Mit einer großen Fachtagung in Mainz feiert das Giftinformationszentrum der Länder Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland (GIZ) sein 60-jähriges Bestehen. Die rheinland-pfälzische Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder würdigte zu diesem Anlass die herausragende Arbeit der Einrichtung, die seit 1965 eine zentrale Rolle im Gesundheitsschutz spielt.
„Sechzig Jahre – das sind sechs Jahrzehnte voller Verantwortung, Expertise und Einsatz für die Gesundheit der Menschen in Rheinland-Pfalz, Hessen, dem Saarland und darüber hinaus“, erklärte Katrin Eder. „Das Team des Giftinformationszentrums steht seit Jahrzehnten rund um die Uhr bereit: für besorgte Eltern, für Ärztinnen und Ärzte in der Notaufnahme oder etwa für Rettungsdienste. Das GIZ leistet jeden Tag lebensrettende Arbeit – mit kühlem Kopf und menschlicher Anteilnahme.“
An der zentralen Tagung nahmen neben der rheinland-pfälzischen Ministerin, Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Bundesländer, des Bundesumweltministeriums, Prof. Dr. Ralf Kiesslich (Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz) sowie zahlreiche Expertinnen und Experten unter anderem vom Bundesinstitut für Risikobewertung teil.
Die Gründung des Giftinformationszentrums im Jahr 1965 war eine echte Pionierleistung. In einer Zeit ohne Internet, digitale Datenbanken oder moderne Kommunikationstechnologien hatten engagierte Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker, Toxikologinnen und Toxikologen den Mut, etwas Neues aufzubauen – eine Anlaufstelle, die im Notfall schnell und präzise hilft.
Heute ist das Informationszentrum Mainz ein unverzichtbarer Bestandteil der medizinischen Versorgung. Es ist gleichzeitig ein Ort der Forschung, Vernetzung und Weiterbildung. Das Wissen der Expertinnen und Experten fließt in Leitlinien ein und bereichert europäische Kooperationen. Zudem trägt die Arbeit des GIZ maßgeblich zur öffentlichen Aufklärung bei, von Haushaltsmitteln über Pflanzenschutzmittel bis hin zu psychoaktiven Substanzen.
Vergiftungen sind ein medizinisches Notfallthema, das jeden betreffen kann – im Haushalt, in der Natur, am Arbeitsplatz oder im klinischen Umfeld. In den vergangenen Jahren ist es, um ein Beispiel zu nennen, immer wieder zu Vergiftungsfällen bei Kindern durch sogenannte Waschmittel-Pods gekommen. Die farbigen, weich umhüllten Kapseln wirken auf Kleinkinder wie Süßigkeiten oder Spielzeug, können aber bereits in geringen Mengen unangenehme gesundheitliche Folgen haben – vor allem wenn die Substanz ins Auge kommt.
„Hier zeigt sich, wie wichtig die Arbeit des Giftinformationszentrums ist. Das betrifft nicht nur aktuelle Notfälle, sondern auch die Aufklärung der breiten Öffentlichkeit über Gefahrenquellen im Alltag. In Zeiten ständig neuer Substanzen, Umweltgifte und chemischer Produkte übersetzt das Zentrum komplexes Wissen in verständliche, praxisnahe Hilfe. Im Namen aller, die von der Arbeit des Giftinformationszentrums profitieren, sage ich daher Danke. Danke für die Kompetenz, Ihre Geduld und Ihr Engagement. Und danke, dass Sie Mainz und Deutschland ein Stück sicherer machen“, betonte Umweltministerin Eder.
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Gesundheit
Katrin Eder: „Die Arbeit des Giftinformationszentrums rettet Leben und ist unverzichtbar“
60 Jahre Giftinformationszentrum der Länder Rheinland-Pfalz, Hessen sowie dem Saarland – Zentrale Rolle im Gesundheitsschutz

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