwagenfahrten zu dem Beweidungsprojekt Schmidtenhöhe gestartet.

Die Schmidtenhöhe ist das größte Beweidungsprojekt in Rheinland-Pfalz und eines der größten in Deutschland. Auf 130 Hektar Fläche – so groß wie 175 Fußballfelder - weiden zur Zeit rund 40 Taurusrinder und 10 Konikpferde. Umweltministerin Ulrike Höfken hat heute gemeinsam mit dem NABU-Vorsitzenden Siegfried Schuch die Planwagenfahrten zu dem Projekt in dem Natura 2000 - Gebiet gestartet. Den ganzen Sommer über können Besucherinnen und Besucher zur Bundesgartenschau in Koblenz vom Planwagen aus die außergewöhnliche Weidelandschaft kennenlernen. Das Projektgebiet ist Teil des ehemaligen Standortübungsplatzes Schmidtenhöhe, der früher als Panzerübungsgelände genutzt wurde.

„Das Beweidungsprojekt hat zum Ziel, die Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Das sollen die Menschen nun auch bei den Planwagenfahrten beobachten können. Die Schmidtenhöhe ist zum stadtnahen Naherholungsgebiet geworden. Naturschutz wird so erlebbar. Taurusrinder und Konikpferde sind dabei unverzichtbar, denn sie erhalten die Schutzgebiete als Lebensraum für zahlreiche Arten“, so Umweltministerin Ulrike Höfken.

Durch die militärische Nutzung mit Panzern entstanden viele vegetationsfreie Kleinstrukturen wie Wassertümpel oder Fahrtrassen und bildeten ideale Lebensräume u. a. für die gefährdeten Arten Gelbbauchunke, Kammmolch, Laubfrosch und Wechselkröte. Höfken: „Diese vom Menschen geschaffenen Biotope drohten mit zunehmendem Bewuchs zu verschwinden. Das Projekt „Halboffene Weidelandschaft“ stoppt diese Entwicklung: Die ganzjährig grasenden Tiere halten die Kulturlandschaft offen. Durch Tritteinwirkung, Scharren und Wälzen entstehen vielfältige Kleinstrukturen, die das vielfältige Vegetationsmosaik ergänzen. Der Dung der Huftiere wird von zahlreichen Kädern, Fadenwürmern und Fliegen zersetzt, die ihrerseits Nahrungsgrundlage für eine artenreiche Vogel- und Amphibenfauna darstellen.

Ein Weg ermöglicht die Durchwanderung der Weidefläche und eine Beobachtung der Tiere, es gibt zudem einige Aussichtskanzeln, Informationstafeln und Ruhebänke und einen kompletten Rundwanderweg.“ Höfken dankte der Stadt Koblenz, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, mit ihrer Sparte Bundesforst und dem Naturschutzbund Rheinland-Pfalz für die hervorragende Kooperation.

Das Umweltministerium hat das Projekt mit 325.000 Euro aus Mitteln der naturschutzrechtlichen Ersatzzahlung gefördert. Träger des Projektes ist die Stadt Koblenz als untere Naturschutzbehörde, die Betreuung übernimmt der NABU Rheinland-Pfalz. Das Gelände haben die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und die Stadt Koblenz zur Verfügung gestellt. Mit einer Fördersumme von 85.000 Euro hat die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz die Erholungsinfrastruktur rund um das Naturschutzprojekt unterstützt. Der NABU Rheinland-Pfalz hat Maßnahmen zur Information der Öffentlichkeit und zur Besucherlenkung geschaffen.

NABU und Umweltministerium bieten während der Bundesgartenschau täglich kostenlose Planwagenfahrten durch das Gelände an, das nur acht Kilometer (10 Autominuten) vom BUGA-Eingang Ehrenbreitstein entfernt liegt.

Weitere Infos: NABU Rheinland-Pfalz, Frauenlobstraße 15-19, 55118 Mainz, Telefon 06131 – 140390.

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