„Neben der Herausforderung die Abwasserentsorgung effizient und kostengünstig zu gestalten, erfordern der Schutz der Ressource Wasser und die Verbesserung der Gewässerqualität vor dem Hintergrund des Klimawandels weitere Anstrengungen“, sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder bei der Inbetriebnahme der neuen Kläranlage Mettendorf, eine der ersten bilanziell energie-neutralen Kläranlagen in der Region.
Höhere Anforderungen an die Reinigungsleistung von Kläranlagen führen häufig zu einem Anstieg des Energieverbrauchs, so dass der energetischen Optimierung eine zentrale Bedeutung für den kommunalen Klimaschutz zukommt. Die neue Kläranlage in Mettendorf in der Süd-Eifel nutzt das sogenannte BIOCOS-Verfahren. Das System ermöglicht eine flexible Beckenaufteilung mit einer leistungsfähigen und gleichzeitig energieeffizienten Betriebsweise. „Die neue Verfahrenstechnik der Kläranlage bewirkt somit eine Abnahme des Nährstoffeintrages in die Enz und leistet dadurch einen Beitrag zur Zielerreichung der Wasserrahmenrichtlinie. Durch die energieeffiziente Betriebsweise der Kläranlage und die Stromerzeugung mittels Photovoltaikmodulen leistet die Maßnahme gleichzeitig einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz“, erläuterte Eder.
Aufgrund der guten Lage ist die Installation von Photovoltaikmodulen sowohl auf den Dachflächen als auch auf den angrenzenden Freiflächen ertragreich und wird voraussichtlich mehr Energie erzeugen, als die Kläranlage im Jahr verbraucht und macht sie zur bilanziell energie-neutralen Kläranlage. Es entstand nicht nur eine den neuesten technischen Standards entsprechende Kläranlage, sondern auch eine zentrale Entwässerungsanlage für die Klärschlämme der Verbandsgemeinde Südeifel.
„Die Sicherstellung einer geordneten Abwasserentsorgung erfordert gerade im ländlichen Raum massive Investitionen der Kommunen. Daher unterstützt das Land neben einer allgemeinen entgeltabhängigen Förderung gezielt die Verbesserung der energetischen Situation der Kläranlagen“, begründete Eder das Engagement des Landes. Je nach CO2-Effizienz der Maßnahme beträgt der so genannte Kima-Bonus 15, 20 oder 25 Prozent. Hinzu kommen weitere Fördermöglichkeiten, so dass die Förderquote wie in Mettendorf bis zu 100 Prozent betragen kann. Die förderfähigen Kosten des Kläranlagenneubaus einschließlich des zugehörigen Pumpwerkes und der zentralen Klärschlammentwässerung in Höhe von etwa 8,6 Millionen Euro wurden vom Klimaschutzministerium des Landes Rheinland-Pfalz in Gänze gefördert. „In Mettendorf geben wir 100 Prozent für den Gewässerschutz und den Klimaschutz – so profitieren alle“, schloss Eder.