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Katrin Eder: „Wir schaffen Rückzugsräume für bedrohte Arten“

Im Naturschutzgebiet Lochbusch-Königswiesen wird Grünland aufgewertet – Finanzierung läuft über Ersatzzahlungen in Höhe von rund 140.000 Euro
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Das Naturschutzgebiet Lochbusch-Königswiesen soll noch mehr Arten eine Heimat bieten. Dazu wird Grünland aufgewertet. Hierfür stellt das Land 141.803 Euro aus Mitteln der Ersatzzahlungen für naturschutzrechtliche Eingriffe bereit. Anfang des Jahres hatte der NABU Neustadt hierfür einen Antrag gestellt. Auf diese Weise konnten 4,3 Hektar Fläche gekauft werden. Dieses Grünland soll nun extensiv bewirtschaftet werden, so dass sich artenreiche Wiesen entwickeln können (Mager- und Pfeifengraswiesen). Zugleich werden feuchte und nasse Bereiche geschaffen. Die Maßnahmen orientieren sich am Natura-2000-Bewirtschaftungsplan. Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder besuchte jetzt das Projekt.

„Die Artenvielfalt zu erhalten, gehört zu den wichtigsten Aufgaben im Naturschutz. Daher müssen wir geeignete Lebensräume schaffen, um seltenen und gefährdeten Tieren und Pflanzen das Überleben zu sichern. Auf den hochwertigen Wiesen im Naturschutzgebiet Lochbusch-Königswiesen hat beispielsweise der Große Feuerfalter gute Lebensbedingungen. Er ist auf eine feuchte Umgebung angewiesen. Aber auch der dunkle Wiesenkopf-Ameisenbläuling, ein sehr seltener Schmetterling, findet hier einen Schutzraum. Dafür wird eigens der Große Wiesenkopf ausgepflanzt. Eine Staude, die Nahrungsquelle für viele Insekten und damit besonders wertvoll im Ökosystem ist“, so die Umweltministerin.

Katrin Eder weiter: „Der NABU Neustadt, die Pollichia, aber auch die Behörden vor Ort unterstützen das Projekt. Es ist Teil eines größeren, vernetzten Biotopsystems. Der NABU hat mit dem Großprojekt Lebensader Oberrhein schon viele Erfahrungen gesammelt. Besonders wichtig ist, dass die Flächen auch weiterhin genutzt und regelmäßig gemäht oder beweidet werden, denn nur so können diese wertvollen und geschützten Biotope erhalten werden. Die Naturschutzverbände tauschen sich daher regelmäßig mit den bewirtschaftenden Landwirtinnen und Landwirten aus. Landnutzung und Naturschutz gehen Hand in Hand.“  

Die Naturschutzverbände sowie die zuständigen Behörden beklagen seit geraumer Zeit einen Artenrückgang in dem Gebiet, obwohl in den vergangenen Jahren viel getan wurde, um Biotope zu schützen und aufzuwerten. Dazu gehören vom Land finanzierte Flächenaufkäufe, die über die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) realisiert werden. „Diese Entwicklung zeigt, dass wir mit unseren Bemühungen nicht nachlassen dürfen, bedrohte Arten und Lebensräume zu schützen. Daher sind Projekte wie das im Naturschutzgebiet Lochbusch-Königswiesen so wichtig“, betonte Ministerin Eder.

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