Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal wurden die alten Ahrquerungen zur Kläranlage Sinzig zerstört. Mithilfe provisorischer Pumpleitungen über die Ahr wurde der Pumpbetrieb der Anlage übergangsweise aufrechterhalten, damit ökologische Schäden für Ahr und Rhein ausblieben. Weil eine Wiederherstellung der Leitung in der alten Kanaltrasse – aufgrund einer Verschiebung des Ahrbetts – nicht möglich war, musste ein neuer Düker verlegt werden.
„Dieser neue Düker schafft die Voraussetzung zur Errichtung einer energieneutralen, hochwasserresilienten neuen Kläranlage. Dass dieser erste Meilenstein eines der größten wasserwirtschaftlichen Vorhaben des Wiederaufbaus geschafft wurde, ist nicht zuletzt dem außerordentlichen Einsatz des Abwasserzweckverbandes Untere Ahr, des THW sowie vielen weiteren helfenden Unternehmen und Händen zu verdanken“, sagte Umweltministerin Katrin Eder anlässlich einer Förderbescheidübergabe für das Wiederaufbau-Projekt, das ein besonderes Aushängeschild werden könnte. Die Ministerin überreichte eine Zuwendung in Höhe von 4.958.600 Euro, nachdem sie bereits im vergangenen Jahr etwa 4,9 Millionen Euro überreicht hatte. Die restlichen Zuwendungen für den schätzungsweise 17 Millionen Euro teuren Düker werden entsprechend dem Baufortschritt ausgehändigt.
Um eine zukunftsweisende und hochwassergeschützte Bauweise zu erzielen, muss der neue Düker einen gewissen Abstand zur Ahr haben. Bautechnisch war das eine sehr anspruchsvolle und kostenaufwändige Aufgabe, da der Sammler die B9 sowie die Bahntrasse Köln-Koblenz unterqueren muss. „Mit Inbetriebnahme des Dükers werden vor allem die Abwässer der Verbandsgemeinde Bad Breisig wieder in vollem Umfang an die Kläranlage angeschlossen sein. Das ist eine wichtige Schmutzfrachtentlastung für die Ahr und den Rhein“, erläuterte Eder, die sich nach ihren Besuchen im Dezember 2021 und Oktober 2022 bereits zum dritten Mal vor Ort einen Eindruck vom Baufortschritt machte.
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