„Der zweite Jahrestag der Flutkatastrophe steht kurz bevor. Er erinnert uns an das unsägliche Leid der Menschen im Ahrtal, aber er mahnt auch die Pflicht an, den Blick nach vorne zu richten. Der Wiederaufbau muss weiter an Fahrt aufnehmen – so schnell wie nötig, aber vor allem so gründlich geplant wie möglich“, sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder bei der Bescheidübergabe zur Sanierung des Wasserwerks an der Walporzheimer Straße in Bad Neuenahr-Ahrweiler in Höhe von 555.800 Euro. Das Wasserwerk versorgt die westlichen Stadtteile mit Trinkwasser und wird aktuell durch eine mobile Trinkwasseranlage ersetzt, die in das neue Wasserwerk integriert wird.
„Im Hinblick auf die kommunale Daseinsvorsorge stellt der Wiederaufbau des Wasserwerks Walporzheimer Straße für die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler einen bedeutsamen Schritt zur Aufrechterhaltung einer zukunftssicheren und unabhängigen Trinkwasserversorgung dar. Die Förderung des Landes ermöglicht dem Wasserwerk wichtige Planungssicherheit bei der schrittweisen Rückkehr zur Normalität“, sagte der erste Beigeordnete Peter Diewald.
Bei der Wiederherstellung des Werks werden sämtliche Möglichkeiten einer nachhaltigen energetischen Sanierung in die Planungen mit einbezogen inklusive der Installation einer PV-Anlage, womit ein wichtiger Beitrag zur Klimaneutralität der Wasserversorgung und im Kampf gegen den Klimawandel geleistet wird. Der gesamte Landkreis Ahrweiler ist vom Flutereignis stark betroffen. Der Maßnahmenplan des Landkreises weist rund 1,6 Milliarden Euro Schäden in den Bereichen Gewässerwiederherstellung sowie Wasser und Abfall auf. Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler war besonders betroffen, alleine am kommunalen Eigentum werden die Schäden auf 643 Millionen Euro geschätzt.
„Das stellt die Kommune vor eine sehr große Herausforderung, sowohl personell als auch finanziell. Dennoch wurde vor allem im Bereich der kommunalen Infrastruktur von Land und Kommune in der Zusammenarbeit beachtliches geleistet, auch wenn es auf den ersten Blick nicht sichtbar ist: Wiederherstellung der Trinkwasserleitungsdüker durch die Ahr, Reparaturen der Abwasserkanäle, der Aufbau einer mobilen Trinkwasseranlage“, führte Eder aus.
„Ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich bei allen Mitarbeitenden bedanken, dass die lebenswichtigen Leistungen der Wasserversorgung so schnell wieder bereitgestellt werden konnten. Sie haben im Angesicht von unvorstellbarem Leid Unglaubliches geleistet. Sie haben sich ins Leben zurückgekämpft und dabei wollen wir sie weiterhin unterstützen“, schloss Eder.