„Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer drastischer. Starkregenereignissen stehen immer längere und extremere Trockenphasen mit einer stark zurückgehenden Grundwasserneubildung entgegen. Als eine Folge konzentrieren sich Verunreinigungen im Wasser, da Verdünnungseffekte ausbleiben. Allein deshalb müssen wir unsere Anstrengungen beim Klimaschutz erhöhen. Dazu gilt es die Herausforderungen der anhaltenden Energiekrise zu meistern. Vor diesem Hintergrund muss auch die Abwasserwirtschaft ihren Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel und zur Energiewende leisten. Neben einer größtmöglichen Energieeinsparung steht dabei die Eigenenergienutzung im Vordergrund. Die neue biologische Kläranlage Arzfeld wird diese Anforderungen nach ihrer Inbetriebnahme in vielerlei Hinsicht erfüllen“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder heute auf der Baustelle in Arzfeld. Dort überreichte sie Verbandsbürgermeister Johannes Kuhl einen Förderbescheid über 4,9 Millionen Euro für den Neubau.
Die zukünftige Anlage, die voraussichtlich Ende 2024 in Betrieb genommen wird und für Abwasser von rund 1.800 Menschen ausgelegt ist, ersetzt die bisherige, technisch veraltete Teichkläranlage. Ausgestattet wird die neue Kläranlage in Arzfeld mit einer Photovoltaikanlage zur Eigenstromgewinnung, die rund ein Drittel des Energiebedarfs abdecken wird.
Dank modernster Verfahrenstechnik werden die Phosphoreinträge in die Enz und im weiteren Verlauf in die Prüm deutlich verringert. Ein wichtiger Schritt hin zu den Zielvorgaben der Wasserrahmenrichtlinie. Gebaut wird außerdem ein neues Regenrückhaltebecken. Bei der Klärschlammbehandlung werden nicht nur die internen Klärschlämme auf der Kläranlage Arzfeld verwertet, sondern auch externe Schlämme von nahegelegenen Anlagen mitberücksichtigt.
Eder erinnerte daran, dass das Land in den letzten 20 Jahren rund 25 Millionen Euro für Abwassermaßnahmen in der Verbandsgemeinde Arzfeld zur Verfügung gestellt habe. Dabei wies die Ministerin darauf hin, dass gerade im ländlichen Raum die Abwasserbeseitigung eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten darstelle. „Eine in vielen Fällen schwierige Topografie und oftmals lange Entsorgungswege führen zwangsweise zu höheren Kosten als im städtischen Bereich. Gerade deshalb gilt es, die Infrastruktur so effizient wie möglich zu betreiben, um diese zentrale Aufgabe der Daseinsvorsorge dauerhaft und landesweit gewährleisten zu können“, so die Ministerin.