„Bereits bis zum Jahr 2030 wollen wir in Rheinland-Pfalz unseren Stromverbrauch bilanziell zu 100 Prozent aus heimischen Erneuerbaren Energien decken. Mit Blick auf den Windenergieausbau haben wir in Rheinland-Pfalz zuletzt wichtige Weichen gestellt, wie die Verringerung der Mindestabstände von Windenergieanlagen zur Wohnbebauung und die Hochzonung der Genehmigungsverfahren für Windenergieanlagen von den Kreisverwaltungen hin zu den Struktur- und Genehmigungsdirektionen. Mithilfe dieser und anderer Maßnahmen wollen wir die großen Brocken und kleineren Feldsteine schrittweise beiseite räumen, um den Weg für einen schnelleren Ausbau der Erneuerbaren Energien freizumachen“, sagte Energiestaatssekretär Michael Hauer auf dem Windbranchentag Rhein/Main/Saar in Wiesbaden.
Gemeinsam mit dem hessischen Energieminister Tarek Al-Wazir, der saarländischen Umweltministerin Petra Berg, der Vorsitzenden des BWE-Landesverbands Rheinland-Pfalz/Saarland, Gabriele Schmidt sowie dem stellvertretenden Landesvorsitzenden des BWE-Landesverbands Hessen, Lars Rotzsche und Prof. Frank Baur, Fachgruppensprecher Saarland beim Landesverband Erneuerbare Energie Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. diskutierte Hauer über Möglichkeiten zur Beschleunigung des Windenergieausbaus. Die Fishbowl-Diskussion, bei der auch Fragen aus dem Publikum gestellt werden konnten, firmierte unter dem Motto „Von ‚Großen Brocken‘ und ‚kleineren Feldsteinen‘ – Ist der Weg für den raschen Ausbau der Erneuerbaren Energien frei?“.
Mit der Zentralisierung der immissionsschutzrechtlichen Verfahren für Windenergieanlagen wird in Rheinland-Pfalz ein landeseinheitlicher Standard geschaffen, der zu einer Beschleunigung der Genehmigungsverfahren beitragen soll. Hierzu werden die Struktur- und Genehmigungsdirektionen (SGDen) Nord und Süd sowie das Landesamt für Umwelt (LfU) mit zusätzlichem Personal aufgestockt. Außerdem wurde im LfU mit dem neuen „Kompetenzzentrum Staatliche Vogelschutzwarte und Artenvielfalt in der Energiewende“ (KSVAE) eine wichtige Schnittstelle geschaffen, an der die Fachkompetenz der Bereiche Artenschutz und Ausbau Erneuerbarer Energien organisatorisch gebündelt wird, um für ein Zusammenspiel beider Themenfelder zu sensibilisieren.
Staatssekretär Hauer betonte, dass Rheinland-Pfalz viel unternimmt, um den Ausbau Erneuerbarer Energien stetig voranzubringen. Inzwischen werde mehr als jede zweite Kilowattstunde Strom im Land aus erneuerbaren Quellen erzeugt. Die Windenergie steuerte im Jahr 2021 circa 60 Prozent zur regenerativen Stromerzeugung bei. „Uns ist bewusst, dass sich die Effekte vieler unserer Maßnahmen erst in Zukunft abzeichnen werden. Als Landesregierung tragen wir hiermit dennoch im Rahmen unserer Möglichkeiten zu einer positiven Entwicklung des Ausbaus der Windenergie im Land bei“, so Hauer. „Der Ausbau ist ein zentraler Schlüssel für einen wirksamen Klimaschutz.“