Obwohl Moore weltweit lediglich drei Prozent der globalen Landfläche einnehmen, binden sie doppelt so viel CO2 wie alle Wälder dieser Erde zusammen. Dazu müssen sie aber nass sein. Deshalb setzen wir uns beispielsweise in der Pfalz oder in der Vulkaneifel am Mosbrucher Weiher mit dem Moorschutzprogramm dafür ein, dass die Moore in Rheinland-Pfalz uns weiterhin beim Klimaschutz helfen. Gleichzeitig kann auch jede und jeder einzelne von uns den Mooren weltweit helfen – indem man keine Erde mit Torf kauft“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder anlässlich des Welttags der Feuchtgebiete.
Neben Sümpfen, Schilflandschaften und Auen zählen auch Moore zu Feuchtgebieten. Sie alle bilden spezielle Ökosysteme, auf die zahlreiche Arten, wie der Sonnentau, Torfmoose, die Moosbeere oder der Moorperlmuttfalter angewiesen sind. Moore wurden und werden immer noch weltweit trockengelegt, um die Flächen für die Landwirtschaft oder Bauprojekte zu nutzen. Auch der Abbau von Torf, etwa zum Heizen oder als Zusatz von Pflanzerde zerstört Moore – und damit ihre gesamtgesellschaftlichen Leistungen. Denn Moore als Mega-CO2-Speicher werden vom Klimaschützer zum Klimaproblem. Sind sie nicht mehr vernässt, entweichen Unmengen CO2 von den teilweise vor tausenden von Jahren abgestorbenen Tieren und Pflanzen. In intakten, also nassen, Mooren sind die im Moor abgestorbenen Pflanzenteile luftdicht verschlossen, sie können sich nicht zersetzen und es bildet sich Torf. Dieser Prozess setzt sich teils über Jahrtausende fort, die Torfschicht wächst so, je nach Moor, durchschnittlich etwa einen Millimeter im Jahr.
Wird das Moor jedoch trockengelegt, zersetzt sich das abgestorbene organische Material und das CO2 wird an die Atmosphäre freigegeben.
Das Gute ist, man kann den kaputten Speicher reparieren – auch wenn es Jahrzehnte dauert, bis Moore wieder intakt sind: Denn Moore wurden durch Gräben entwässert, diese muss man wieder dichtmachen, so dass die Moore sich wieder mit Grund- oder Niederschlagswasser füllen können. Je nach Ausgangslage kommen Bagger zum Einsatz, um die Gräben wieder mit Erde und Torf zu verschließen. In manchen, meist sehr sensiblen Mooren, werden die Gräben auch händisch verfüllt. Dann werden Sperren aus Holz in die Gräben getrieben und im Bereich der Sperren noch mit Sägemehl und Hackschnitzeln verfüllt. Durch das Moorschutzprogramm des Landes werden Maßnahmen wie diese seit 2023 gefördert. Die Stiftung Naturschutz und Umwelt (SNU) übernimmt in Rheinland-Pfalz diese wichtige Aufgabe und bietet dabei auch immer in Kooperation mit ihren Projektpartnern Freiwilligenwochen an.
Mehr Infos gibt es dazu unter https://snu.rlp.de/projekte/moorschutz
|
Welttag der Feuchtgebiete