| Hochwasservorsorge

Katrin Eder: „Nahe-Deich soll künftigen hundertjährlichen Hochwassern Stand halten“

Der Nahe-Deich bei Ippesheim und Planig wurde nach über 80 Jahren grundlegend saniert und soll künftig besser vor einem hundertjährlichen Hochwasser schützen / Saatgut zum Erhalt der alten Blumenwiese vor Bauarbeiten gesichert
Gruppenbild mit Umweltministerin Katrin Eder und Bürgermeister Emanuel Letz auf dem Nahedeich
Gruppenbild mit Umweltministerin Katrin Eder und Bürgermeister Emanuel Letz auf dem Nahedeich

„Mit der Fertigstellung des Nahedeichs sind die Bewohnerinnen und Bewohner der Bad Kreuznacher Stadteile Ippesheim und Planig nun künftig besser vor Hochwasser geschützt. Ein 2.350 Meter langer Deich soll vor einem hundertjährlichen Hochwasser schützen. Solche Baumaßnahmen sind wichtige Elemente zur Hochwasservorsorge. Auch wenn immer das Risiko besteht, dass es zu stärkeren Hochwassern kommen kann, müssen wir vorsorgen. Baumaßnahmen sind dabei wichtige Elemente, wo es nicht möglich ist, dem Wasser, etwa durch Auen, eine natürliche Überschwemmungsfläche zu geben“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder am heutigen Freitag bei der offiziellen Fertigstellung des Deichabschnitts an der Unteren Nahe. Nach über 80 Jahren war der Deichabschnitt marode geworden. Während der rund 2,5 Jahre langen Bauarbeiten war der Hochwasserschutz durchweg gegeben. Dafür sind im Alarm- und Einsatzplan, je nach Höhe des Nahewasserstandes und der abgegebenen Prognose, die entsprechenden Schritte festgelegt. Auf der Berme wird ein asphaltierter Weg angeordnet, der vorrangig der Deichverteidigung dient, aber auch als Radweg genutzt werden kann.

Zur Wiederherstellung der bunten, artenreichen Blumenwiesen am alten Nahedeich wurde Samenmaterial vor Beginn der Bauarbeiten gewonnen. Der Bad Kreuznacher Bürgermeister Emanuel Letz sagte: „Die immer öfter auftretenden Starkregenereignisse haben oftmals Überschwemmungen mit gravierenden Auswirkungen für Mensch und Objekte zur Folge. Das sorgt natürlich auch unsere Bürgerinnen und Bürger. 

Umso mehr freut mich der Abschluss der Deichbauarbeiten in unseren Ortsteilen Ippesheim und Planig. Damit wird ein weiterer Baustein zur Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Nahe umgesetzt.“

Bei ihrem Besuch betonte Eder, wie wichtig die Zusammenarbeit aller Flussanlieger ist: „Die Orte hier an der unteren Nahe haben eine Vorbildfunktion – bereits seit 2014 haben sie sich als eine von 24 Hochwasserpartnerschaften in Rheinland-Pfalz zusammengeschlossen. Die Hochwasserpartnerschaften werden dabei jeweils vom Land fachlich und finanziell unterstützt – dies ist bundesweit einmalig. Zudem fördert das Land die Aufstellung örtlicher Hochwasservorsorge- und Starkregenkonzepte zur Maßnahmenentwicklung und zur Aktivierung der Eigenvorsorge der Kommunen und Betroffenen. In Rheinland-Pfalz arbeiten bereits mehr als 1700 Orte an einem solchen Vorsorgekonzept, auch Bad Kreuznach und die VG Sprendlingen-Gensingen gehören dazu. In mehr als 550 Kommunen sind die Konzepte bereits fertiggestellt.“

Manfred Scherer, Bürgermeister der Verbandsgemeindeverwaltung Sprendlingen-Gensingen sagte: „Die durch erkennbaren Klimawandel hervorgerufenen Extremwetter-Ereignisse stellen uns vor große Herausforderungen zum Schutz unserer Bevölkerung und deren Hab und Gut. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass das Land den Nahedeich zwischen Bad Kreuznach und Gensingen ertüchtigt und ausgebaut hat. Es ist daher für uns auch eine Selbstverständlichkeit, dass wir den kommunalen Finanzierungsanteil gerne im Verbandsgemeindehausalt berücksichtigen.“

Seit den verheerenden Hochwasserereignissen im Dezember 1993 und Januar 1995 hat das Land ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Nahe aufgelegt. Im Rahmen dieses Programms wurde der Hochwasserschutz in Bad Kreuznach und der Polder in Planig errichtet. 
Im Dezember letzten Jahres konnte die Ertüchtigung der Nahedeiche in Hochstetten-Dhaun übergeben werden. Bei dem Projekt konnte zusätzlich ein Teilbereich des Nahevorlandes renaturiert und Retentionsraum gewonnen werden. 

An der unteren Nahe sind die Hochwasserschutzwand der Stadt Bingen, die Deichertüchtigungen zwischen Bingen-Büdesheim und Bingen-Dietersheim, im Bereich der Ortslagen Dietersheim, Langenlonsheim und Grolsheim sowie die Deichrückverlegung Bretzenheim fertiggestellt. 

Das Land hat hier mit finanzieller Unterstützung durch die Europäische Union 16,5 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert. Die Kommunen in der Gefahrengemeinschaft beteiligen sich entsprechend den Regeln im Landeswassergesetz mit zehn Prozent an den verbleibenden Kosten.

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