| Abfall

Spiegel: „Einwegverpackungen lassen sich leicht einsparen“

Ministerin startet gemeinsam mit der IHK Pfalz den Ausbau der Kampagne „Müll nicht rum“ unter dem Motto „Pack´s in die Box“.
Klimaschutzministerin Anne Spiegel besucht den Unverpackt-Laden in Speyer.
Klimaschutzministerin Anne Spiegel besucht den Unverpackt-Laden in Speyer.

Seit Jahren nimmt die Menge an Verpackungsabfällen zu: 2018 wurde mit 18,9 Millionen Tonnen ein neuer Höchstwert in Deutschland erreicht. Beinahe die Hälfte davon fällt im privaten Bereich an. Mit nahezu 108 Kilogramm Verpackungsmüll pro Bürgerin und Bürger hat sich das Aufkommen seit 1991 mehr als verdoppelt. „Ein Grund hierfür ist, dass viele Verpackungen nur einmal genutzt werden und danach im Abfall landen. Auch werden Lebensmittel aufwendig und mehrfach eingepackt. Doch nicht nur die stetige Zunahme des Verpackungsmülls und des Ressourcenverbrauchs bieten Anlass zur Sorge. Auch die unsachgemäße Entsorgung sowie das achtlose Wegwerfen des Kunststoffmülls in die Landschaft, das sogenannte Littering, nehmen weiter zu“, sagte Klimaschutzministerin Anne Spiegel anlässlich eines Besuchs im Unverpackt-Laden in Speyer.

Bei diesem Termin gab Ministerin Spiegel gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz den Startschuss für die Erweiterung der Kampagne „Müll nicht rum“ um das Motto „Pack´s in die Box“. „Es freut mich sehr, dass immer mehr Bürgerinnen und Bürger ihr Einkaufsverhalten reflektieren und umweltbewusst einkaufen möchten. Mit ‚Pack´s in die Box‘ bauen wir unsere erfolgreich geführte Kampagne ‚Müll nicht rum‘ aus und unterstützen verpackungslose Alternativen beim Einkauf. Auf der Internetseite der Kampagne können sich die Endverbraucherinnen und -verbraucher über einfache Alternativen informieren mit denen sich ganz leicht Einwegverpackungen einsparen lassen. Zu diesen Alternativen zählt auch eine Übersicht über die Unverpackt-Läden in Rheinland-Pfalz“, so Spiegel weiter.

Steffen Blaga, Leiter des Geschäftsbereichs Innovation, Umwelt und Existenzgründung der IHK Pfalz, weist darauf hin, dass die Ansätze zur Müllvermeidung vielschichtig und stark von gesellschaftlichen Normen, Verhaltensmustern und Trends abhängig sind. „Die Unverpackt-Läden wie der von Luise Sobetzko und Sophie Etzkorn hier in Speyer haben diese gesellschaftliche Entwicklung frühzeitig erkannt und erfolgreich aufgegriffen“, so Blaga.

Unverpackt-Läden bieten Verbraucherinnen und Verbrauchern zahlreiche Produkte des täglichen Lebens ohne Verpackungen an. Sie zeigen, dass auch in Pandemiezeiten unter Einhaltung bestehender Hygieneregeln der Einsatz von Mehrweg problemlos möglich sein kann. Und das Interesse wächst: Neben den bereits bestehenden 19 Unverpackt-Läden in Rheinland-Pfalz sind derzeit neun weitere Geschäfte in Planung. „Ich bedanke mich bei allen Beteiligten hier vor Ort, dass Sie mit Ihrem Laden eine tolle Einkaufsalternative bieten und einen bedeutsamen Teil zur Müllvermeidung beitragen“, so die Ministerin abschließend. 

Hintergrund:

Mit der Kampagne „Müll nicht rum“ und der gleichnamigen Webseite www.muellnichtrum.rlp.de informiert das Klimaschutzministerium seit 2019 die Bürgerinnen und Bürger über Möglichkeiten, einen eigenen Beitrag zur Reduzierung des Einwegkunststoffverbrauchs zu leisten. Die Internetseite bietet zudem eine umfangreiche Informationsplattform rund um das Thema Abfallvermeidung. Ihr Herzstück ist eine Landkarte mit deren Hilfe unter anderem die in Rheinland-Pfalz befindlichen Mehrwegangebote adressgenau angezeigt werden. Die Verfügbarkeit der einzelnen Initiativen lässt sich schnell und einfach über eine Suchfunktion abrufen. Aktuell finden Bürgerinnen und Bürger die Standorte von Trinkwasserbrunnen, ReFill-Stationen sowie Pfand- und Rabattsystemen für Heißgetränke und seit heute Unverpackt-Läden. Für den Non-Food-Bereich werden die Standorte von Second-Hand-Läden sowie von Handysammelstellen dargestellt. Mit „Pack´s in die Box“ zeigt die Kampagne weitere einfache Alternativen auf, um Verpackungen beim Einkauf von Lebensmitteln einzusparen.

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