Das Regino-Gymnasium der Stadt Prüm muss kernsaniert werden. Die Dauer der Sanierungs- und Umbaumaßnahmen werden sich auf mindestens vier Jahre belaufen. Um einen störungsfreien Unterrichtsbetrieb für die etwa 800 Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten, wird der Schulbetrieb während der Bauzeit in ein Ersatzgebäude ausgelagert. Statt der sonst üblichen Stahlcontainerlösung wird das Ausweichgebäude in hochwertiger, vorgefertigter Holzmodulbauweise einschließlich fest eingebauter Ausstattung hergestellt. Durch die Errichtung auf dem nahe gelegenen Sportplatz ist keine Flächenversiegelung notwendig.
„Der Eifelkreis Bitburg-Prüm hat seine Klimaschutzstrategie verinnerlicht. Mit diesem Modellprojekt wird ein weiterer wichtiger Beitrag zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestandes geleistet und ein Aushängeschild für Energieeffizienz und Energievermeidung errichtet“, sagte Klimaschutzministerin Anne Spiegel. Das Klimaschutzministerium fördert den modularen Holzbau mit Landesmitteln in Höhe von 200.000 Euro.
Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit hatten im gesamten Entwicklungsprozess Priorität: die Anforderungen in den Bereichen Planung und Konstruktion waren hoch und komplex, da der Interimsbau nach Abschluss der Sanierungsarbeiten in Prüm in vier Einheiten aufgeteilt und an vier andere Schulstandorte im Landkreis versetzt werden soll. Am jeweiligen neuen Standort werden die Einheiten dann dauerhaft als Ergänzungsgebäude für schulische Zwecke verwendet.
Die Gebäudehülle wird in Anlehnung an den Passivhausstandard errichtet; Konstruktion und Materialität folgen dem Cradle-to-Cradle-Prinzip: Alle Baustoffe werden so lange wie möglich im Kreislauf gehalten. „Die besondere Innovation liegt in der Konstruktion der Holzmodule, die eine flexible Neuanordnung jedes Moduls möglich machen. Darüber hinaus bindet der klimaneutrale Baustoff Holz langfristig CO2, die PV-Anlage auf dem Dach sorgt für erneuerbaren Strom und die hohe Bauqualität für eine tolle Raumatmosphäre“, so die Klimaschutzministerin weiter. Denn auch beim Raumkonzept werden neue Wege gegangen: Ein innovatives Brandschutzkonzept ermöglicht offene Lernlandschaften für eine zeitgemäße Raum- und Unterrichtsgestaltung. „Das Projekt ist hervorragend geeignet, Impulse für künftige Modulbauten zu liefern“, sagte Spiegel abschließend.
Hintergrund
Das Klimaschutzministerium fördert den modularen Holzbau mit Landesmitteln in Höhe von 200.000 Euro. Das Förderprogramm unterstützt innovative Holzbau- oder Hybridbaulösungen in Pilot-, Demonstrations- und Modellbauvorhaben. Neben dem Neubau werden auch Sanierungsvorhaben sowie die Modernisierung hin zu energieeffizienten und klimafreundlichen Gebäuden zum Beispiel von Kommunen, Unternehmen oder Verbänden gefördert. Der Bauzeitenplan sieht vor, dass mit Beginn des Schuljahres 2022/2023 die Interimsschule fertig gebaut ist.