| Wassser

Katrin Eder: „Hohe Wassertemperaturen können ökologisches Gleichgewicht in Gewässern empfindlich stören“

Der Rhein hat die Marke von 27 Grad Celsius erreicht – daher ruft das Klimaschutzministerium die zweite von vier Warnstufen aus. Das bedeutet unter anderem, dass Unternehmen aufgefordert werden, vorsorgliche Maßnahmen vorzunehmen
Rhein
Rhein

Am Dienstag hat die Tagesmitteltemperatur im Rhein die Marke von 27 Grad erreicht. In der Mosel in Fankel mit 26,8 Grad und in Palzem mit 26,9 Grad wurde die Schwelle für die 2. Warnstufe ebenfalls erreicht. Die Saar und die Nahe hatten eine Tagesmitteltemperatur von 25,9 Grad Celsius resp. 25,2° Celsius.
 
Die aktuellen Tagesmittelwerte sind unter https://wasserportal.rlp-umwelt.de/auskunftssysteme/tageswerte abrufbar.

Da hohe Gewässertemperaturen das Überleben der Tiere und Pflanzen im Gewässer gefährden, rief das Umweltministerium bereits die erste von vier Warnstufen des „Handlungs- und Informationskonzeptes bei hohen Wassertemperaturen in rheinland-pfälzischen Fließgewässern“ aus. Das bedeutet, dass alle relevanten Wärmeeinleiter, die Kühlwasser in Flüsse einleiten, von den Struktur- und Genehmigungsdirektionen (SGDen) informiert werden. In der zweiten Stufe werden sie aufgefordert, vorsorgliche Maßnahmen zu ergreifen wie beispielsweise die Messung der Gewässertemperatur vor und nach der Einleitung von Kühlwasser oder der Prüfung, ob innerhalb des Betriebes andere Kühlmöglichkeiten genutzt werden können. Die Vorbereitung von Maßnahmen für den Fall das Handlungsstufe 3 in den kommenden Tagen erreicht wird, findet ebenfalls statt.

„Je höher die Temperaturen in Gewässern sind, desto mehr sinkt der Sauerstoffgehalt. Das kann dazu führen, dass Fische und andere Organismen sterben. Dies wäre nicht nur ökologisch ein Desaster, sondern würde auch die Wasserqualität enorm beeinträchtigen, da viele Organismen helfen, die Flüsse zu reinigen. Sind die Temperaturen in den Gewässern zu hoch, müssen Unternehmen mit hohem Kühlbedarf alle verhältnismäßigen Maßnahmen ergreifen, um die eingeleitete Wärmefracht zu reduzieren. Daher hat das Klimaschutzministerium landesweit die erste Warnstufe ausgerufen. Dies schützt uns alle vor einem Fischsterben oder einer Algenblüte. Der wirksamste Schutz unserer Gewässer ist aber, die Erderhitzung zu begrenzen und das Klima zu schützen“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder. 

In den nächsten Tagen sind weiter anhaltend hohe Lufttemperaturen sowie hohe Sonnenintensitäten vorhergesagt. Unter dem folgenden Link des Landesamtes für Umwelt sind vielfältige weitere Informationen abrufbar: https://s.rlp.de/lfu-hat-hitzefolgen-im-blick

In den vergangenen Jahren wurde die Stufe 2 (2018, 2019 und 2022) und Stufe 3 (2018) ausgerufen, wonach einige Firmen für einige Wochen vor allem ihre Produktionen mit hohem Kühlwasserbedarf stark eingeschränkt und sämtliche alternativen Rückkühlmöglichkeiten genutzt haben.


Hintergrund

Das Landesamt für Umwelt übermittelt täglich aktuelle Messwerte über Temperatur, Sauerstoffkonzentration und Abfluss von verschiedenen Messstationen.

Der Beobachtung hoher Gewässertemperaturen, die zudem noch verbunden sein können mit geringen Abflüssen, kommt im Rahmen des Klimawandels eine zunehmende Bedeutung zu. Sie können neben weiteren Faktoren wie insbesondere der Dauer der Hitzeperiode, dem Sauerstoffgehalt oder der Nährstoffbelastung maßgeblichen Einfluss auf die Lebensbedingungen der Gewässerbiozönose haben.

Das Handlungskonzept zielt darauf ab, in verschiedenen Stufen – von Stufe eins bis vier – mit zunehmend kritischen Gewässersituationen rechtzeitig die notwendigen Handlungsvorgaben zu setzen und hierbei nach sorgfältiger Abwägung das zur Verfügung stehende ordnungsrechtliche Eingriffsinstrumentarium zu nutzen.  

Daneben zielt das Handlungskonzept auch darauf ab, die aufgrund des Klimawandels zunehmend betroffenen Wassernutzer, wie beispielsweise Schifffahrt, Energiegewinnung, Industrie, Landwirtschaft sowie die Öffentlichkeit zu informieren.

#Themen

Wasser

Teilen

Zurück