„Die derzeitige äußerst angespannte Lage an den Energiemärkten infolge des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands in der Ukraine zeigt uns, dass der sofortige und konsequente Umstieg auf Erneuerbare Energien der Schlüssel der Zukunft ist. Zugleich brauchen wir mehr Effizienz gepaart mit Energieeinsparungen. Nur so können wir die Abhängigkeit von importierten fossilen Energieträgern senken“, erklärte Klimaschutzministerin Katrin Eder zur Sitzung des parlamentarischen Ausschusses für Klima, Energie und Mobilität.
„Die Landesregierung hat bereits seit vielen Jahren für private Haushalte, Kommunen und Unternehmen die Information und Beratung zu Energieeinsparung und Effizienzsteigerung forciert. Mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz und unserer Landesenergieagentur haben wir kompetente Partner für maßgeschneiderte Angebote“, ergänzte Katrin Eder.
Hier ein Überblick:
Maßnahmen für private Haushalte
Bei der Beratung privater Haushalte hinsichtlich der Nutzung von Einsparpotenzialen und Erneuerbarer Energien im Gebäudebereich ist die Verbraucherzentrale seit vielen Jahren erster Ansprechpartner im Land.
In über 70 Beratungsstandorten bietet die Verbraucherzentrale kostenlose und persönliche Energieberatungen an. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer telefonischen Beratung sowie schriftlicher Anfragen an die VZ.
Auch Bauwillige und Immobilienkäuferinnen und -käufer werden in einer persönlichen Beratung von der Verbraucherzentrale unterstützt.
Die VZ Rheinland-Pfalz unterstützt seit 2013 zudem einkommensschwache Haushalte, wenn sie Probleme bei der Zahlung ihrer Energierechnungen haben. Auch dieses Beratungsangebot wird durch Landesmittel ermöglicht und rückt durch die seit einiger Zeit stark steigenden Energiepreise immer mehr in den Fokus.
Das Klimaschutzministerium fördert die rheinland-pfälzische Verbraucherzentrale mit jeweils 1,3 Millionen Euro in 2022 und 2023.
Maßnahmen für Kommunen
Den Kommunen im Land kommt eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der Effizienz- und Einsparziele und damit der Klimaschutzziele zu. Viele Kommunen im Land haben die Notwendigkeit des Handelns bereits für sich erkannt und Maßnahmen eingeleitet.
„Da Klimaschutz und die entsprechenden Maßnahmen Querschnittsaufgaben in einer Verwaltung sind, möchten wir die Kommunen bei der Wahrnehmung dieser Aufgabe stärken und unterstützen. Dazu strebt die Landesregierung gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden die Einrichtung eines kommunalen Klimapaktes an. Gemeinsam wollen wir daran arbeiten, Hemmnisse abzubauen und die Kommunen beim Aufbau von systematischen Prozessen und Strukturen zur Verwirklichung von Klimaschutzmaßnahmen unterstützen“, erklärte Klimaschutzministerin Eder.
Dafür werden die Beratungsleistungen durch die Energieagentur Rheinland-Pfalz und das Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen in Trippstadt weiterentwickelt. Die Energieagentur ist dabei für viele Kommunen Partnerin der Energiewende und wird vom Land zur Klima- und Energieagentur ausgebaut werden.
Des Weiteren sollen Förderangebote für den Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels zielgenau verbessert werden.
Maßnahmen für Unternehmen
Im Rahmen des EFRE-Projektes „Chancen für Unternehmen durch Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und Klimaschutz“ (2020-2022) der Energieagentur Rheinland-Pfalz werden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei Energieeinsparung und Energieeffizienz durch Informationen und Erstberatung unterstützt.
Über 99 Prozent aller Betriebe in Rheinland-Pfalz sind den KMU zuzurechnen. Die Energieagentur setzt mit einer Reihe von Maßnahmen an, mit deren Hilfe eine möglichst große Zahl an Unternehmen im Land auf unterschiedlichen Wegen angesprochen werden.
Darunter sind die Bausteine der „KMU-Energiekarawane“ sowie „Factor e“, die mit einem Mix aus Informationsveranstaltungen und direkter innerbetrieblicher Unterstützung die Themenschwerpunkte Energieeffizienz, Energieeinsparung und Erneuerbare Energien in die Betriebe tragen.
So konnten bisher etwa 550 Unternehmen erreicht werden, bei denen im Nachgang im Schnitt zirka 2,5 Maßnahmen pro Betrieb umgesetzt werden. Zum größten Teil waren das investive Maßnahmen, wie der Austausch der Leuchtmittel. Jedoch werden auch zahlreiche weitergehende Maßnahmen, wie die Installation von PV-Anlagen oder der Einsatz neuer Querschnittstechnologien ausgelöst.
Ein weiteres Beispiel: Die Landesregierung bietet den rheinland-pfälzischen Unternehmen nach wie vor unter anderem durch den EffCheck (www.effcheck.rlp.de) Unterstützung bei der Identifizierung und Umsetzung auch von Energieeffizienzmaßnahmen an.
Seit 2019 gibt es zusätzlich den „EffCheck Industrie 4.0“, in dem Maßnahmen zur Ressourceneinsparung durch Digitalisierung erarbeitet werden.
Im Schnitt werden durch die umgesetzten Maßnahmen jährlich 200 t CO2 pro Unternehmen eingespart und die Umwelt insgesamt um rund 48.000 t CO2 pro Jahr entlastet. In den Unternehmen kommt es insgesamt zu einer Kosteneinsparung von ca. 12,8 Millionen Euro pro Jahr.
„Mit einer kurzfristigen Umstellung der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien muss parallel Energie eingespart und effizienter genutzt werden. Hier wurde in Rheinland-Pfalz schon viel vorgearbeitet, von dem wir heute profitieren“, betonte Klimaschutzministerin Katrin Eder.
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