| Renaturierung

Katrin Eder: „Wir müssen unseren Gewässern wieder mehr Raum geben“

Klimaschutzministerin übergibt Förderbescheide über rund 1,5 Millionen Euro für Renaturierungsmaßnahmen und Hochwasservorsorge in der VG Daun
Förderbescheidübergabe in der VG Daun
Förderbescheidübergabe in der VG Daun

„Die durch den Menschen verursachte globale Erderwärmung hat dramatische Auswirkungen auf uns und unsere Umwelt. Wärmere Temperaturen, erhöhte Verdunstung sowie eine veränderte Niederschlagsverteilung beeinflussen den Wasserhaushalt direkt. Als Folge des Klimawandels treten immer häufiger Dürren und Hitzewellen auf, Flüsse führen zeitweise extremes Niedrigwasser, die Grundwasserspiegel sinken. Gleichzeitig häufen sich Hochwasser- und Starkregenereignisse. Wir wissen, dass gesunde, naturnahe Gewässer gegenüber den Folgen des Klimawandels widerstandsfähiger sind. Alleinige Ursache von Hochwasser und Überflutungen ist aber nicht nur das Wetter. Die Veränderungen unserer Flusslandschaften und der damit verbundene Verlust natürlicher Überschwemmungsflächen tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei. Überflutungen verdeutlichen, dass unsere Gewässer zu sehr eingeengt und reguliert sind. Schon allein deshalb müssen wir unseren Gewässern wieder mehr Raum geben. Hier in der Verbandsgemeinde Daun geschieht das in vorbildlicher Weise“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder heute in Sarmersbach. Dort überreichte Sie Verbandsbürgermeister Thomas Scheppe vier Förderbescheide über insgesamt mehr als 1,5 Millionen Euro. Verwendet werden diese Mittel für Renaturierungs- und Hochwasserschutzmaßnahmen an unterschiedlichen Gewässern.

Rund 415.000 Euro fließen in Renaturierungsarbeiten am Erlenfloß in Gillenfeld, wo das Gewässer nachhaltig entwickelt wird. Erreicht werden soll dies unter anderem durch die Anhebung der Gewässersohle, eine partielle Verlegung im Bereich der vorhandenen Baumgalerie, den Rückbau vorhandener Sohl- und Uferbefestigungen sowie durch den Einbau von Flügelbuhnen und Störsteinen.

Mit knapp 335.000 Euro fördert das Klimaschutzministerium die Renaturierung des Hasbachs in Rengen auf einer Länge von rund 770 Metern. Um hier ein biologisch durchgängiges Gewässer herzustellen, soll der Abflussquerschnitt aufgeweitet und der bisher sehr gestreckte und geradlinige Verlauf leicht pendelnd angelegt werden. Zudem sollen Trägerbohlenwände und Treibgutfänge errichtet werden, damit das Wasser im Hochwasserfall verzögert abfließt und Treibgut vorab aufgefangen werden kann, um so die Hochwassersituation in der Ortslage zu entschärfen. Im Rahmen dieser Maßnahme sollen auch Hochwasserschutzmaßnahmen umgesetzt werden, die aus dem Hochwasservorsorgekonzept hervorgehen. So soll die Flutmulde im Außengebiet ertüchtigt, ein Treibgutfang hinter der Bebauung mit einer entsprechenden Wartungszufahrt errichtet, ein Hochwasserentlastungsrohr im Bereich der Rengener Straße installiert und Trägerbohlenwände am Hasbach und am Mohlbach aufgebaut werden. Hierfür werden weitere 74.400 Euro zur Verfügung gestellt.

Gefördert wird schließlich die naturnahe Umgestaltung des Sarmersbachs sowie ein Teilstück der Lieser in Sarmersbach und Nerdlen auf einer Länge von rund 3.400 Metern. Hierfür werden rund 753.000 Euro bereitgestellt. Zu den anstehenden Maßnahmen zählen unter anderem die Wiederherstellung einer durchgängigen Gewässersohle im Bereich der Kreuzungsbauwerke, die Rücknahme der landwirtschaftlichen Nutzung und Herstellung eines Gewässerentwicklungskorridors als Pufferstreifen, die Rodung standortfremder Gehölze und die Verbesserung der Hochwassersicherheit durch Änderungen im Straßenbereich. Mit weiteren begleitenden Maßnahmen soll außerdem in diesem Bereich die erhebliche Hochwassergefahr nach Starkregenereignissen vermindert werden.

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