| Statement zum IPCC-Bericht

Katrin Eder: „Was groß gedacht wird, muss im Kleinen realisiert werden“

Synthesebericht des Weltklimarats vorgestellt / Klimaschutzministerin betont Bedeutung für Rheinland-Pfalz
Niedrigwasser am Rhein
Niedrigwasser am Rhein

Der Synthesebericht zum Sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) erscheint heute. Er umfasst die Kernbotschaften aus den drei Bänden des Sechsten Sachstandsberichts über den Klimawandel, seine Folgen und mögliche Gegenmaßnahmen und den drei Sonderberichten „1,5 Grad globale Erwärmung“, „Klimawandel und Landsysteme“ und „Ozean und Kryosphäre“.
 
Derzeit beträgt die Erderwärmung etwa 1,1 Grad. Extreme wie Dürren und Hitzeperioden sowie Starkregenereignisse werden häufiger. Die Veränderungen sind für Jahrhunderte unumkehrbar. Das gilt auch für das Schmelzen der Eisschilde und Gletscher und den Anstieg des Meeresspiegels. Auch in Rheinland-Pfalz hat der Klimawandel bereits zu deutlichen klimatischen Veränderungen geführt. Mit Blick auf den Bericht sagt die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder: „Die mittlere Jahrestemperatur ist seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen Ende des 19. Jahrhunderts um 1,6 Grad Celsius in Rheinland-Pfalz angestiegen. Langanhaltende Dürren sowie die Flutkatastrophe im Ahrtal machen die möglichen Folgen des Klimawandels auch in Rheinland-Pfalz spürbar. Der Klimawandel ist an der eigenen Haustür angekommen.“

Die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist weiterhin das Ziel, laut der Wissenschaft jedoch kaum mehr in Reichweite. Der IPCC geht davon aus, dass die 1,5-Grad-Marke bereits Ende der 2030er-Jahre zumindest zeitweise überschritten wird. „Die Treibhausgasemissionen müssen erheblich schneller und drastischer gesenkt werden als es bislang der Fall ist. Es bedarf großer politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Anstrengungen, die sich aber lohnen. Wir als Politik dürfen die Bürgerinnen und Bürger mit diesen Veränderungen nicht alleine lassen. Dass sich der Alltag der Menschen ändern wird, birgt große Chancen“, unterstreicht Eder. „Das Energiesystem muss auf Erneuerbare Energien umgestellt werden. Auch die Industrie, der Verkehr und die Landwirtschaft müssen Teil der Transformation sein. Langfristig dürfen nicht mehr Treibhausgase ausgestoßen werden, als gespeichert werden können. Wir als Politik müssen die Rahmenbedingungen schaffen, um diese Transformation zu realisieren. Gemeinsam müssen wir die Natur besser schützen und Wälder, Böden und Moore als natürliche CO2-Speicher stärken. Rheinland-Pfalz als waldreichstem Bundesland wird hier eine tragende Rolle zu Teil. Nur wer weiß, was es zu bewahren gilt, wird verstehen, wo Wandel nötig ist“, betont die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin.

Der Synthesebericht ist eine der Grundlagen für kommende Klimaverhandlungen, so auch für die nächste UN-Klimakonferenz in Dubai Ende des Jahres. Deshalb haben Regierungen klare Interessen, was sie darin betont sehen wollen und was nicht. Sie müssen die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erstellten Berichte einstimmig absegnen, denn der Weltklimarat ist eine zwischenstaatliche Einrichtung mit 195 Mitgliedsländern. „Das Ringen um die Texte ist zäh, aber was schließlich verabschiedet wird, ist für die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger die wissenschaftliche Grundlage für Klimapolitik. Das gilt sowohl für Deutschland als auch für Rheinland-Pfalz – was groß gedacht wird, muss im Kleinen realisiert werden“, hob Eder die Bedeutung des Berichts des IPCC für Rheinland-Pfalz hervor.

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