Bei der Jahreshauptversammlung des Verbandes Deutscher Sportfischer in Bad Kreuznach hat Umweltstaatssekretär Thomas Griese am Freitag das Engagement der Freizeitfischer für die Renaturierung der Gewässer und den Artenschutz in Rheinland-Pfalz hervor gehoben. „Auch wenn in Rheinland-Pfalz 27 Prozent der Fließgewässer in einem guten Zustand sind, stehen wir noch vor großen Herausforderungen. Um die zu bewältigen, sind wir auf die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer angewiesen“, sagte Griese und bedankte sich bei den Vereinen und Arbeitsgemeinschaften für ihren Einsatz.
In Rheinland-Pfalz, wo sich Flüsse und Bäche auf 15.000 Kilometern durch abwechslungsreiche Landschaften schlängeln, ist die Freizeitfischerei besonders beliebt: Rund 80.000 Menschen besitzen einen Angelschein. Als Beispiel für das Engagement der Fischer für den Artenschutz nannte Staatssekretär Griese das Wanderfischprogramm Lachs 2020 : „Mit Ihrer tatkräftigen Unterstützung konnte die Wiedereinbürgerung des Lachses erfolgreich fortgesetzt werden. Insgesamt konnten in den rheinland-pfälzischen Wanderfisch-Gewässersystemen Sieg, Saynbach, Ahr, Nette und Lahn sowie in Mosel und Rhein in den Jahren 1992 bis 2010 immerhin 945 Meerforellen und 615 Lachse nachgewiesen werden.“
Griese wies darauf hin, dass die Fischereiverbände wichtige Partner bei der „Aktion Blau Plus“ seien, die das Ministerium dieses Jahr als Fortsetzung der erfolgreichen Aktion Blau zur Renaturierung der Gewässer gestartet habe. „Damit wollen wir Kommunen, Akteure der Landwirtschaft, des Tourismus und des Naturschutzes in ganz Rheinland-Pfalz dazu animieren, sich für den Gewässerschutz und damit auch für mehr Lebensqualität gerade im ländlichen Raum zu engagieren. Indem wir die Menschen vor Ort in die Planung einbinden, machen wir Bürgerbeteiligung konkret.“ Um die Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen, werde das Land bis zum Jahr 2015 rund 110 Millionen Euro in die Gewässerentwicklung investieren.
Staatssekretär Griese kündigte zudem ein neues Artenschutzprogramm für Fische an, das im kommenden Jahr vorgestellt werden soll. Die ersten Projekte mit Schlammpeitzger und Maifisch seien bereits angelaufen und würden von der Universität Koblenz-Landau wissenschaftlich begleitet.
Hintergrund:
Der Verband Deutscher Sportfischer e. V. (VDSF) ist neben dem Deutschen Anglerverband (DAV) der größere der beiden Dachverbände der deutschen Angelfischer. Der Verband hat 23 Landesverbände mit etwa 7000 Vereinen, in denen insgesamt rund 670.000 Mitglieder organisiert sind. Der VDSF Landesfischereiverband Rhein-land-Pfalz e.V. besteht aus 7 Bezirksverbänden mit ca. 430 Vereinen und aktuell etwa 30.000 Mitgliedern.