Die UrStrom Bürgerenergie eG feiert in diesem Jahr ihr fünfzehnjähriges Bestehen – und damit aktives Engagement für eine dezentrale, demokratische und klimafreundliche Energieversorgung. „Was 2010 mit einer kleinen Photovoltaikanlage begann, hat sich zu einem lokalen Erfolgsmodell entwickelt: Heute baut und betreibt die Genossenschaft zahlreiche Photovoltaikanlagen in der Region, versorgt Haushalte und Betriebe mit sauberem Strom – und stärkt damit die regionale Wertschöpfung. Ich gratuliere herzlich zum fünfzehnjährigen Jubiläum“, sagte die rheinland-pfälzische Energieministerin Katrin Eder anlässlich der Feier.
„Bürgerenergiegenossenschaften wie die UrStrom zeigen seit Jahren, wie die Energiewende konkret und erfolgreich vor Ort gestaltet werden kann“, führte Eder aus. „Sie verbinden Klimaschutz mit bürgerschaftlichem Engagement, wirtschaftlicher Teilhabe und regionaler Entwicklung.“ Dabei seien es gerade Bürgerinnen und Bürger gewesen, die mit ihrem persönlichen Einsatz und Kapital die Energiewende ins Rollen gebracht haben – „die Bürgerinnen und Bürger sind der Solar-Boom“.
Mit Sorge blickt Eder auf die aktuelle energiepolitische Entwicklung auf Bundesebene. Die jüngst vorgeschlagene Neuausrichtung der Energiepolitik von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche enthält aus Sicht von Ministerin Katrin Eder besorgniserregende Rückschritte – insbesondere die angekündigte Abschaffung der Einspeisevergütung für Dach-Photovoltaikanlagen sei kritisch zu werten.
„Gerade in Zeiten von Klimakrise, Energieunsicherheit und wachsendem Bedarf an Energie braucht es mehr, nicht weniger Beteiligung der Zivilgesellschaft“, betonte Eder. „Die vorgeschlagenen Einschnitte bei der Förderung privater Dach-PV treffen nicht nur Hausbesitzer, sondern gefährden auch die Akzeptanz und Dynamik der Energiewende insgesamt. Mit vorschnellen Kürzungen droht ein Einbruch der Nachfrage, wir brauchen aber den beschleunigten Zubau aller Segmente der Erneuerbaren Energien“, warnte Eder.
Die UrStrom fordert deshalb eine echte Bürgerenergiepolitik. „Die Energiewende darf kein Projekt weniger großer Player werden“, so Vorstandsmitglied Christoph Würzburger. „Sie gehört in die Hände der Gemeinschaft. Nur so können wir sie demokratisch, gerecht und nachhaltig gestalten.“
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Energiewende
Katrin Eder: „Die Bürger sind der Solar-Boom“

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