Katrin Eder: „Gute Seniorenernährung ist Ausdruck von Würde, Teilhabe und sozialem Miteinander“

„Besonders im höheren Lebensalter gewinnt die richtige Ernährung an Bedeutung: Sie trägt entscheidend dazu bei, Lebensqualität und Wohlbefinden zu erhalten und gesundheitliche Risiken zu reduzieren. Dafür setzt sich in Rheinland-Pfalz die Vernetzungsstelle Seniorenernährung ein. Diesen Monat endet die Förderung der Vernetzungsstelle durch das Bundesprojekt IN FORM. Wir werden die Vernetzungsstelle als reines Landesprojekt fortführen, denn mir ist wichtig, dass Wünsche und Gewohnheiten von Seniorinnen und Senioren bei der Ernährung ernst genommen und respektiert werden. Sie haben ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben“, sagte Umweltministerin Katrin Eder auf der Fachtagung „5 Jahre Vernetzungsstelle Seniorenernährung“ in Mainz. „Die Vernetzungsstelle wird sich weiterhin mit aktuellen Themen wie Ernährungsarmut, Essverhalten bei einer Demenzerkrankung und sozialer Teilhabe älterer Menschen befassen und ihnen mit unterstützenden Angeboten für die entsprechenden Zielgruppen begegnen. Zu diesen Angeboten können Unterstützung bei der Organisation gemeinsamer Mittagstische und die Sensibilisierung für die Vorteile von regionaler Ernährung zählen“, so Katrin Eder weiter.

Die rheinland-pfälzische Landesregierung setzt sich mit dem Landesprogramm „Rheinland-Pfalz isst besser“ dafür ein, dass alle Menschen – von Kindern bis Seniorinnen und Senioren –  Zugang zu einer schmackhaften, bedarfsgerechten und nachhaltigen Verpflegung erhalten – ob zu Hause oder bei Mahlzeitangeboten in der Gemeinschaft. Große Unterstützung bei der landesweiten Umsetzung leistet das Fachzentrum Ernährung Rheinland-Pfalz.

Seit 2020 ist die Vernetzungsstelle Seniorenernährung am Fachzentrum angesiedelt. Sie bringt die relevanten Akteurinnen und Akteure wie Träger, Einrichtungsleitungen, Küchen-, Hauswirtschafts- und Pflegekräfte, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Seniorinnen und Senioren sowie Angehörige zusammen und schafft Beratungsangebote. Eine zentrale Rolle spielt der Erwerb von Ernährungskompetenz. „Nur, wenn Menschen wissen, wie eine ausgewogene und nachhaltige Ernährung funktioniert und welche Folgen ihr Konsum hat, können sie bewusste Entscheidungen treffen. Deshalb brauchen wir Ernährungsbildung in Einrichtungen und in der Öffentlichkeit“, so Katrin Eder.

Die Vernetzungsstelle wird bis zum 30. Juni 2025 gemeinsam durch Bundes- und Landesmittel mit insgesamt rund 500.000 Euro finanziert. Ab Juli führt Rheinland-Pfalz die Vernetzungsstelle als reines Landesprojekt weiter. Mit dem vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität finanzierten Projekt „Gut versorgt ins hohe Alter“ der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz wurden schon 2012 die Weichen für ein bedarfsgerechtes Speisenangebot als Grundvoraussetzung für eine gesundheitserhaltende Ernährung für Seniorinnen und Senioren gestellt.

Die Vernetzungsstelle Seniorenernährung kooperiert mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: Die Vernetzungsstelle steht für fachliche Expertise und praktische Impulse zur Seniorenernährung, während die Verbraucherzentrale eine verlässliche Stimme für Verbraucherschutz, Aufklärung und Beratung ist. Gemeinsam gelingt es ihnen, Seniorinnen und Senioren in allen Lebensformen – ebenso wie deren Angehörige und Betreuungseinrichtungen – gezielt zu informieren, zu unterstützen und zu befähigen, gesundheitsförderliche Entscheidungen im Alltag zu treffen.

Auf der Fachtagung blicken die Teilnehmenden auf die bisherige Arbeit der Vernetzungsstelle und ihre Zukunft. Besonders gut angenommen wurden Schulungen und Workshops für pflegende Angehörige sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die Seniorinnen und Senioren sowie deren Angehörige beraten. Sie boten Unterstützung in Ernährungsfragen und dienten einerseits der Wissensvermittlung, trugen andererseits aber auch zu Vernetzung und Austausch bei. Ein weiterer Erfolg der Vernetzungsstelle ist die kostenlose 3-Sterne-Qualifizierung. 15 Senioreneinrichtungen nehmen daran teil. Sechs Einrichtungen haben die Qualifizierung bereits abgeschlossen, neun befinden sich im Prozess. Die 3-Sterne-Qualifizierung erhalten Einrichtungen, die eine gesundheitsförderliche, genussvolle, nachhaltige Verpflegung bereitstellen.