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Katrin Eder: „Wir nehmen alle Stellungnahmen zur Novellierung des Jagdgesetzes sehr ernst“

Anhörungsverfahren beendet – Von 36 Verbänden, Behörden, Vereinen, Parteien und sonstigen Stellen sind Stellungnahmen eingegangen – Verbesserungsvorschläge werden jetzt gründlich geprüft – Ministerin setzt auf Dialog
Jäger mit Gewehr, Fernglas und Horn
Jäger

Mit dem Ende des Anhörungsverfahrens tritt die geplante Novelle des rheinland-pfälzischen Jagdgesetzes in eine neue Phase. Von insgesamt 36 Verbänden, Behörden, Vereinen, Parteien und sonstigen Stellen sind Stellungnahmen im Umwelt- und Klimaschutzministerium eingegangen. „Wir werden alle Stellungnahmen mit großer Sorgfalt prüfen und genau schauen, wo wir nachsteuern wollen und müssen. Es ist eine gute demokratische Tradition, dass Gesetzesentwürfe in den vielen Verfahrens- und Beteiligungsprozessen nicht unverändert bleiben. Bis das neue rheinland-pfälzische Jagdgesetz in die Umsetzung geht, erfolgen noch viele Schritte. Wir werden versuchen, eine gute Balance zwischen den unterschiedlichen Interessen zu finden. Dazu sind noch viele Gespräche notwendig. Diesen Dialog bieten ich und die fachlich zuständigen Mitarbeitenden – wie bisher auch – ausdrücklich allen relevanten Akteuren an“, erklärte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder.

Die geplante Novelle des Jagdgesetzes ist ein Auftrag aus dem Koalitionsvertrag. Das Gesetzeswerk soll eine Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit, vor allem aber auf die Waldschäden als Konsequenz der Erderwärmung geben. Klimawandelbedingte Veränderungen haben bis 2021 schon zu über 30.000 Hektar Kalamitätsfläche geführt, die wieder bewaldet werden müssen. Das entspricht etwa 80 Quadratmetern pro Einwohnerin und Einwohner. Daher ist eine klimaresiliente Waldentwicklung notwendig.

„Ziel ist es, den rheinland-pfälzischen Wald für die Zukunft zu erhalten. Dafür dürfen die Verbissschäden nicht zu groß sein. Hier sind die Jägerinnen und Jäger wichtige Partnerinnen und Partner für uns“, erläuterte Umweltministerin Eder.

Die geplante Novelle soll zudem den Tierschutz bei der Jagdausübung verbessern, für mehr Biodiversität sorgen und damit den Naturschutz stärken. Ein weiteres Ziel ist weniger Bürokratie in der Jagdverwaltung und der Jägerschaft durch Digitalisierung und Regelungsabbau. Zudem wird es erstmals ein professionelles Management von Wildtieren in Siedlungsräumen sowie eine Vereinfachung der Wildschadensabwicklung geben. Ziel ist es, dass das neue Jagdgesetz zu Beginn des Jagdjahres 2025/26 (1. April 2025) in Kraft tritt.

 

Hintergrund

An dem vorgeschalteten Evaluierungsverfahren haben sich neben den nachgeordneten Forst- und Jagdbehörden und der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) folgende Verbände beteiligt: 

  1. Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz e.V.
  2. Landkreistag Rheinland-Pfalz
  3. Städtetag Rheinland-Pfalz 
  4. Waldbesitzerverband Rheinland-Pfalz e.V. 
  5. Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
  6. Fachgruppe Jagdgenossenschaften im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V.
  7. Interessengemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V. 
  8. Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V.
  9. Landesverband der Berufsjäger Rheinland-Pfalz/Saarland e.V.
  10. Jagdaufseherverband Rheinland-Pfalz e.V.
  11. Ökologischer Jagdverband Rheinland-Pfalz e.V.
  12. Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
  13. Naturschutzbund Deutschland Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
  14. Bund Deutscher Forstleute Landesverband Rheinland-Pfalz

An dem sich anschließenden Anhörungsverfahren (4. Juli bis 15. Oktober 2023) haben von 31 zur Abgabe einer Stellungnahme aufgeforderten Verbänden, Behörden und sonstige Stellen, 25 eine oder auch mehrere Stellungnahmen abgegeben. Das waren: 

  1. Obere Forstbehörde mit unteren Forstbehörden
  2. Obere Jagdbehörde mit unteren Jagdbehörden
  3. FAWF
  4. Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz
  5. Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz
  6. Landkreistag Rheinland-Pfalz
  7. Waldbesitzerverband für Rheinland-Pfalz e.V.
  8. Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
  9. Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft e.V.
  10. Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V.
  11. Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V.
  12. Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V.
  13. Ökologischer Jagdverband Rheinland-Pfalz e.V.
  14. Landesverband der Berufsjäger Rheinland-Pfalz/Saarland e.V.
  15. Jagdkynologische Vereinigung Rheinland-Pfalz e.V.
  16. Jagdaufseherverband Rheinland-Pfalz e.V.
  17. Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
  18. Naturschutzbund Deutschland Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
  19. Deutscher Gebirgs-und Wanderverein Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
  20. Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz e.V.
  21. Landes-Aktions-Gemeinschaft Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz e.V.
  22. POLLICHIA Verein für Naturforschung und Landespflege e.V.
  23. Deutscher Tierschutzbund Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
  24. Deutscher Falkenorden Landesverband Rheinland-Pfalz und Saar e.V.
  25. Bund Deutscher Forstleute Landesverband Rheinland-Pfalz

Zudem haben sich weitere 11 Verbände, Vereine oder Parteien mit einer Stellungnahme an die Ministerin oder das MKUEM gewandt:   

  1. Wildtierschutz Deutschland e.V.
  2. Tierschutzpartei Landesverband Rheinland-Pfalz
  3. Arbeitsgruppe Ökologischer Landbau Rheinland-Pfalz/Saarland e.V.
  4. Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V. (das ist der Bundesverband; angeschrieben wurde der Landesverband, der ebenfalls eine Stellungnahme abgegeben hat)
  5. Fachgruppe Hochwildhegegemeinschaften
  6. Naturschutzinitiative Deutschland e.V.
  7. Landfrauenverband
  8. Südwestpfalz Touristik e.V.
  9. Westerwald Touristik-Service
  10. Deutsche juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V.
  11. Hunsrück- & Nahe-Touristik

15 Landkreise/Kreisfreie Städte haben als untere Jagdbehörden Einzelstellungnahmen eingereicht. Weiterhin haben das Ministerium zahlreiche Zuschriften von Bürgerinnen und Bürgern erreicht.

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