„Ich liebe es, im Wald zu sein. Er ist zu jederzeit ein Raum, in dem wir Abstand zu unserem oft hektischen Alltag gewinnen und uns erholen können. Aber zurzeit leidet er unter der Klimakrise – ganz besonders hier in Rheinland-Pfalz. Hier gibt es gemessen am langjährigen Mittel bereits eine Erwärmung von 1,8 Grad Celsius. Um unseren Wald vor den Auswirkungen der Erwärmung zu schützen, arbeiten wir täglich daran, ihn klimaangepasst weiterzuentwickeln. Außerdem kann uns der Erhalt des Waldes als Erholungsgebiet und Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten nur gemeinsam gelingen. Bei den Deutschen Waldtagen setzen wir alle uns genau dafür ein: ‚Gemeinsam! Für den Wald‘“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der Zentralveranstaltung der Deutschen Waldtage in Rheinland-Pfalz in Koblenz. In ganz Rheinland-Pfalz fanden rund um das Wochenende vom 19. bis 21. September über 50 Veranstaltungen statt. Rheinland-Pfalz, dessen Forstleute die Deutschen Waldtage mit initiiert haben, gehört gemessen an der Veranstaltungszahl und den erreichten Personen traditionell zu den drei Bundesländern mit der stärksten Beteiligung.
Beim „Aktionstag Waldeinblicke“ im Koblenzer Stadtwald konnten die Gäste auf einem Waldparcours und dem Markt der Möglichkeiten Verschiedenes über den Wald lernen. Das Forstamt Koblenz und seine vielen Partner stellten vor, dass Totholz im Wald zur Steigerung der Artenvielfalt beiträgt, wie Trinkwasser im Wald gewonnen wird und wie eine professionelle Waldbrandbekämpfung abläuft. Publikumslieblinge waren die Rückepferde, die mit Ruhe und Kraft Stämme aus den Wäldern ziehen.
An der Station „Forstwirte“ konnten Waldspaziergängerinnen und -spaziergänger endlich die immerwährende Frage klären: Was bedeuten die bunten Markierungen an den Bäumen? Eine weiße Schlangenlinie am Baum bedeutet zum Beispiel, dass der Baum auf keinen Fall gefällt werden darf, weil er ökologisch einen hohen Wert hat. Außerdem konnten die Besuchenden die Ausrüstung kennenlernen, die Forstwirtinnen und -wirte für ihre Arbeit benötigen und erfahren, wie ein Tag in der Waldarbeit aussieht. Der ist für viele Menschen in Rheinland-Pfalz Alltag. Der Cluster Wald und Holz hat in Rheinland-Pfalz nach der chemischen Industrie die meisten Mitarbeitenden.
Der Wald ist ein wichtiger Gewinnungsort für qualitativ hochwertiges Trinkwasser. Wie unser wichtigstes Lebensmittel gewonnen, gereinigt und gefördert wird, konnten die Gäste bei einem exklusiven Blick ins kühle Nass des Hochbehälters am Forsthaus Kühkopf erleben.
Darüber hinaus gab es noch weitere Informationsangebote zu einem nachhaltigen Lebensstil. „Die Deutschen Waldtage haben mir wieder einmal gezeigt, wie vielfältig die Bedeutung des Waldes für unser aller Leben ist. Als grüne Lunge sichert er unsere Lebensgrundlage und als Naherholungsgebiet bringt er uns Ruhe und Freude. Damit er noch lange weiter atmet, setze ich mich aus vollem Herzen für den Erhalt und die Klimaanpassung des Waldes ein. Bei den Deutschen Waldtagen habe ich gesehen, dass ich damit nicht alleine bin, sondern dass sich viele ganz verschiedene Menschen für diese 43 Prozent der Fläche des Landes engagieren, die von Wald bedeckt ist“, schloss Katrin Eder.