„Die Klimakrise führt zu einer Zunahme von Extremwetterereignissen und beschleu-nigt den Rückgang der Grundwasserneubildung. Das stellt eine Herausforderung für die Trinkwasserversorgung dar. Um bei Ausfällen eine stabile und zuverlässige Versorgung mit sauberem Trinkwasser zu gewährleisten, fördern wir den Bau eines zweiten Wasserwerks im Ordenswald. Eine stabile, resiliente Wasserversorgung gehört zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben“, sagte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der Übergabe eines zweiten Förderbescheids in Höhe von 2.955.200 Euro an den Oberbürgermeister von Neustadt an der Weinstraße, Marc Weigel. Im Jahr 2023 hatte das Klimaschutzministerium den Neubau bereits mit 1.100.989 Euro unterstützt. Insgesamt beträgt die Höhe der Förderung 4.056.189 Euro.
Das neue Wasserwerk ergänzt die Arbeit der bestehenden Trinkwasseraufbereitungsanlage im Ordenswald und schafft eine Sicherheit, falls diese ausfallen sollte. Die derzeitige maximale Förderleistung von 900 Kubikmetern pro Stunde wird so um 540 Kubikmeter pro Stunde erhöht. Der Trinkwasserbedarf von Neustadt an der Weinstraße wird zu 90 Prozent vom bestehenden Wasserwerk im Ordenswald gedeckt. Die restlichen zehn Prozent stammen aktuell aus zwei Tiefbrunnen sowie oberflächennahen Quellen im Trinkwassergewinnungsgebiet Sattelmühle. Dort sinken die Wasserstände aufgrund der Erderhitzung. Um eine sichere und zuverlässige Versorgung mit sauberem Trinkwasser für Neustadt an der Weinstraße und die angrenzenden Gemeinden Maikammer, Deidesheim und Wachenheim auch in Zukunft zu gewährleisten, musste daher eine Alternative gefunden werden.
„Sauberes Trinkwasser ist unser wertvollstes Gut. Mit dem neuen Wasserwerk sorgen wir dafür, dass Neustadt auch in Zukunft zuverlässig versorgt ist – selbst wenn es einmal zu Ausfällen kommt. Die moderne Technik spart Energie, und mit der Solaranlage auf dem Dach nutzen wir die Sonne als natürlichen Partner. Das ist ein wichtiger Schritt für eine sichere und nachhaltige Zukunft unserer Stadt“, sagte Oberbürgermeister Marc Weigel.
In Studien der Stadtwerke Neustadt an der Weinstraße GmbH wurde festgestellt, dass die Stadt nicht durch die umliegenden Trinkwasserversorger mitversorgt werden kann. Es stellte sich auch heraus, dass in keinem Gebiet außerhalb des Ordenswalds genug Wasser gewonnen werden kann. Aufgrund der oben beschriebenen Rolle des bestehenden Wasserwerks im Ordenswald als Hauptstandbein der Trinkwasserversorgung ist eine Außerbetriebsetzung zur Modernisierung oder einem Umbau im Bestand nicht möglich. So ist ein zweites Wasserwerk innerhalb des 2022 ausgewiesenen Wasserschutzgebiets Ordenswald die einzige Möglichkeit, um eine stabile und zuverlässige Trinkwasserversorgung auch in Zukunft zu gewährleisten.
„Das Wasserschutzgebiet Ordenswald ist ein wertvolles und zugleich schützenswertes Ökosystem, das eine zentrale Rolle für die Qualität unseres Trinkwassers spielt. Der Schutz dieses Gebiets ist daher extrem wichtig für die Trinkwasserversorgung in Neustadt an der Weinstraße und den umliegenden Gemeinden. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig Wasserschutzgebiete generell sind, um die vorhandenen Grundwasservorkommen zu schützen“, so Katrin Eder. Darüber hinaus ergänzte die Ministerin: „Wir nehmen Trinkwasserschutz ernst und investieren mit Projekten, wie dem neuen Wasserwerk im Ordenswald, in unsere Zukunft. So stärken wir die Versorgungssicherheit langfristig. Wir schützen unser Lebensmittel Nummer 1 damit nicht nur heute, sondern sichern auch die Lebensgrundlage kommender Generationen.“
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Trinkwasserversorgung
Katrin Eder: „Investitionen in Wasserversorgung sind Investitionen in unsere Zukunft“
Klimaschutzministerium fördert zweites Wasserwerk Ordenswald mit über vier Millionen Euro – Neues Wasserwerk sichert Trinkwasserversorgung in Neustadt an der Weinstraße

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