„Der Bausektor ist für rund 40 Prozent der CO2 Emissionen und für etwa 50 Prozent des globalen Ressourcenverbrauchs verantwortlich. Das muss sich dringend ändern, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen. Der Gebäudebestand der Nachkriegszeit stellt eine der größten Herausforderungen für die Erreichung der Klimaneutralität dar. Einerseits ist es sinnvoll, den Bestand zu erhalten und somit die bereits aufgewendete Energie und Ressourcen nicht neu aufbringen zu müssen. Andererseits sind die Rahmenbedingungen oft komplex und eine Sanierung mit mehr Herausforderungen verbunden als ein Abriss und Neubau. Deshalb ist es wichtig Wissen über Sanierungsoptionen zu vermitteln und dadurch möglichst viele Bestandsgebäude auch in Zukunft zu erhalten“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder anlässlich einer Förderung in Höhe von 35.000 Euro für ein Fachsymposium der „Schwerpunktregion Holzbau Trier“.
Das Fachsymposium unter dem Titel „Wir müssen reden – Kommunales Bauen, serielles Sanieren und kostengünstiges Bauen mit Holz“ wird am 3. und 4. April 2025 durch die Verbandsgemeinden Saarburg-Kell und Konz gemeinsam mit dem Holzbau Cluster RLP veranstaltet. Der erste Veranstaltungstag wird in der Stadthalle Saarburg und der zweite Tag im Freilichtmuseum Roscheider Hof in Konz stattfinden. Das Symposium ist Teil der im Rahmen des Klimabündnis Bauen geförderten Initiative „Schwerpunktregion Holzbau Trier“, die damit nach dem erfolgreichen Holzbausymposium im Jahr 2023 bereits zum zweiten Mal Fördergelder für eine Holzbau-Fachveranstaltung erhält.
„Die Bauwirtschaft nimmt im Kontext des Klimawandels eine wichtige Rolle für eine Materialwende ein. In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Bauten, die den aktuellen energetischen Standards nicht mehr entsprechen. Die serielle Sanierung ist eine innovative und nachhaltige Methode zur energetischen Aufrüstung von Bestandsgebäuden. Dabei werden vorgefertigte Holzmodule für Fassaden und Dächer verwendet, die direkt auf das bestehende Gebäude aufgebracht werden. Dies ermöglicht eine schnelle Sanierung und schont gleichzeitig die Umwelt“, erläuterte Ministerin Eder. Durch den hohen Vorfertigungsgrad seien zudem die Bauzeiten deutlich kürzer als bei konventionellen Sanierungen. Das spare nicht nur Zeit, sondern auch Kosten und mache serielle Sanierungen für Kommunen attraktiv, führte Katrin Eder weiter aus.
Die Veranstaltung richtet sich an die Kommunen (Entscheidungsträger, Bauausschüsse und Bauämter), an Architektinnen und Architekten, Ingenieurinnen und Ingenieure sowie Holzbauinteressierte aus Rheinland-Pfalz und der Großregion. Mit der Veranstaltung werden Impulse gesetzt, die praktikable Lösungsansätze des kommunalen Bauens mit Holz, der öffentlichen Vergabe, der seriellen Sanierung und des kostengünstigen Bauens mit Holz aufzeigen. Die Veranstaltung wird in einem neuen Format ausgeführt, dessen Ziel es ist, neben den Vorträgen viel Raum für einen fachlichen Austausch zu schaffen. Thematisiert werden sowohl der Neubau als auch das Bauen im Bestand – unter anderem die serielle Sanierung und das zirkuläre Bauen. Neben dem jeweiligen thematischen Überblick werden anhand verschiedener Projekte praktische Lösungsansätze und Herangehensweisen aufgezeigt. Ziel ist es, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen breiten informativen Überblick über das Bauen mit Holz zu vermitteln.
Hintergrund
Die Veranstaltung ist das zweite Förderprojekt der neu gegründeten „Schwerpunktregion Holzbau Trier“. Die Mittel hierfür stellt das rheinland-pfälzische Klimaschutzministerium über das „Klimabündnis Bauen Rheinland-Pfalz“ gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen zur Verfügung. Das Ziel der „Schwerpunktregion Holzbau Trier“ ist es, den Holzbau in der Region zu stärken und so aktiv die Bauwende zu unterstützen. Das Fachsymposium wird mit 35.000 Euro gefördert.
Weitere Informationen zum Klimabündnis Bauen finden Sie unter https://klimabuendnis-bauen.rlp.de