„Nicht nur der Wald ist für alle da – auch die Forstverwaltung ist es. Wir nehmen die Belange des Waldes ernst – und die der Menschen. Deshalb machen wir die Forstverwaltung mit dem ‚WaldEcho‘ transparenter und bürgernäher und setzen dabei auf die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger, um die Verwaltung noch besser zu machen und dem Wald zu helfen“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder am heutigen Montag im Ober-Olmer Wald bei Mainz. „Rheinland-Pfalz ist das erste Bundesland, das sowohl Hinweise der Auditoren für die FSC-Zertifizierung in Gänze öffentlich gemacht hat und nun auch allen Waldbesuchenden die Möglichkeit gibt, Hinweise zu übermitteln und über deren Bearbeitungsstand auf dem Laufenden zu bleiben“, sagte Katrin Eder.
Im Ober-Olmer Wald stellte sie das „WaldEcho Rheinland-Pfalz“ vor. Dies ist ein Portal, das sowohl als App als auch auf einer Website Waldbesuchende und Forstleute näher zusammenbringt, um Herausforderungen zu lösen. Jede Person kann hier einfach und kostenfrei melden, was sie im Wald beobachtet hat. Das Portal bietet einen weitaus schnelleren Infofluss und eine größere Transparenz als eine herkömmliche E-Mail oder ein Anruf. Hier können Meldungen mit Fotos, dem Standort sowie einer Nachricht eingegeben werden. Darüber wird das jeweils zuständige Forstamt automatisch per E-Mail informiert. Anschließend prüfen die Forstleute, wer und wie das Anliegen am besten gelöst werden kann. Über ein Ampelsystem wird dargestellt, wie der Bearbeitungsstand ist. Nach Abschluss der Bearbeitung wird transparent dargestellt, ob und wie das Anliegen gelöst werden konnte.
Vom Zeitpunkt der Meldung bis zum ersten Bearbeitungsschritt sollen dabei maximal acht Tage vergehen. Zudem erfahren davon alle anderen Forstämter, um aus den Praxisbeispielen lernen zu können. Personenbezogene Daten sieht man dabei nicht – es geht um die Belange, nicht um die Person.
Beispiele für Meldungen sind etwa Hinweise auf einen umgefallenen Baum, der einen Weg versperrt, auf illegal entsorgten Müll oder auf eine invasive Art.
„Die FSC-Zertifizierung hat uns gezeigt, wie wichtig Offenheit und Transparenz für ein gutes Miteinander von Öffentlichkeit und Verwaltung sind. Im Gegensatz zu anderen Staatswäldern, die über einen Ausstieg aus der FSC-Zertifizierung nachdenken, ist dies für uns keine Option. Für uns ist der FSC-Waldstandard nichts Anderes als ‚Waldwirtschaft im 21. Jahrhundert‘: Sei es der Bodenschutz, der Verzicht auf Pestizide, die Begrenzung des Anteils nicht heimischer Baumarten, der Schutz wertvoller Biotope oder die Einbindung der unterschiedlichsten Stakeholder-Gruppen. All dies tun wir unabhängig von der FSC-Zertifizierung. Weil wir zutiefst davon überzeugt sind, dass dies der richtige Weg ist. Dennoch ist FSC ist für uns ein wertvolles Label, das unser Tun unabhängig prüft und bestätigt – und das seit nunmehr rund zehn Jahren“, so Katrin Eder.
Alfred Schumm, Geschäftsführer von FSC® Deutschland sagte: „Rheinland-Pfalz ist erneut Vorreiter beim Thema Transparenz und Zusammenarbeit mit den Bürgern und Bürgerinnen. FSC ist sich sicher, dass Ressourcenschutz und gute Waldwirtschaft dann besonders gut möglich werden, wenn die verantwortlichen Waldbesitzenden transparent wirtschaften, die sozialen Standards belegbar eingehalten und die Waldfunktionen und die Biodiversität erhalten oder wiederhegestellt werden. Die Plattform ‚WaldEcho‘ ermöglicht es allen Waldbesuchenden Rückmeldung über den Zustand des Waldes direkt an die verantwortlichen Forst-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter zu geben. Die Verpflichtung seitens der Forstverwaltung innerhalb weniger Tage auf Informationen oder auch Beschwerden zu reagieren wird die Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern verbessern, das Vertrauen stärken und zugleich gutes Waldmanagement noch leichter umsetzbar machen.“
Weitere Infos
„WaldEcho“ - Anliegenmanagement für Bürgerinnen und Bürger: https://waldecho.wald-rlp.de
Zertifizierung nachverfolgen – transparente FSC-Audits: www.audit.fsc.wald.rlp.de
