„Das Gebiet war schon immer ein Rückzugsraum für die Natur und ist eine der wenigen vom Bundesamt für Naturschutz benannten Hot-Spot-Regionen der biologischen Vielfalt in Deutschland“, erläuterte Griese den Gästen. Schritt für Schritt kehre hier nun unberührte Wildnis zurück. Der Nationalpark sei damit ein wichtiger Beitrag des Landes zur Nationalen Biodiversitätsstrategie.
EuroNatur-Präsidentin Christel Schroeder beglückwünschte das Land zum neuen Nationalpark. Die Präsidentin beindruckte die besondere Verbindung von Buchenwäldern, Felsformationen, Blockschutthalden und Mooren, den so genannten Hangbrüchern. „Diese Sonderstandorte finden sich in dieser Ausprägung in kaum einem anderen Waldgebiet“, sagte Schroeder. Es sei die Vielfalt, die das Gebiet so spannend mache – die Natur mit großen zusammenhängenden Wäldern, die Kulturlandschaft mit den Weinbauregionen und dazu die kulturhistorischen Relikte.
„Auf den Höhenzügen des Hunsrücks und in den lang ausgestreckten Buchenwäldern und Rosselhalden finden seltene Arten wie die Wildkatze nun geschützten Lebensraum. Hier leben europaweit mit die meisten Wildkatzen“, betonte Hubert Weiger. Der BUND setze sich bundesweit für den Erhalt der Lebensräume der Wildkatze ein. Der Nationalpark sei dazu ein bedeutender Beitrag.
„Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist deutschlandweit der erste Nationalpark, der mit einem so intensiven Beteiligungsprozess und unter so großer Zustimmung der Bevölkerung entstanden ist“, stellte Weiger heraus. Rheinland-Pfalz sei damit erfolgreich neue Wege gegangen. Die konsequente Beteiligung sei ein Model für andere Naturschutz-Großprojekte in Deutschland, so der BUND-Vorsitzende.
Staatssekretär Griese machte auf ein weiteres außergewöhnliches Alleinstellungsmerkmal des Nationalparks aufmerksam – die Hangmoore: „Die Hangmoore sind die Heimat seltener Tier und Pflanzenarten und tragen außerdem als jahrhundertealte CO2-Speicher zum Klimaschutz bei. Im Nationalpark gehören sie zum typischen Lebensraum. 13 Prozent der Nationalparkfläche sind Moore oder moortauglich.“ Mit Hilfe der EU-Projekte LIFE Hochwald und LIFE Moore sollen die Feuchtgebiete und Moore im Nationalpark wiederhergestellt werden. Trocken gewordene Hangbrücher sollen wieder vernässt werden, Staudämme gebaut, Bäche renaturiert und Wege zurückgebaut werden. „Auch die Moorlandschaft im Nationalparkgebiet soll sich langfristig zur Wildnis entwickeln können“, sagte Griese.
Info zu EuroNatur: Mit Natur- und Artenschutzprojekten für Urwälder, natürliche Flüsse und Seen, Wölfe, Bären, Luchse und Zugvögel hilft EuroNatur, das europäische Naturerbe in seiner Vielfalt dauerhaft zu erhalten. Im Zentrum stehen artenreiche Natur- und Kulturlandschaften in Europa. Mehr Informationen unter <link http: www.euronatur.org>www.euronatur.org