Im aktuellen EHEC-Geschehen, das seit Mai 2011 hauptsächlich in Norddeutschland Erkrankungen auslöst, ist die Ursache für den Infektionsausbruch immer noch nicht gefunden. In Rheinland-Pfalz wurden bisher von den Lebensmittelproduzenten sowie den Lebensmittelüberwachungsbehörden vor allem in rheinland-pfälzischen Groß-und Gemüsemärkten über 300 Proben genommen. Mit einem heute bekannt gewordenen Fall sind in Rheinland-Pfalz seit Jahresbeginn insgesamt 6 HUS Fälle gemeldet worden. Im zuletzt gemeldeten Fall laufen die Ermittlungen.
Verbraucherschutzminister Hartloff dazu: "Die Untersuchungen dauern an. Bisher gibt es keine Hinweise, dass ein in Rheinland-Pfalz erzeugtes Lebensmittel Ursache für die aufgetretenen Erkrankungen ist. Die Beprobungen werden fortgesetzt und das Landesuntersuchungsamt führt die Untersuchungen auch an Feiertagen und Wochenenden fort. Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass die Menschen in unserem Land verunsichert sind. Rheinland-Pfalz richtet daher als erstes Bundesland eine Telefon-Hotline ein, um Fragen der Verbraucherinnen und Verbraucher zu beantworten."
Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken stellt ergänzend fest: "Rheinland-Pfalz steht zu seinen Gemüseerzeugern, die wegen der bundesweit auftretenden lebensgefährlichen Infektionen unverschuldet in eine Notlage geraten. EHEC st ein grenzüberschreitendes Geschehen, das regional verheerende Auswirkungen hat. Die Entschädigung möglicher Einnahmeausfälle ist daher Sache der EU und des Bundes.
Bundesministerin Aigner hat viel zu lange abgewartet. Sie muss endlich aktiv werden und sich schnell für die betroffenen Bauern einsetzen. 16 Prozent der deutschen Freiland-Anbaufläche für Sommersalate liegt in Rheinland-Pfalz und dieser Markt ist dramatisch eingebrochen. Unser Ziel ist es, durch gezielte Beprobungen und Kooperation Transparenz zu schaffen und so zur Marktberuhigung beizutragen. Den Landwirten stellt das Land Liquiditätshilfen im Programm der Landwirtschaftlichen Rentenbank in Aussicht - mit einem Zinszuschuss von einem Prozent, finanziert durch das Land. Außerdem soll es für betroffene Landwirte die Möglichkeit der Steuerstundungen geben, um wirtschaftliche Notlagen aufzufangen.“
Gesundheitsministerin Dreyer rät Bürgerinnen und Bürgern, beim Auftreten von blutigen Durchfällen den Hausarzt oder die Hausärztin aufzusuchen. Sollten sich bei Stuhluntersuchungen Hinweise auf eine Infektion ergeben, ermittelten die zuständigen Behörden vor Ort, die Gesundheitsämter und die Lebensmittelüberwachung, um die Quelle der Infektion ausfindig zu machen. In der Regel würden auch die Kontaktpersonen der Erkrankten untersucht. Bis zum Vorliegen der Untersuchungsergebnisse dürfe die Person Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindertagesstätten oder Schulen im Allgemeinen nicht besuchen. Beschäftigte im Lebensmittelgewerbe dürften bei einer Erkrankung nicht arbeiten, bis bei ihnen eine Infektion ausgeschlossen werden könne. Das gemeinsame Infotelefon der Ministerien für Verbraucherschutz, Gesundheit und Landwirtschaft (MJV, MSAGD und MULEWF) ist unter der Telefonnummer 06131 – 16-5533 von Montag bis Samstag (jeweils von 9:00 bis 18:00 Uhr) erreichbar und bereits ab dem 03.06.2011, 12.00 Uhr geschaltet.
Darüber hinaus bieten die Internetseiten des Landesuntersuchungsamtes (<link http: www.lua.rlp.de>www.lua.rlp.de) und des MJV (<link http: www.mjv.rlp.de>www.mjv.rlp.de) ergänzende Informationen an. Dieses Angebot wird ständig erweitert.