Katrin Eder: „Nachfolgeregelung für 9-Euro-Ticket könnte wirksame Entlastung für Pendlerinnen und Pendler sein“

„Das 9-Euro-Ticket war ein Erfolg. Bundesweit wurden 52 Millionen Tickets verkauft. Daher begrüße ich sehr, dass der Bund ein bundesweit einheitliches Angebot als Nachfolgeregelung im Rahmen des aktuellen Entlastungspakets angekündigt hat. Ein solches Ticket macht den ÖPNV nicht nur durch seine einfache Nutzung und den günstigen Preis attraktiver, sondern hilft auch dem Klimaschutz, weil viele Menschen häufiger das Auto auch mal stehen gelassen haben.
 
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) gibt beispielsweise an, dass im Aktionszeitraum 1,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart wurden. Vor allem in den Metropolregionen ist ein preislich attraktives Nachfolgeticket eine echte Entlastung für viele Pendlerinnen und Pendler. Generell kommt das Ticket unzähligen Menschen zugute, die schon immer den ÖPNV nutzen. Für sie, aber auch für alle Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger, erweitert sich der Radius, in dem sie ihr Ticket einsetzen können. 

Der Bund hat angekündigt, 1,5 Milliarden Euro für ein Nachfolgeticket bereitzustellen, wenn die Länder dieselbe Summe beisteuern. Wie die Finanzierung am Ende aussehen wird, das heißt, ob und inwieweit sich die Länder beteiligen können, werden die Bund-Länder-Gespräche in den nächsten Wochen zeigen. Im Sinne der ÖPNV-Nutzerinnen und ÖPNV-Nutzer ist es aber nach wie vor entscheidend, dass angesichts der gestiegenen Energiekosten keine Linien stillgelegt werden müssen und der geplante Ausbau von Bus und Bahn nicht stockt. Eine Nachfolgelösung für das 9-Euro-Ticket darf nicht zulasten des ländlichen Raums gehen. Daher muss der Bund seiner gesetzlichen Verpflichtung treu bleiben und die Regionalisierungsmittel für die Länder um 1,5 Milliarden Euro im Jahr erhöhen. 

Zudem ist, wie auf der jüngsten Verkehrsministerkonferenz beschlossen wurde, für die Jahre 2022 und 2023 aufgrund der dramatischen Kostensteigerungen noch einmal eine zusätzliche Summe von jeweils 1,65 Milliarden Euro notwendig. Wir dürfen die ÖPNV-Infrastruktur nicht vernachlässigen, der Preis macht hier nicht allein das Angebot.“