| Wärmewende

Katrin Eder: „Kalte Nahwärme – eine moderne Art zu heizen, die das Klima schützt“

Klimaschutzministerin überreicht EFRE-Förderbescheid in Höhe von rund 842.000 Euro – Kaltes Nahwärmenetz für Neubaugebiet „Am Sonnenbach“ in der VG Selters
Förderbescheidübergabe in der VG Selters
Förderbescheidübergabe in der VG Selters

„Kein Thema hat im letzten Jahr so die Gemüter erregt, wie das Thema Heizen auf dem Weg in die Klimaneutralität. Damit die Wärmewende gelingen kann ist es wichtig, fossile Bestandsanlagen durch klimafreundliche Alternativen langfristig auszutauschen. Die CO2-Emissionen aus Bau und Nutzung im Gebäudesektor machen derzeit 30 Prozent der gesamten Emissionen in Deutschland aus. Deshalb müssen wir die Wärmeeffizienz unserer Gebäude optimieren und emissionsarme Wärmeversorgungslösungen einsetzen. Bei Neubauprojekten sind die Lösungen vergleichsweise einfach und werden heute in den allermeisten Kommunen direkt von Beginn der Planung an mitgedacht. Wo früher Gasnetze geplant wurden, braucht es heute moderne klimafreundliche Lösungen: Hier in Selters ist ein sogenanntes Kaltes Nahwärmenetz die passgenaue Lösung“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der Übergabe eines Förderbescheids in Höhe von 842.395,12 Euro an Oliver Götsch, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Selters.

Der Förderbescheid stammt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung – kurz EFRE – und unterstützt mit einer 50-prozentigen Förderung den Bau eines Kalten Nahwärmenetzes mit Erdwärmesondenfeld. Die verbauten Wärmeverteilungs- und abgabemodule ermöglichen im Sommer eine passive Kühlung. 
„Im Gegensatz zu einer aktiven Kühlung – beispielsweise durch Klima- und Kältegeräte – benötigt die passive Kühlung kaum Antriebsenergie“, erläuterte Katrin Eder.
Bis zu 55 Gebäude – darunter Einfamilienhäuser, Doppel- und Reihenhäuser, Bungalows und perspektivisch auch ein Nachbarschaftshaus – sollen an das Kalte Nahwärmenetz angeschlossen werden. Ergänzt wird das Netz durch zwei Teilfelder mit rund 34 Erdwärmesonden. Mithilfe dieser wird dem Erdreich Umweltwärme entzogen und zu den Gebäuden transportiert. Angeschlossene Wärmeabnehmer heben die Umweltwärme des kalten Nahwärmenetzes mittels der Hubleistung von dezentralen Wärmepumpen dann auf das erforderliche Temperaturniveau an. Gegenüber beispielsweise einer Variante mit Ökostrom und dezentralen Luft-Wasser-Wärmepumpen kann dank des Kalten Nahwärmenetzes zusätzlich CO2 eingespart werden.

„Das Kalte Nahwärmenetz, betrieben durch die Verbandsgemeindewerke, ermöglicht eine umweltfreundliche und ressourcenschonende Wärmeversorgung im Neubaugebiet ‚Am Sonnenbach‘ und ist ein bedeutsamer Schritt in Richtung klimaneutrale Energieversorgung in unserer Verbandsgemeinde“, ergänzte Bürgermeister Oliver Götsch.

„Die Umsetzung der Wärmewende erfolgt vor Ort in den Kommunen. Darin liegt neben der großen Verantwortung auch ein hoher finanzieller und administrativer Aufwand. Deshalb unterstützt die Landesregierung auch in Zukunft Nahwärmeversorgungskonzepte über die Verwaltungsvorschrift ‚Zukunftsfähige Energieinfrastruktur‘ mit bis zu 20 Prozent. So schaffen wir Anreize, um den Grundstein für eine klimafreundliche Zukunft zu legen“, so Katrin Eder.

Teilen

Zurück